Retail Studien: Signas "KaDeWe" in Wien wird die "Mahü" stark beleben

Ab 2024 höhere Einkaufsfrequenz zu erwarten - Mittelfristig höhere Umsätze bei allen Einzelhändlern im Umfeld

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Studien: Signas "KaDeWe" in Wien wird die "Mahü" stark beleben

Das geplante Warenhaus des Immobilien- und Handelskonzerns Signa von Rene Benko auf der Wiener Mariahilfer Straße soll die traditionelle Einkaufsmeile beleben und die lokale Einkaufsfrequenz spürbar erhöhen. Davon gehen zwei neue Analysen von RegioPlan sowie Standort+Markt aus. Auch für die umliegenden Mieter werde durch das neue Warenhaus die Attraktivität steigen und mittelfristig zu höheren Umsätzen für alle Einzelhändler der unteren Mariahilfer Straße führen, heißt es.

Das Warenhaus, das noch heuer statt dem Arbeitstitel "KaDeWe" (Kaufhaus des Westens) einen neuen Namen erhalten soll, werde nach dem Frequenzrückgang durch Corona und die U-Bahn-Baustellen ab der Eröffnung 2024 wieder neue Angebote und neue Besucher in die Mariahilfer Straße locken, nationale wie internationale, erklären die Fachleute von RegioPlan in einer Expertise für die Signa Holding, die den Neubau mit der thailändischen Central Group auf 50:50-Eigentümerbasis forciert. Das Warenhaus bringe einen Anstoß für ein erneutes Frequenzwachstum von 25 bis 30 Prozent bis 2028, das entspreche in Summe dann 37.000 bis 39.00 Passanten täglich auf der Höhe des ehemaligen Möbelhaus-Leiner-Standortes. Dort wäre damit dann erstmals die Frequenz höher als etwa am anderen Ende der inneren Mariahilfer Straße beim früheren Kaufhaus Stafa Ecke Kaiserstraße.

Standort+Markt betont vor allem die massive Erhöhung der Mieter-Attraktivität durch die Errichtung des Warenhauses. Für das Umfeld der Mariahilfer Straße 10-18 rechnet der Berater mit etlichen positiven Effekten: Es komme zu einer Steigerung der Kundenfrequenz von mindestens 30 Prozent, und eine bisherige B-Lage werde ab 2024 zu einer A-Lage. Bei der zusätzlichen Frequenz sei von 15 Prozent komplett neuen Kunden auszugehen, 85 Prozent des Zugewinns seien schon vor Ort. Auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Einkaufsvorgänge werde länger. Und es steige allgemein die Attraktivität für Shopping[1]Touristen signifikant. Letztlich wachse die "Attraktivität des gesamten Geschäftsbereichs innere Mariahilfer Straße, was mittelfristig zu höherer Frequenz und zu höheren Umsätzen für alle Einzelhändler dieser Zone führt".

In den vergangenen Jahren - bereits vor der Coronakrise - hatte die Mariahilfer Straße laut den Handelsexperten von Regioplan aufgrund des allgemein schwierigen Handelsumfelds und großer Baustellen abschnittsweise leicht an Frequenz verloren. Verwiesen wird dazu auf den zunehmenden Onlinehandel und sich grundlegend wandelnde Konsumentenbedürfnisse, die mittelfristig eine Stagnation und langfristig sogar Rückgänge im stationären Handel bewirken könnten. Kunden shoppen immer mehr online, im Bereich Fashion, Sport und Elektronik kaufen laut Prognosen im Jahr 2025 schon annähernd 50 Prozent rein online. Generell würden Einkaufsstraßen seltener besucht. 2022, nach Corona, werde die Mariahilfer Straße daher "in allen Bereichen nicht wieder die Frequenz von 2018 erreichen können". Dieser Trend kann laut Romina Jenei, Geschäftsführerin von Regioplan, nur durch innovative Erneuerungen durchbrochen werden.

(apa)

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