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Das lange Warten auf den privaten Konsum. Während die niederländische Wirtschaft erste Anzeichen einer Erholung zeigt, hinkt der Vermietungsmarkt im Einzelhandel hinterher. 2014 wurden 412.000 Quadratmeter neu vermietet, was einem Rückgang von fast 22 Prozent gegenüber 2013 entspricht.

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Das lange Warten auf den privaten Konsum. Während die niederländische Wirtschaft erste Anzeichen einer Erholung zeigt, hinkt der Vermietungsmarkt im Einzelhandel hinterher. 2014 wurden 412.000 Quadratmeter neu vermietet, was einem Rückgang von fast 22 Prozent gegenüber 2013 entspricht.

Während die niederländische Wirtschaft erste Anzeichen einer Erholung zeigt, hinkt der Vermietungsmarkt im Einzelhandel hinterher. 2014 wurden 412.000 Quadratmeter neu vermietet, was einem Rückgang von fast 22 Prozent gegenüber 2013 entspricht.

Rund 20 Prozent der Neuvermietungen entfielen auf die G4 Städte. Auf Platz 1 liegt Amsterdam mit 36.400 Quadratmetern, gefolgt von Rotterdam (21.300 Quadratmeter) und Den Haag (17.300 Quadratmeter). In Utrecht wurde mit 9.600 Quadratmetern weniger Fläche neu vermietet. In Amsterdam konzentrierte sich das Marktgeschehen auf das Zentrum, wo die Hälfte aller Neuvermietungen stattfand. Nur in Den Haag war der Druck auf das Zentrum noch stärker: 56 Prozent aller Deals betrafen das Zentrum. Auch in den kleineren Städten stehen die Zentren bei den potentiellen Mietern hoch im Kurs.

Erhöhter Leerstand

Aufgrund der sinkenden Nachfrage erhöhte sich der Leerstand - für alle Arten von Einzelhandelsflächen – um 3,8 Prozent auf rund 3,47 Millionen Quadratmeter. In den Einkaufscentern beträgt die Leerstandrate 7,4 Prozent (2,31 Millionen Quadratmeter). Vor allem Einkaufscenter in mittelgroßen Städten sind tendenziell von höheren Leerstandraten betroffen.

Silberstreifen am Horizont

Positiv hingegen haben sich die Investments im Retail-Bereich entwickelt. Nach vier Jahren mit abnehmenden Investments gibt es einen Silberstreifen am Horizont. Mehr als das: Bei einem Plus von 85 Prozent gegenüber 2014 kann man mit Fug und Recht von einem Boom sprechen. Eines darf aber nicht übersehen werden: Für den Boom waren einige große Portfolio-Deals mit großen Investitionssummen und wieder nach Holland strömendes Kapital aus dem Ausland verantwortlich. Die Durchschnittsgröße der Deals lag 2014 bei 14,6 Millionen Euro. Damit hat sich die Ticketgröße beinahe verdoppelt. 2012/13 wurden pro Deal im Schnitt 7,9 Millionen Euro umgesetzt. Bedenkt man die lange Vorlaufzeit, dürften viele der großen Deals bereits 2013 eingefädelt worden sein.

47 Prozent Cross Border Investments

Corio, Mount Kellett and CBRI GI und Blackstone waren für die größten Transaktionen verantwortlich. Corio (heute Klepierre) verkaufte um 176 Millionen Euro 11 Shopping Center an Mount Kellett Capital Management, darunter auch ein Center in Coignieres, westlich von Paris. CBRE Global Investors verkaufte ein aus 14 Shopping Centern bestehendes Portfolio an Blackstone. Diese beiden Deals allein waren dafür verantwortlich, dass sich der Anteil der Cross Border Investments an der Summe aller Investments auf 47 Prozent erhöhte. Auch die mit dem holländischen Markt bereits bestens vertrauten Investoren mischen wieder verstärkt mit. Darunter Unibail-Rodamco (kaufte einen Anteil der vor einer umfassenden Renovierung stehenden SC Leidsenhage) und die dänischen REITS Vastned und Wereldhave.

Für 2015 sind die Analysten von CBRE gut gestimmt. Nach zwei Jahren Pause kann die niederländische Wirtschaft 2014 wieder Wachstum generieren. Nach Einschätzung des niederländischen Statistikamtes (CPB) wird sich das Wirtschaftswachstum 2015 auf 1,5 Prozent beschleunigen. Dies wird auch den privaten Konsum beleben. Die großen Handelsketten werden für ihre Flagship Stores große Flächen suchen bzw. ihre Flächen erweitern wollen und einige 2015 auf den Markt kommenden Projekte sollten in der Lage sein, weitere ausländische Investoren nach Holland zu locken.

Quelle: pixelio.de