Generali-Arena wird nachhaltig

FK Austria Wien setzt einen weiteren Meilenstein in der österreichischen Fußballgeschichte und baut das erste nachhaltige Fußballstadion Österreichs.

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FK Austria Wien setzt einen weiteren Meilenstein in der österreichischen Fußballgeschichte und baut das erste nachhaltige Fußballstadion Österreichs.

  • VIOLA PARK Das neue Stadtquartier am Verteilerkreis. Geplant sind Wohnungen, Handel und eine Schule inklusive technischer Infrastruktur.
  • WASSER Im Zuge des Umbaus der Nordtribüne wird eine weitere Zisterne mit 480 m³ für die Beregnung des Spielfeldes gebaut. Durch eine Ringleitung kann das Regenwasser von ca. 7.000 m² Dachfläche zusammengeführt werden. Damit werden 56% des Wasserverbrauchs eingespart.
  • ENERGIEEFFIZIENZ Zur bestehenden Video Wall mit 50 kW im Stadion sollte eine weitere aufgestellt werden. Durch Umstieg auf LED-Technik braucht eine Video Wall nur mehr 11 kW. Wegen der großen Energieeinsparung wird auch die erste Anlage ersetzt. Die jährliche Einsparung beträgt 78%.
  • SPIELFELDMARKIERUNG Die Anschaffung von Grasmarkierwagen für die Spielfeldmarkierung reduziert den Farbverbrauch pro Spielfeld und Vorgang von 60 kg auf 2 kg. Die Linien werden etwa 30 Mal pro Jahr nachgezeichnet. Die jährliche Einsparung an Farbe beträgt 95%.
  • BELEUCHTETER KUBUS ZUR BESSEREN ORIENTIERUNG
  • BARRIEREFREIER ZUGANG

Hotspots der Nachhaltigkeit

Stadtquartier

Das Stadion ist Teil einer ganzheitlichen Stadtquartiers-Entwicklung: von Wohnen über Arbeiten bis zur Freizeitgestaltung sind alle Aspekte vorhanden. Ein Konzept der kurzen Wege und Mischnutzung schafft urbanes Leben und Freiräume für Menschen.

Keine Gigantomanie, sondern gesunder Realismus

Oftmals verfallen Funktionäre in gigantische Wunschvorstellungen und sicherlich wäre ein Neubau mit 40.000 oder 60.000 Sitzplätzen dem einen oder anderen recht gewesen. An Stelle davon ist die gewählte Größenordnung die richtige für volle Plätze bei Heimspielen und die gute Entscheidung im Sinne der Ressourcennutzung.

Umbau statt reiner Neubau

Das Projekt baut auf dem bestehenden Stadion auf und integriert vieles, was heute schon vorhanden ist und einfach passt. Die Entscheidung gegen einen reinen Neubau ist auch eine klare Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit: Der Beton, der schon verwendet ist, wird auch weiterhin genutzt – was könnte sinnvoller sein.

Mobilität

Ein Fußballspiel zieht Massen an, die schnell zum und vom Stadion kommen wollen. Im Gegensatz zu Orten, die nur mit Individualverkehr erreichbar sind, wird die Generali-Arena mit der U1 perfekt an das Wiener U-Bahn-Netz angebunden. Die gute Erreichbarkeit via Verteilerkreis Favoriten ist auch für den Individualverkehr vorhanden. Und das Beste: mit Park&Ride werden unter der Woche die Parkplätze für die Pendler nutzbar sein und am Wochenende den Besuchern ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen.

Patchwork war gestern: nunmehr ein einheitliches Bild

Das derzeitige Stadion ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Entwicklung. Auch wenn Patchwork bei Familien üblich und geradezu in ist, macht es bei einem homogenen Objekt wenig Sinn. Daher bietet der Neu- und Umbau die einmalige Chance, aus den vielen Einzelteilen ein einheitliches Ganzes zu machen – Mission erfüllt!

Klare Orientierbarkeit

Auch dank der neuen Gesamtstruktur wird der Besucher immer und jederzeit wissen, wo er sich befindet und wie er zu seinem Bereich kommt. Dabei spielt Licht eine große Rolle, denn was leitet besser als klare, helle Elemente, die gut sichtbar sind.

Außenbereich

Meist unterschätzt und bei Stadien unterbelichtet, ist der Außenbereich aktiv gestaltet und bietet Wohlfühlstimmung schon am Weg ins Stadion.

Barrierefreiheit

Ein ungestörter Besuch für alle Bevölkerungsgruppen wird auch durch die Barrierefreiheit ermöglicht und schafft Voraussetzungen, das Spiel und die Aktivitäten im Stadion ungestört und entspannt zu genießen.

