International Logistik Europäischer Logistikmarkt erzielt 2021 neue Rekordergebnisse

Mit einem Anstieg des Flächenumsatzes von 29 Prozent in den sechs führenden Märkten, verzeichnete der europäische Logistikmarkt 2021 einen neuen Rekordwert. Treiber der Entwicklung waren allen voran der wachsende Online-Handel und der allgemeine Konjunkturaufschwung, so die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

von 3 Minuten Lesezeit

Europäischer Logistikmarkt erzielt 2021 neue Rekordergebnisse

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich das Verbraucherverhalten spürbar verändert. Onlineshopping ist der klare Gewinner im Einzelhandel, und das rasante Wachstum im E-Commerce-Bereich hat die Nachfrage nach Logistikflächen spürbar steigen lassen. In mehreren Regionen stieg der Flächenumsatz auf einen neuen Höchststand. Allerdings bleibt die Bautätigkeit im Logistiksegment hinter der Nachfrage zurück, und es besteht weiterhin ein Mangel an spekulativen Projektentwicklungen. Die Verknappung von Baumaterialien verschärft die Situation zusätzlich, da sie zu Verzögerungen bei Projektentwicklungen führt. Nicht zuletzt stellt die mangelnde Verfügbarkeit von Baugrundstücken einen limitierenden Faktor dar. Aufgrund des Nachfrageüberhangs stehen die Mieten zunehmend unter Druck.

In den vergangenen drei Jahren hat sich das Flächenangebot bei dynamischer Nachfrageentwicklung zunehmend verknappt und auf einigen Märkten zu erheblichen Ungleichgewichten geführt. Diese Entwicklung zeigte sich insbesondere in den Spitzenlagen, wo sich die Nachfrage auf andere regionale Standorte verlagerte. Insbesondere dort, wo heute bereits die Leerstandsquoten deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 5 Prozent bewegen, werden die Fertigstellungszeiten von Projektentwicklungen und die Verfügbarkeit von Grundstücken marktbestimmend sein.

Die Länder im Überblick: 

In Deutschland lief der Logistikmarkt im Jahr 2021 auf Hochtouren. Das Transaktionsvolumen erreichte mit gut 8 Mio. m² eine neue Bestmarke, was insbesondere auf die Entwicklung im Online-Handel zurückzuführen ist. Der Logistiksektor hat die Krise besser überstanden als die meisten anderen Wirtschaftszweige und dies spiegelt sich in einem Rekordinvestmentvolumen und einer starken Renditekompression wider.

Auch Großbritannien verzeichnete 2021 mit 6 Mio. m² ein neues Rekordergebnis. Die positive Marktentwicklung wurde durch einen deutlichen Konjunkturaufschwung gestützt (+7,1 % im Jahr 2021). Angesichts der leicht schrumpfenden Entwicklungspipeline im Neubausegment und der anhaltend positiven Mieterstimmung gehen wir von stabilen langfristigen Renditen bei einem anhaltenden Mietwachstum aus.

In Polen erzielte der Flächenumsatz erneut ein Rekordergebnis. Die Pandemie befeuerte das bereits solide Wachstum des Online-Handels nochmals und das robuste Wirtschaftswachstum (+5,2 % im Jahr 2021) verlieh dem Markt zusätzlichen Rückenwind.

In Frankreich gewinnt der Markt nach einem zurückhaltenden Jahresauftakt an Dynamik. Dies ist zurückzuführen auf die rege Aktivität in Paris und Lille sowie auf das robuste BIP-Wachstum (+6,7 % im Jahr 2021) mit einer der höchsten Wachstumsraten in Europa. Insgesamt bleibt das Flächenangebot in den meisten Teilmärkten weiterhin knapp.

Der Flächenumsatz in den Niederlanden erzielte 2021 ein neues Rekordergebnis. Aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit in den wichtigsten Logistik-Hotspots verlagerte sich der Flächenumsatz zunehmend auf weniger etablierte Standorte. Die Mieten haben sich vorerst stabilisiert, der deutliche Nachfrageüberhang sorgt jedoch weiterhin für einen gewissen Aufwärtsdruck.

In Spanien erreichte das Transaktionsvolumen im Jahr 2021 eine neue Bestmarke von über 2 Mio. m². Die Marktaktivität wurde insbesondere durch den Online-Handel, den Lebensmitteleinzelhandel und das starke Wirtschaftswachstum (+4,3 % im Jahr 2021) angekurbelt. Die anhaltend niedrigen Leerstandsquoten sorgen insbesondere in Barcelona für Aufwärtsdruck bei den Mieten.

Im Durchschnitt von 49 Märkten in 22 Ländern stiegen die Spitzenmieten im Jahr 2021 um 3,4 Prozent.

Verwandte Artikel

von Patrick Baldia 2 Minuten Lesezeit

von Patrick Baldia 2 Minuten Lesezeit