Gesundes & Nachhaltiges Wohnen ESG EU-Parlament will energieeffizientere Gebäude für mehr Klimaschutz

Abgeordnete legen Position für Verhandlungen mit Mitgliedstaaten fest

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EU-Parlament will energieeffizientere Gebäude für mehr Klimaschutz

Das EU-Parlament hat sich dafür ausgesprochen, dass Gebäude europaweit bis 2050 klimaneutral sein sollen. Schon ab 2028 sollen dafür Neubauten emissionsfrei sein, wie eine Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg am Dienstag beschloss. Für "schutzbedürftige Haushalte" müsse es Hilfe geben. Mit dem Beschluss legte das Parlament seine Position für die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten fest.

Neue Gebäude sollen als "Nullemissionsgebäude" besonders wenig Energie benötigen und ihren Bedarf durch in der Nähe erzeugte Energie decken. Die Abgeordneten sprachen sich zudem dafür aus, dass alle Neubauten ab 2028 mit Solartechnik ausgestattet sein sollen, wo es "technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar" ist.

Für bereits bestehende Gebäude forderten die Abgeordneten europaweit "harmonisierte" Energieeffizienzklassen. Auf einer Skala von A bis G - für sehr gut bis sehr schlecht - sollen Wohngebäude bis 2030 mindestens die Klasse E erreichen. Für Häuser, in denen einkommensschwache Menschen leben, sollen Ausnahmen möglich sein.

Über die genaue Ausgestaltung muss das EU-Parlament nun mit den Mitgliedstaaten verhandeln. Die Europäische Kommission hatte im Dezember 2021 vorgeschlagen, eine bestehende Richtlinie zur Effizienz von Gebäuden zu überarbeiten.

Nach Angaben der EU-Kommission ist der Gebäudesektor in der EU für 40 Prozent des Energieverbrauchs und für 36 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Der Kommissionsvorschlag ist Teil des Klimapakets "Fit for 55", mit dem die EU bis 2030 ihre CO2-Emissionen um 55 Prozent senken will.

Die FPÖ-Europaabgeordneten hatten sich gegen die Richtlinie ausgesprochen, unter anderem wegen der zu erwartenden Kosten. Aus der ÖVP-Delegation hieß es, in Österreich wären rund 300.000 Häuser betroffen, die bis 2030 saniert werden müssten. Angesichts fehlender Fachkräfte und Baustoffe, hoher Inflation und diesem Zeitplan sei dies unmöglich, was auch von Baufirmen bestätigt werde. (apa)

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