Office Das Büro muss sich neu erfinden

Vitra stellt das neu entwickelte Konzept des Club Office vor und will damit in Wien durchstarten.

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Das Büro muss sich neu erfinden

Nach der Pandemie muss sich das Büro neu erfinden und das nicht zum ersten Mal: Von den frühen Schreibzimmern über die Schreibtischbatterien der ersten Grossraumbüros, gefolgt von Kabinen, die jede Ablenkung abschirmen wollten, bis zur modernen Open-Space-Landschaft ohne fest zugeordnete Plätze – die Arbeitswelt spiegelt jeweils Innovation und Fortschritt, sowie kulturellen und gesellschaftlichen Wandel. Die Geschehnisse der letzten fünfzehn Monate hingegen sind beispiellos: Als Resultat der Pandemie und dank längst bestehender Technologien haben sich Arbeitskräfte weiträumig verteilt, über Länder, Städte und Dörfer. Menschen können arbeiten, wo auch immer sie die passende Umgebung finden. Ein gemeinsames physisches Büro scheint nur noch für bestimmte Aspekte der Arbeit wichtig. 

Wer sich heute und in Zukunft für den Gang ins Büro entscheidet, macht das bewusst – man trifft auf Kollegen, sucht Zusammenhalt und Wertschätzung. Man spürt die gemeinsame Mission und den Unternehmenszweck an diesem Ort. Er muss daher mehr sein als ein Ort zum Arbeiten. Ein Büro muss heute einen Mehrwert bieten. Für ein Büro ohne Charakter, in dem Kollegen sich voreinander verstecken spart man sich die Anfahrt lieber und bleibt zuhause. Nora Fehlbaum, CEO von Vitra

Nicht für individuelle, konzentrierte Tätigkeiten kommen die Menschen heute ins Büro – sie kommen, weil sie sich einem grösseren Ganzen zugehörig fühlen wollen, weil sie ihren Kolleginnen und Kollegen begegnen und weil sie lernen und Neues erfahren wollen. Mit dem neuen Bürokonzept Club Office wird das Büro zum Ort für Kollaboration und Innovation.   Die Mitglieder des Clubs lassen ihre Homeoffices bewusst hinter sich, wenn sich Hürden aufbauen oder ihr Fortschritt von anderen abhängt. Ihre Talente sind gefragt und werden global rekrutiert – unabhängig von ihrem Hintergrund, ihrer Hautfarbe, ihrem Geschlecht und Alter oder wo sie verwurzelt sind. Diese Arbeitskräfte haben ihre Anpassungsfähigkeit und Entschlossenheit in der Krise bewiesen. Sie werden in Zukunft verlangen, ihre Arbeitszeit selbstständig einteilen und ihre Anwesenheit im Club so optimieren zu können, dass dabei das bestmögliche Ergebnis entsteht und wertvolle Verbindungen aufgebaut werden, die virtuell nicht entstehen können.

Oft ist es die soziale Komponente, der Zusammenhalt zwischen den Kolleginnen und Kollegen, der zu einer neuen Idee führt. Oder das ungeplante Zusammenkommen mit genau der Person, die mir helfen kann, mein Problem zu lösen. Wir beobachten, dass viele Unternehmen, wie auch wir selber, in den letzten Monaten ohne physisches Zusammenkommen im Büro, neue Mitarbeiter nur schwer einarbeiten und halten können. Man findet schlicht den Tritt nicht, versteht die Kultur nicht und wird nicht Teil davon. Eine frühe Fluktuation ist teuer und aufwändig, nicht umsonst versucht man als Unternehmer erfolgreich zu rekrutieren. Auch dafür kann ein Büro dienen – denn das Arbeitsumfeld reflektiert einem potenziellen Kandidaten schon beim ersten Gespräch für was das Unternehmen steht.

Das Club Office zeichnet sich durch eine offene, einladende Atmosphäre aus. Zugleich ist seine Ausstattung funktional durchdacht, so dass jeder Platz als produktiver Arbeitsort genutzt werden kann. Die ‘Mitglieder’; also Mitarbeitende aus allen Bereichen und externe Partner finden eine ganze Reihe von unterschiedlichen räumlichen Szenarien vor, aufgeteilt in einen öffentlichen und einen semi-öffentlichen Bereich. Der Club bietet zahlreiche unterschiedliche Arbeitsmöglichkeiten auf wenig Fläche – das Club Office in Birsfelden ist keine 300m2 gross.   Im öffentlichen Bereich treffen die Mitglieder spontan aufeinander, sie tauschen sich aus, debattieren und lernen voneinander. Hier kommen bequeme, einladende Möbel wie die Sofasysteme Soft Work oder Alcove Plus zum Einsatz. Mit dieser neuen Erweiterung, wurde Alcove den Bedürfnissen von Büros post-COVID angepasst.   

Der zweite, halböffentliche Bereich ist der formellen Zusammenarbeit gewidmet. Mitglieder kommen geplant in buchbaren Räumen zusammen, um an Projekten zu arbeiten – oft über Tage und Wochen. Dennoch ist Agilität gefragt, dank flexibel einsetzbaren Möbeln wie Dancing Wall, Stool Tool und Tip Ton kann ein Raum schnell und einfach umgebaut werden – bei Bedarf auch mehrmals täglich. Diese Umgebung ist konzipiert für Workshops und produktive Teamarbeit. Die Clubmitglieder bauen ihr Umfeld selbst, um das Problem des Tages oder der Wochen zu lösen.   Ein dritter, privater Teil des Club Office besteht aus Arbeitsplätzen, an die man sich zurückziehen kann – aber er inkludiert auch das Homeoffice, das sich für viele im letzten Jahr für konzentrierte Einzelarbeit als geeignet erwiesen hat. Die Fernarbeit und mit ihr ein gut ausgestattetes Homeoffice sind deshalb integrativer Bestandteil der Club Office Idee.   

Das erste Club Office wurde von Vitra am Hauptsitz in Birsfelden bei Basel für das firmeneigene Team Research & Design entwickelt. Der öffentliche Bereich steht allen Mitgliedern des Vitra Teams, sowie engen Partnern von Vitra offen. Nach Anmeldung kann der Club auch von externen Besuchern besichtigt werden.

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