Wohnen Einfamilienhausmarkt: Steigende Preise, sinkende Transaktionen

Laut aktuellem RE/MAX-ImmoSpiegel waren die Verbücherungszahlen am österreichischen Einfamilienhausmarkt stark rückläufig: 10.723 Häuser wurden 2020 verbüchert. Das sind exakt 1.200 Stück weniger als 2019. Und die Preise ziehen weiter an: Mit Abstand am teuersten sind Einfamilienhäuser in Innsbruck.

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Einfamilienhausmarkt: Steigende Preise, sinkende Transaktionen

Von diesem Mengeneinbruch betroffen sind jedoch, so RE/MAX-ImmoSpiegel alle Bundesländer gleichermaßen, keines verzeichnet einen Zuwachs. Die Auswirkungen allerdings sind durchaus unterschiedlich: Während für das Burgenland der Rückgang zu 2019 gerade erst spürbar wird, fehlt in Vorarlberg, Wien und Niederösterreich zu 2019 jeder siebente Hausverkauf (-14 %). 

Den Gesamttransaktionswert der gehandelten Einfamilienhäuser hat der Mengeneinbruch nicht berührt: 3,48 Mrd. Euro sind mehr als 2019 (+0,5 %). Nur 2018 lag der Wert um +4,4 % höher. 

Im Fünfjahresvergleich beträgt die Gesamt-Transaktionswert-Steigerung +23,3 %, im Zehnjahresvergleich +70,9 %.

Massive Preisstiegerung

In den letzten zehn Jahren lag die jährliche Preissteigerung der Einfamilienhäuser im Durchschnitt bei +5,3%. Von 2019 auf 2020 jedoch bei +10,1%.

„Im letzten Jahr sind die Preise für Einfamilienhäuser aufgrund des besonders stark rückläufigen Angebots und der außerordentlich guten Nachfrage deutlich gestiegen. Der vermehrte – sicherlich auch pandemiegetriebene – Wunsch nach einem Haus mit eigenem Grün, war besonders stark ausgeprägt“, erklärt der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer. „Die tendenziell bessere Qualität der auf den Markt kommenden Einfamilienhäuser und die steigenden Grundstückspreise sind sicherlich auch mitverantwortlich für die spürbaren Preissteigerungen der letzten Jahre,“ sagt Reikersdorfer.

Für das typische Einfamilienhaus bezahlten den RE/MAX-Experten zufolge die Käufer 2020, über alle Verbücherungen in Österreich gerechnet, 277.271 Euro, um +25.400 mehr als 2019 und um +75.050 Euro mehr als noch vor fünf Jahren.

Innsbruck von 800.000 Euro auf 1,2 Millionen Euro in nur einem Jahr

Mit Abstand am teuersten sind Einfamilienhäuser in Innsbruck. Obwohl die Landeshauptstadt Innsbruck schon seit 2013 die teuerste Einfamilienhaus-Landeshauptstadt Österreichs ist, ist der Durchschnittspreis 2020 noch einmal um mehr als die Hälfte (+52,5 %) nach oben geschossen, von 806.017 Euro auf 1.228.811 Euro.

„Die Verkäufe von Einfamilienhäusern in Innsbruck an Eigennutzer sind zurückgegangen und jene an Bauträger haben sich mehr als verdoppelt. Diese errichten vor allem in schönen Lagen mehrgeschossige Wohnhausanlagen, die wiederum am oberen Ende der Preisskala zu finden sein werden“, erklärt Arno Wimmer, RE/MAX Immoreal in Innsbruck. „Die Kaufpreise der Eigennutzer endeten meist bei einer Million Euro, jene der Bauträger – auch aufgrund der Grundstücksgröße – mitunter auch erst weit über dem doppelten Betrag.“

Über den RE/MAX-ImmoSpiegel

Die Basis des ImmoSpeigels liefert das Grundbuch mit seinen öffentlich zugänglichen Kaufverträgen, die von IMMOunited in der Kaufvertrags-Sammlung vollständig erfasst und von RE/MAX Austria ausgewertet und analysiert werden. 

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