Sicherheit

Nicht erst seit Paris ist die Sicherheit höchste Priorität bei Fußballstadien und die Generali-Arena erfüllt diese natürlich. Gerade auch im Gästesektor werden innovative, neue Konzepte umgesetzt, um für alle Fans zum „Traumstadion“ zu werden.

Familienfreundlich

Der Besuch ist für die gesamte Familie geplant: von der Großmutter bis zum Enkerl sind alle Generationen willkommen.

Nutzungsintensität

Die Generali-Arena wird nicht nur alle 14 Tage für ein Fußballspiel genutzt, sondern intensiv bespielt: So kann auch der Business-Club für Unternehmen abseits vom Fußball genutzt werden. Veranstaltungen, Stadionbesichtigungen und ein Rund-um-sorglos-Paket machen das Areal vielseitig verwendbar. Was kann es Besseres geben?

Photovoltaikanlage

250 kWp Photovoltaikanlage – damit können 95% des Energiebedarfs abgedeckt werden. Das Besondere: Diese Photovoltaikanlage erzeugt auch in den Abendstunden Strom. Vorausgesetzt, das Flutlicht ist in Betrieb.


Das letzte Heimspiel ist vorbei. Nun können die Bauarbeiten endlich beginnen. 

MMF_Kraetschner-3Markus Kraetschmer: Dieses Projekt ist schlichtweg ein Meilenstein für unsere Austria. Wir haben uns an vielen internationalen Vorbildern orientiert. Dabei hat sich eines deutlich gezeigt: Neben der Ausbildung junger Spieler ist die Infrastruktur Basis für eine erfolgreiche Zukunft. Ohne perfekte Infrastruktur kann ein Klub nicht professionell geführt werden. Aus diesem Grund ist das S.T.A.R.-Projekt für uns besonders wichtig. Damit wird eine neue Ära in der Vereinsgeschichte eingeläutet.

Unser viersäuliges S.T.A.R.-Projekt inkludiert das Stadion, die Trainingsplätze, die Akademie sowie ein regionales Nachwuchszentrum. Es ist das größte Bauprojekt in der Geschichte des Klubs. Wichtig dabei war uns von Anfang an, dass alle Investitionen in naher Umgebung in Wien-Favoriten getätigt werden. Hohen Stellenwert haben für uns auch Transparenz, Barrierefreiheit und Energieeffizienz.

Der Leitgedanke unserer nachhaltigen Standortentwicklung zeichnet sich unter anderem durch noch mehr Barrierefreiheit im Stadion, Reduzierung der Lärmbelästigung für die Anrainer durch die jeweiligen Eckenschließungen rund um das Stadion (Ecke Süd/West und Süd/Ost) und die Entwicklung des Viola Parks aus.

Was dürfen wir uns unter dem Viola Park vorstellen?

Der FK Austria Wien ist einer der Initiatoren des Stadtentwicklungsprojektes „Viola Park“, der im Nahbereich der Generali-Arena errichtet werden soll. Auf dem 200.000 Quadratmeter großen Areal sollen rund 800 Wohnungen, ein Sportgymnasium, ein Kindergarten, ein Nahversorger und eventuell auch ein Studentenheim entstehen. Hier gibt es noch Verhandlungen mit der Stadt. Angedacht ist auch ein Parkhaus im Verteilerkreis Favoriten.

Zurück zur Generali-Arena. Was alles ist geplant?

Die Generali-Arena wird bis Sommer 2018 – bis dahin führt auch die Linie U1 bereits zum Verteilerkreis - auf eine Kapazität von 17.500 Zusehern erweitert, teilerneuert und auf den Standard einer UEFA-Vier-Sterne-Arena angehoben. Nach dem Umbau können Spiele bis zum Champions-League-Halbfinale in der umgebauten Arena ausgetragen werden. Die Klassifizierung reicht selbst für ein Europa-League-Finale. Darauf sind wir sehr stolz. Dafür sind aber umfangreiche Umbauarbeiten notwendig. Die über 30 Jahre alte Nordtribüne und die fast ebenso alte Westtribüne werden abgerissen, neugebaut und dabei auf das Dachniveau der Osttribüne angeglichen.

Herzstück des Nordbereichs sind der neue Top-VIP-Bereich mit Business-Seats, Logen, Sky-Boxen sowie Ehrentribünen, zudem Büroräumlichkeiten im Innen- und eine Tiefgarage im Unterbereich. Auf dem Dach der Nordtribüne wird eine Photovoltaikanlage installiert, in der mittels Solarzellen ein Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt wird. Sie werden es kaum glauben: Wird bei Flutlicht gespielt, erzeugt die Photovoltaikanlage sogar Strom, so lichtstark müssen heute die Flutlichtanlagen sein.

… und was passiert mit der Westtribüne?

