Infrastruktur Linzer bekommen nach fünf Jahren Donaubrücke zurück

Die neue Linzer Donaubrücke wird nach rund dreijähriger Bauzeit am 28. August mit einem Fest eröffnet und soll zeitnah danach für den Verkehr freigegeben werden.

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Linzer bekommen nach fünf Jahren Donaubrücke zurück

Damit wird es im Linzer Stadtgebiet wieder drei Brücken über den Fluss geben. Eine weitere im Zuge des Linzer Autobahnprojektes Westring (A26) ist in Bau. 

Auf der 400 Meter langen und bis zu 33,7 Meter breiten neuen Brücke befinden sich zwei Fahrbahnen, beidseitige Geh- und Radwege sowie eine Schienentrasse. Somit soll sie nicht nur für den Individualverkehr Entlastung bringen, sondern auch die Voraussetzung für eine neue O-Bus-Linie sowie zwei geplante S-Bahnverbindungen vom Norden in den Süden schaffen. Die ehemalige Montagefläche aus der Baustellenzeit soll zu einer Naherholungsfläche umgestaltet werden. Dafür werden bis zu 5.000 Tonnen Granit im Uferbereich des 12.000 Quadratmeter großen Areals verbaut, welches später auch einen direkten Zugang zur Donau bieten soll. Der Entwurf der neuen Donaubrücke stammt vom Pariser Architekturbüro Marc Mimram als Sieger einer EU-weiten ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs. Zur Umsetzung des Bauvorhabens waren etwa 13.000 Kubikmeter Beton und rund 2.500 Tonnen Bewehrungsstahl notwendig. Für die Brückenbögen wurden 8.000 Tonnen Stahlblech mit einer Dicke von bis zu acht Zentimetern verarbeitet. 

Bei der neuen Brücke, die architektonisch eine Reminiszenz an ihre Vorgängerin sein soll, gab es immer wieder Verzögerungen und Kostensteigerungen - nicht nur durch einen mehrwöchigen Corona-bedingten Baustopp, auch durch Planungsmängel. So waren bei der Stahlkonstruktion 500 Tonnen Stahl zu wenig eingerechnet worden. Die Kosten der Brücke - 90,2 Mio. Euro - tragen die Stadt Linz und das Land Oberösterreich.

Die 2016 abgetragene Eisenbahnbrücke war zwischen 1897 und 1900 erbaut und am 14. November 1900 eröffnet worden. Die Brücke wurde von Eisenbahn und Individualverkehr gemeinsam genützt. Zu Anfang des 21. Jahrhunderts war die Stahlkonstruktion der Brücke so massiv korrosionsgeschädigt, dass Windböen die Brücke gefährdet hätten. Es wurde daher ein Abriss und Neubau als technisch und wirtschaftlich sinnvollste Variante erachtet. Auch eine Sanierung hätte keinen risikofreien Betrieb garantiert. 2014 wurde die Brücke aus dem Denkmalschutz entlassen. Bei einer Volksabstimmung im Jahr 2015 sprachen sich 68 Prozent der Linzerinnen und Linzer für eine neue Brücke über die Donau aus, 32 Prozent hätten sich den Erhalt der bestehenden Eisenbahnbrücke sowie den Bau einer neuen Begleitbrücke für Öffis und Autos gewünscht.

(APA)

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