International EZB verdoppelt Inflationsprognose für 2022

Die Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) sagen jetzt eine durchschnittliche Teuerungsrate in der Währungsunion von 3,2 Prozent voraus. Im September lag die Prognose bei 1,7 Prozent.

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EZB verdoppelt Inflationsprognose für 2022

Für das zu Ende gehende Jahr 2021 wird im Schnitt eine Inflationsrate von 2,6 (bisher: 2,2) Prozent erwartet. 2023 soll die Teuerungsrate bei 1,8 (bisher 1,5) Prozent liegen und 2024 auf diesem Niveau verharren.

Weiters sagen die EZB-Experten für das zu Ende gehende Jahr ein etwas stärkeres Wirtschaftswachstum nach dem coronabedingten Rezessionsjahr 2020 voraus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll in der Eurozone um 5,1 (bisher: 5,0) Prozent steigen. Zugleich senkten sie die Prognose für 2022 angesichts der Coronapandemie von 4,6 auf 4,2 Prozent. 

"Einige Euroländer haben wieder strengere Eindämmungsmaßnahmen eingeführt", sagte EZB-Chefin Christine Lagarde. "Dies könnte die Erholung verzögern, insbesondere in den Bereichen Reisen, Tourismus, Gastgewerbe und Unterhaltung."

Die Pandemie belaste zudem das Verbraucher- und Geschäftsvertrauen, während die Verbreitung neuer Virusvarianten wie Omikron zusätzliche Unsicherheit schüre. 

Das Vorkrisenniveau beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll im ersten Quartal kommenden Jahres erreicht werden. Für 2023 wurde die Wachstumsprognose von 2,1 auf 2,9 Prozent hochgesetzt, während für 2024 nun 1,6 Prozent geschätzt werden.

Indes wagt die EZB die schrittweise Abkehr vom Krisenmodus und lässt ihr billionenschweres Corona-Notprogramm PEPP auslaufen. Der EZB-Rat beschloss heute das Aus für die Anleihenzukäufe mit Ende März 2022. Der Leitzins bleibt auf rekordniedrigem Niveau von 0,0 Prozent. Einen anderen Weg geht die Bank von England (BoE): Sie erhöht als erste der großen Zentralbanken weltweit die Zinsen seit Ausbruch der Coronapandemie - von 0,1 auf 0,25 Prozent. (apa/Reuters/Red)

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