Die Westtribüne wird zur neuen Familientribüne mit entsprechender Infrastruktur. In diesem Bereich werden nach dem Umbau auch die Gästefans untergebracht sein. Auf der Südtribüne werden speziell im Medienbereich weitere Modernisierungsmaßnahmen gesetzt, sodass auch diese den UEFA-Champions-League-Anforderungen künftig gerecht würde. In diesem Baukörper befinden sich dann auch die Sicherheitszentrale, der Classic VIP-Klub. In diesem Bauteil werden auch die Mannschaftskabinen und die der Schiedsrichter untergebracht.

Neben dem Stadion wird auch ein Teil der Trainingsanlage runderneuert. Ebenfalls angedacht ist eine Zusammenlegung von zwei Trainingsplätzen hinter der Nordtribüne. Abgerundet wird das Projekt durch die Errichtung eines regionalen Nachwuchszentrums.

Mit welchen Kosten rechnen Sie?

Das S.T.A.R.-Projekt ist in Summe mit 48 Millionen Euro budgetiert. Nach Bezug der neuen Arena ist mit Mehreinnahmen von 2,5 bis 3 Millionen Euro pro Saison zu rechnen.


www.violacrowd.at

Die Finanzierung des größten Projekts in der Klubgeschichte basiert auf mehreren Säulen. Eine davon: Crowdfunding. Beim Projekt Arena Invest haben Fans und Anleger die Möglichkeit, ab 100 Euro zu investieren und von Basiszinsen sowie von – je nach sportlichem Erfolg – weiteren Bonuszinsen zu profitieren.

Dem fixen Basiszinssatz von 2,5 Prozent pro Jahr, gerechnet auf jeweils eine Saison, werden im Fall der Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase, der Champions-League-Gruppenphase, aber auch bereits bei Cup- oder Meistertitel attraktive Bonuszinsen in der jeweiligen Saison addiert. Damit kann im besten Fall eine Verzinsung von bis zu 8,25 Prozent in einem Jahr erreicht werden.

Umgesetzt wird das Projekt Arena Invest über www.violacrowd.at, der neuen Crowdfunding Plattform des FK Austria Wien, in Kooperation mit CONDA. Insgesamt sollen mit dieser Form der Finanzierung knapp 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Diese fließen direkt in den Bau der neuen Generali-Arena, die 2018 wieder­eröffnet wird.

Bereits 28 Stunden und 20 Minuten, nachdem der FK Austria Wien das Crowdinvesting-Projekt „Arena Invest“ veröffentlicht hatte, wurde das Fundingziel von 1,499 Millionen Euro erreicht. 600 Fans haben investiert und damit für einen österreichischen Rekord gesorgt.


Die Generali-Arena wird zertifiziertMMF_Kraetschner-27

Der Wiener Fußballverein hat sich entschieden, das internationale Auszeichnungssystem DGNB der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) anzuwenden. Mit diesem System ist es möglich, in der Planungs- und Bauphase Gebäude in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht zu optimieren. Damit sind die Wiener Veilchen mit diesem Engagement in bester Gesellschaft. Gemeinsam mit der Generali-Arena befindet sich derzeit auch das neue Stadion von Besiktas Istanbul im Prozess der Zertifizierung.

Der Zertifizierungsprozess wird von den Auditoren Reinhard Labugger (RM Engineering) sowie Adolf Daniel Merl (Daxner & Merl GmbH) begleitet. Labugger: „Wir freuen uns sehr auf diese Aufgabe! Die Generali-Arena ist in vielerlei Hinsicht ein Pilotprojekt. Das gesamte Planungsteam arbeitet höchst professionell und wir freuen uns, Teil des Teams zu sein.“ „Nachhaltig zu bauen und zu bewirtschaften ist eine Aufgabe für ein Team und damit passt dies hier perfekt“, so Adolf Merl. Für den Planungsprozess zeichnet Wolfgang Markowitsch verantwortlich: „Getreu der Philosophie des FK Austria Wien haben wir von Beginn an auf Komponenten wie Transparenz, Barrierefreiheit oder Energieeffizienz Wert gelegt. Wir bauen daher nachhaltig und das ÖGNI-Zertifikat wird die Bestätigung der professionellen Arbeit des Vereins und des Teams durch einen externen Dritten sein.“ Auch ÖGNI Gründungspräsident Philipp Kaufmann freut sich über das Projekt: „Wir sind stolz, neben dem Besiktas-Stadion nun auch die Generali-Arena als NGO zu begleiten. Das ist auch ein  weiterer Beweis dafür, dass wir mit unserem internationalen Zertifizierungssystem den richtigen Weg eingeschlagen und breite internationale Bedeutung erlangt haben. Dass sich Fußballvereine wie der FK Austria Wien stark für Nachhaltigkeit engagieren, ist ein zusätzliches Indiz, wie wichtig dieses Thema in unserer Gesellschaft und in der Wirtschaft in der Zwischenzeit geworden ist.“