International Logistik Kärnten Airport: Nachverhandlungen mit Investor vom Land beendet

Der für Beteiligungen zuständige Kärntner Landesrat Martin Gruber (ÖVP) hat Nachverhandlungen mit Flughafen-Investor Franz Peter Orasch bzw. dessen Firma Lilihill am Mittwoch in einer Aussendung für beendet erklärt. Nach über einem Jahr "Tauziehen" sei Lilihill nicht bereit gewesen, die Bedingungen des Landes zu erfüllen.

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Kärnten Airport: Nachverhandlungen mit Investor vom Land beendet

Der Investor ist damit mit seinem Ansinnen, seine Anteile zulasten der Minderheitseigentümer Land Kärnten bzw. Stadt Klagenfurt aufzustocken, gescheitert. 

Laut Gruber war es das Ziel der Landesregierung in den Verhandlungen, "die Stärken des geltenden Vertrages - die Minderheitsrechte sowie die Call-Option - abzusichern und seine Schwächen - das Risiko als Anteilseigner hinausgedrängt zu werden sowie die mangelnde Investitionsverpflichtung - zu sanieren". Gruber: "Nach einer letztmaligen Verhandlungsrunde muss ich leider feststellen, dass es keine Einigung gibt." Er sei nicht bereit, vorgegebene rote Linien zu überschreiten, so Gruber, daher habe er als Landesaufsicht der Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) mitgeteilt, dass er dem Entwurf nicht zustimmen werde. 

Damit bleibe der Vertrag aus 2018 bestehen, erklärte Gruber. Mit diesem werde weitergearbeitet. Allerdings bestehe eine Bereitschaft seitens der Landesregierung, sich angesichts der "schwierigen Situation der gesamten Flugbranche" an dringend notwendigen Investitionen zu beteiligen. "Um das klare Bekenntnis des Landes zum Flughafen Klagenfurt zu unterstreichen und Investitionen zu beschleunigen, kann ich mir eine anteilige Mitfinanzierung notwendiger Infrastruktur des Flughafens, insbesondere des Terminals, vorstellen." 

Lilihill war 2018 mit 74,9 Prozent beim Airport eingestiegen, eine Sperrminorität von 25,1 Prozent bleibt beim Land bzw. der Kärntner Beteiligungsverwaltung und der Stadt Klagenfurt. Nach der Teilprivatisierung des Flughafens hatte Lilihill 2019 umfangreiche Ausbaupläne präsentiert und Investitionen im dreistelligen Millionenbereich in den Flughafen angekündigt, zusätzlich sollte es ein Hotel geben, ein Messezentrum und einen Technologiepark, man strebe eine Million Passagiere im Jahr an. Während der Coronakrise verzeichnete der Airport kaum Frequenz, 2020 waren es 49.395 Passagiere. Seit dieser Woche gibt es nun wieder eine Linienverbindung der Austrian Airlines nach Wien.

(APA)

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