Investment Investoren setzen auf Lebensmittel als neues Core

Laut einem aktuellen Spotlight von Savills entwickelt sich der Lebensmittel-Sektor zum neuen Core der Einzelhandelsimmobilien in Europa. Investitionen in Supermärkte, Großmärkte und Discounter machten hier 2020 so erstmals einen Rekordanteil von 21 Prozent am Transaktionsvolumen in diesem Segment aus.

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Investoren setzen auf Lebensmittel als neues Core
„Durch die Schließung der Gastronomie und die starke Zunahme des Homeoffices im Zuge der Covid-19-Pandemie stiegen die Ausgaben für Lebensmittel, sodass auch in Deutschland die zehn größten Lebensmittel-Händler ein Umsatzwachstum zwischen 6 % und 12 % erzielen konnten“, erklärt Jennifer Güleryüz, Associate Research Germany bei Savills, und führt weiter aus: „Generell ist die Nachfrage nach lebensmittelgeankerten Objekten hierzulande groß und kann aktuell kaum bedient werden.“

Deutschland war 2020 mit einem Transaktionsvolumen von 3,1 Milliarden Euro der größte Markt für Immobilieninvestitionen im Lebensmittel-Sektor. Platz zwei belegt Großbritannien (1,7 Milliarden Euro), gefolgt von Spanien mit 675 Millionen Euro.

Zwei der Top 3 verzeichneten auch den stärksten Anstieg im Vergleich zum jeweiligen Fünfjahresdurchschnitt: Deutschland (217 %) und Spanien (145 %). Dabei sank die Spitzenrendite für Supermärkte in Europa im Durchschnitt von 5,7 Prozent im Jahr 2019 auf 5,4 Prozent im ersten Quartal 2021. In Deutschland fiel sie im ersten Quartal 2021 um 60 Basispunkte auf 3,9 Prozent. Auch zukünftig ist mit einer weiteren Renditekompression zu rechnen. 

Der Online-Anteil beim Verkauf von Lebensmitteln in Westeuropa stieg darüber hinaus im Jahresverlauf 2020 von 3,4 Prozent auf durchschnittlich 5,3 Prozent und wird bis 2025 voraussichtlich ein Niveau von 12,6 Prozent erreichen. In Deutschland legte die jährliche Online-Wachstumsrate des Lebensmitteleinzelhandels dabei von 23 Prozent (2019) auf 76 Prozent (2020) zu.

 „Im Gegensatz zum übrigen Einzelhandel werden Online-Bestellungen von Lebensmitteln typischerweise von den Händlern vor Ort selbst bedient, wodurch der wahre Wert des Geschäftes viel größer ist, als zunächst offensichtlich ist. Während der Pandemie waren die großen Ketten nur aufgrund ihres Filialnetzes in der Lage, dem Anstieg der Online-Nachfrage nachzukommen“, weiß Eri Mitsostergiou, Director European Research bei Savills.

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