Fed vor Abkehr von Krisenmodus

Experten erwarten, dass auf der Zinssitzung am Mittwoch ein klares Signal für ein Zurückfahren ihrer milliardenschweren Anleihekäufe geben wird.

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Fed vor Abkehr von Krisenmodus

Die Volkswirte der Notenbank legen zu der Zinssitzung neue Prognosen zur Entwicklung von Konjunktur, Arbeitsmarkt und Inflation vor. Ob die Fed nun auf dieser Basis schon einen Beschluss zum Abbau des Kaufprogramms im Volumen von derzeit 120 Mrd. Dollar im Monat f (101,87 Mrd. Euro) fassen wird, ist jedoch fraglich: "Ich gehe davon aus, dass die US-Währungshüter die wirtschaftliche Entwicklung noch etwas länger beobachten wollen und rechne daher mit einem endgültigen Entschluss erst beim nächsten Notenbanktreffen im November", so die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Dies sieht auch Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer so, der für Mittwoch zumindest "ein klares Signal" für eine bald anstehende Verringerung der Käufe erwartet: "Spätestens Anfang 2022 dürfte die Fed dann tatsächlich beginnen, das Kaufvolumen mehr und mehr herunterzufahren."

Anders als im Jahr 2013 werde sie den Prozess wohl kaum wegen einer starken Marktreaktion noch einmal aufschieben müssen, erklärte Krämer. Damals hatte der damalige Fed-Chef Ben Bernanke in einer Kongress-Anhörung offenbar unbedacht die Bemerkung fallengelassen, die Notenbank könnte bei anhaltend positiven Wirtschaftsdaten ihre Wertpapierkäufe allmählich zurückfahren. Ein Beben an den Börsen war die Folge: das sogenannte "Taper Tantrum". (apa)