ImmoVision 2022 Markus Arnold

Wir fragen, Experten antworten - die Serie zum Jahresbeginn

"Wir rechnen, wenn überhaupt, nur mit leicht steigenden Zinsen. Wir sehen aber, dass sich eine neue Einschätzung der Risiken abzeichnet, die zu einer anlagespezifischen Umgestaltung der Risikoprämie führen könnte. "

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Markus Arnold

Wie optimistisch bzw. wie pessimistisch gehen Sie in das neue Jahr? Welche Assetklasse wird Investors Liebling?    

Wir blicken optimistisch auf das Jahr 2022: Unsere Pipeline ist mit attraktiven Investments gut gefüllt. Die Aussichten für die Assetklasse Wohnen, speziell in Ballungsräumen, wird weiterhin ausgezeichnet bleiben. Auch die meisten anderen Immobiliensegmente wie z.B. Büro, Logistik und Gesundheit werden aus derzeitiger Sicht im kommenden Jahr unverändert gut performen. Für Anleger, die etwas antizyklisch investieren wollen, werden Hotels und Retail im kommenden Jahr attraktive Chancen darstellen. Alles in allem erwarten wir wieder ein spannendes Immobilienjahr.

Die Preisentwicklung von Immobilien-Investments kannte über viele Jahre nur eine Richtung: Aufwärts. Was bedeuten ESG und COVID-19 für die Immobilienbewertung?

Die Themen Nachhaltigkeit und ESG gehören zunehmend zum Standard und spielen bei Investitionsentscheidungen eine immer größere Rolle – speziell bei institutionellen Investoren. Bei Gewerbeimmobilien sind die Themen schon voll angekommen. Kaum eine Liegenschaft kommt heute ohne einem Green Building Label oder Ähnlichem aus. Bei Wohnen wird es aus unserer Sicht zu einer annähernd gleichen Entwicklung kommen.

Werden Umwelt- und Pandemie-Risiken in Form höherer Risikoprämien stärker eingepreist werden? Rechnen Sie mit steigenden Zinsen?

Wir rechnen, wenn überhaupt, nur mit leicht steigenden Zinsen. Wir sehen aber, dass sich eine neue Einschätzung der Risiken abzeichnet, die zu einer anlagespezifischen Umgestaltung der Risikoprämie führen könnte. Gut möglich, dass es daher innerhalb der einzelnen Assetklassen z.B. zwischen den Core- bzw. Non-Core-Segmenten zu größeren Unterschieden als bisher kommen wird.

Welche drei Themen werden die Immobilienwirtschaft 2022 am stärksten beeinflussen? 

Wo sehen Sie die zentralen Herausforderungen? Was wären mögliche Lösungsansätze?   Wir gehen davon aus, dass vor allem die Klimaziele und Big Data die Branche langfristig verändern werden. Zudem werden aus unserer Sicht die Mobilitätskonzepte rund um die Lage einer Liegenschaft einen immer größeren Stellenwert erlangen.

Ihre Pläne und Ziele für Ihr Unternehmen für 2022? 

Bei uns stehen die Zeichen weiterhin auf Expansion. Wir sind aktuell neben Österreich in Deutschland, Spanien, Italien, Portugal, Tschechien, der Slowakei und Ungarn aktiv. 2022 wird es in Richtung Nordeuropa gehen. Wir werden in Kürze in den Niederlanden und Schweden gründen. Zielsetzung ist es, als größtes privates Investmentmakler-Unternehmen unseren Kunden europaweit attraktive Anlageimmobilien zu vermitteln.

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