Büromarkt: Moskau

Neuflächenproduktion trotz Krise. Fast 30 Prozent Leerstandsrate. Die Mieten fallen - und trotzdem läuft die Neuflächenproduktion auf Hochtouren. Anfang 2016 könnten in Moskau 18 Millionen Quadratmeter Büroflächen zur Verfügung stehen.

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Neuflächenproduktion trotz Krise. Fast 30 Prozent Leerstandsrate. Die Mieten fallen - und trotzdem läuft die Neuflächenproduktion auf Hochtouren. Anfang 2016 könnten in Moskau 18 Millionen Quadratmeter Büroflächen zur Verfügung stehen.

Fünf Kilometer vom Kreml reiht sich am linken Ufer der Moskva stolz Wolkenkratzer an Wolkenkratzer. Acht der zehn höchsten Häuser in Europa stehen in Moskau und bilden einen neuen Stadtteil und Finanzdistrikt namens „Moscow City“. Allerdings sieht es bei einer Leerstandsquote von 43 Prozent Ende Jänner 2015 hinter den Fassaden nicht mehr ganz so imposant aus.

Die Leerstandsquote für Moskau gesamt lag 2014 bei 14,2 Prozent, wobei 26,1 Prozent auf Büros der Kategorie A und 10,9 Prozent auf solche der zweiten Kategorie entfielen. Ölpreis- und Rubelverfall in Verbindung mit der hohen Kapitalflucht und steigender Inflation bewirkten 2014, dass die Firmen ihre Ausgaben für Büros reduzierten und sich bei geplanten Umzügen und neuen Bürogebäuden einschränkten. Im Herbst und Winter begann die Nachfrage nach Büro- und Gewerbeimmobilien deutlich zurückzugehen.

Office _ Moscow _ Q1 2015_NEU2

Zu dem gegenläufigen Trend kam die Fertigstellung zahlreicher Neubauten im Ausmaß von 1,4 Millionen Quadratmetern an hochklassigen Büroimmobilien hinzu. Damit hat der Büroimmobilienmarkt in Moskau die 16 Millionen Quadratmeter beinahe erreicht. Anfang 2016 könnten es aufgrund weiterer Fertigstellungen in „Moscow City“ bis zu 18 Millionen sein.

Im ersten Quartal dieses Jahres setzte sich der Trend bei den Leerstandsraten in der Premiumklasse fort und verzeichnete nochmals einen kleinen Anstieg auf 27,3 Prozent. Bei Büroflächen der Kategorie B gab es eine leichte Trendwende beziehungsweise Stabilisierung. Im Vergleich zu den 10,9 Prozent zu Ende des letzten Quartals 2014 sank die Rate im ersten Quartal 2015 auf 10,9 Prozent.

Die sinkende Nachfrage drückt, den Gesetzen der Marktwirtschaft folgend, auf den Preis. Da die Mieterträge pro Quadratmeter je nach Lage in den verschiedenen Bezirken von Moskau sehr unterschiedlich sind, ist es schwer möglich, konkrete Zahlen zu nennen. Allgemeine Schätzungen der führenden Immobilienconsulter gehen allerdings davon aus, dass der Rückgang der Durchschnittsmiete für Büroimmobilien im erweiterten Zentrum von Moskau im letzten Jahr gute 20 minus Prozent ausmacht.