Kommunikation als Wohlfühlfaktor

Immer wenn wir darüber lesen, sind wir alle schockiert. Irgendein alter Mensch ist gestorben und wurde wochenlang nicht gefunden. Total vereinsamt, abgeschnitten von Mitmenschen und Umwelt, niemand, der sich darum kümmert.

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Immer wenn wir darüber lesen, sind wir alle schockiert. Irgendein alter Mensch ist gestorben und wurde wochenlang nicht gefunden. Total vereinsamt, abgeschnitten von Mitmenschen und Umwelt, niemand, der sich darum kümmert.

Ein Problem alter Menschen? Schon lange nicht mehr. Mittlerweile entwickelt sich die Gesellschaft Mitteleuropas zu einer Gesellschaft von Einzelgängern. Neues Biedermeier? Nein, damals gab es noch die Salons, mehr oder weniger funktionierende Familienverbände, Verhaltensweisen, die aus unserem heutigen Leben schon lange verschwunden sind. Heute wird sich in digitale Welten geflüchtet, die eigene Persönlichkeit wird von Anonymität oder selbst idealisierten „Comicfiguren“ verdrängt, im Netz sind alle Helden, Sexbomben, Superstars, die aufgeblasene Erlebnisse und die eigene Meinung „facebooken, posten oder twittern“. In der Realität aber, auch aus der eigenen Beobachtung, sind sie doch nur vereinsamte, schüchterne Menschen.

Stimmt nicht? Fahren Sie bitte U-Bahn. Das Handy sehen Sie überall im Einsatz, telefoniert wird ausschließlich von südländischen Mitbürgern, alle andern tippen und wischen. Wer keines in der Hand hält, versteckt sich hinter dem „Heute“ oder dem „Österreich“. Zwei Menschen, die miteinander sprechen, werden argwöhnisch betrachtet, denn es ist ungewöhnlich.

Die Smartphones werden wir nicht verbieten können, dem Trend zur Lebensabschnittspartnerschaft werden wir nicht entgegenwirken können, das Home-Office wird sich aufgrund der angespannten Verkehrslagen weiter ausbreiten; es gilt daher, Räume, Gelegenheiten, Einladungen zu schaffen, die es Menschen ermöglichen, auch ohne großen Stress miteinander zu kommunizieren. Bei der Wurzel zu beginnen, bei den eigenen vier Wänden, ist wahrscheinlich nicht der schlechteste Ansatz.

Aus meiner Sicht sollte ein wichtiges Kriterium in der Zertifizierung von Wohnhäusern die Möglichkeit zur Kommunikation werden. Das Kriterium wird nicht der Partyraum sein, sondern die Einladung, Gemeinschaften zu bilden, sich kennenzulernen, in einer Form, die es auch dem verschrobenen Nerd ermöglicht, ohne Angst Kontakt aufzunehmen. Wohnen in einer Gemeinschaft, die sich kennt, die miteinander kommunizieren kann, ist mindestens so wichtig wie Infrastruktur oder Ausstattung und wird bei Investitionsentscheidungen in der Zukunft immer wichtiger werden.

Utopie? Nein, das gibt es schon. Es ist nicht nötig, aufeinander zuzugehen und miteinander zu sprechen – da würden viele schon scheitern. Es geht in der gewohnten digitalen Form, erster Kontakt, eine kurze Nachricht, etwas miteinander teilen, ganz einfach, so wie es der moderne Mensch gewohnt ist. Ist der Anfang gemacht, kann beim Aufzug vielleicht gegrüßt werden, nach einiger Zeit gibt es ein Schwätzchen und dann ist es gelungen – menschliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht ist entstanden.

Menschliche Kommunikation, Nachbarn, die Bekannte sind oder zu solchen werden, ein Platz in einer Gemeinschaft, die ein Haus bewohnt – das sind alles Kriterien des Wohlfühlens. Sich in dem Haus, in dem man wohnt, wohlzufühlen, heißt auch, darauf aufzupassen, sich dafür zu engagieren, es sauber zu halten und vieles mehr. Das geht nicht von heute auf morgen, es muss sich entwickeln können. Die Kommunikation ist nicht der einzige Faktor, eine solche Entwicklung einzuleiten, aber es ist ein wichtiger Faktor, der in Zukunft auch zu berücksichtigen sein wird.

Wenn Sie sich darüber informieren wollen, empfehle ich Ihnen ein System zu besichtigen: Beim Projekt ehem. „Mautner Markhof Gründe“ der Wien Süd ist ein Produkt der Firma „RISE“ bereits im Einsatz.