EUROPA VERLIERT

Institutionelle Anleger gehen stärker in Deutschland und Nordamerika investieren als bisher. Dabei sind Wohnimmobilien besonders gefragt.

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Institutionelle Anleger wollen stärker in Deutschland und Nordamerika investieren als bisher. Dabei sind Wohnimmobilien besonders gefragt. Auch ihre Immobilienquote soll deutlich steigen. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der dritten Jahresumfrage von Universal-Investment zum Anlageverhalten institutioneller Immobilienanleger. An der im September 2015 abgeschlossenen Umfrage haben sich institutionelle Investoren wie Pensionseinrichtungen und Versicherungen mit einem verwalteten Gesamtvermögen von über 100 Milliarden Euro beteiligt. Das Immobilienkapital der Befragten liegt bei acht Milliarden Euro. Damit deckt die Umfrage etwa 18 Prozent des Gesamtmarktes für Immobilienspezialfonds ab.

Aktuell liegt die Immobilienquote unter den Teilnehmern der Umfrage bereits bei rund acht Prozent und soll weiter auf über zwölf Prozent steigen, die Umfrageteilnehmer halten weiterhin an der bereits in der Vorjahresumfrage mit zwölf Prozent hoch angesetzten Zielmarke fest. „Wir beobachten schon seit geraumer Zeit, dass Institutionelle Investoren die anhaltende Niedrigzinsphase für eine Stärkung ihrer Immobilienquoten nutzen. Renditen von drei bis vier Prozent im Immobilienbereich sind im Vergleich zu anderen risikoarmen und wenig volatilen Anlagealternativen derzeit für viele außerordentlich attraktiv“, erklärt Alexander Tannenbaum, der als Geschäftsführer das Immobiliengeschäft von Universal-Investment verantwortet.

Bei der Art der Immobilienanlage verstärkt sich der Trend zu indirekten Anlagevehikeln. Bislang waren rund 47,5 Prozent der Immobilienanlagen im Direktbestand und rund 52,5 Prozent über Fonds investiert. Bei Neuanlagen wollen die Investoren künftig zu 63,6 Prozent auf indirekte Anlagevehikel setzen. Damit bestätigt sich der Trend aus dem Vorjahr hin zu indirekten Immobilieninvestitionen.

Das regionale Investorenverhalten ist analog zu den Wirtschaftszyklen und anderen Marktfaktoren laufenden Wandlungen unterzogen. Aktuell sind 64 Prozent (Vorjahr: 72 Prozent) der Immobilienbestände in Deutschland allokiert. Anlagen über ganz Europa betragen 28,2 Prozent (Vorjahr: 24,30 Prozent). Nordamerika belegt mit 3,8 Prozent (Vorjahr: 24,3 Prozent) Platz drei, danach folgt Asien mit drei Prozent (Vorjahr: 0,8 Prozent).

Neuinvestitionen sollen jedoch zu 67,5 Prozent nach Deutschland (Vorjahr: 63,5 Prozent) und zu 5,7 Prozent (Vorjahr: 5,7 Prozent) nach Nordamerika fließen. Neuanlagen in den restlichen Teilen Europas verlieren gegenüber dem Bestand von 28,2 Prozent auf 22,5 Prozent. „Interessant ist auch hier wieder der Ausblick. Die Investoren wollen ihre Allokationen speziell in Nordamerika und Deutschland erhöhen. Der Rest von Europa ist inzwischen mehr als Ergänzung interessant und auch die asiatischen Märkte haben ihre Anziehungskraft teils verloren“, erläutert Tannenbaum die geplante Ausrichtung der Investoren bei Neuanlagen.

Bei den geplanten Neuinvestitionen stehen vor allem Wohnimmobilien im Fokus. Ihr Anteil soll sich gegenüber einem Bestand von 18,5 Prozent mit geplanten 37,9 Prozent verdoppeln. Im Vorjahr lag der Bestand noch bei 19 Prozent und sollte moderat auf 21 Prozent angehoben werden. Gleichzeitig verlieren bei den Neuinvestitionen Büroimmobilien ihre historische Führungsposition und liegen hinter Wohnen mit 36,4 Prozent der geplanten Neuanlagen (Bestand: 47,4 Prozent) nur noch auf Platz zwei. Logistikimmobilien bleiben in der Gunst bei 6,7 Prozent für Neuinvestitionen nahezu unverändert (Bestand: 6,8 Prozent). Einzelhandelsimmobilien verlieren ebenfalls gegenüber einem Bestand von 26,7 Prozent auf 18,5 Prozent bei Neuanlagen deutlich. “

Quelle: pixelio.de