Krisen führen zu Nachfragerückgang bei Immobilien

Gleichzeitig steige das Immobilienangebot, "der Markt beginnt sich zu drehen", so der Maklerbund RE/MAX.

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Krisen führen zu Nachfragerückgang bei Immobilien

Corona, der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, die hohe Inflation und Veränderungen im Bereich der Finanzierung haben in den vergangen Monaten auch dazu geführt, dass die Nachfrage nach Immobilieneigentum gesunken ist, wie RE/MAX in einer Aussendung mitteilte. Die derzeit tobenden Krisen verschlechterten die wirtschaftliche Situation potenzieller Käuferinnen und Käufer. Die Nachfrage nach Immobilien sinke, wenn auch von einem "unglaublich hohen Niveau."

 „Wir beobachten schon seit einigen Monaten, dass die Nachfrage nach Immobilien von einem unglaublich hohen Niveau zurückgeht und das Angebot steigt.“ Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von RE/MAX Austria

Gleichzeitig steige das Immobilienangebot, "der Markt beginnt sich zu drehen", so das Unternehmen in einer Aussendung. Im ersten Halbjahr 2022 zählte RE/MAX 74.258 im amtlichen Grundbuch neu verbücherte Immobilien. Das entspricht einem Rückgang um 2.331 bzw. 3,0 Prozent gegenüber 2021 aber einer Zunahme um 15,7 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Der gesamte Transaktionswert der Immobilien sei unterdessen um 10,8 Prozent auf 21,73 Mrd. Euro gestiegen, was aber zu einem Teil auf die hohe Inflation zurückzuführen sein dürfte.

Die Teuerung führe auch dazu, dass sich viele Grundstückskäuferinnen und -käufer, die eigentlich einen Neubau errichten wollten, neu orientieren. Aufgrund der massiv gestiegenen Baukosten und der schwierigeren Finanzierungssituation rücke der Markt für gebrauchte Einfamilienhäuser, die wesentlich günstiger seien, in dieser Zielgruppe vermehrt in den Fokus. Außerdem habe sich gezeigt, "dass viele Verkäufer - in erster Linie Erben, die in den letzten Monaten noch zugewartet und auf steigende Preise gehofft haben, - ihre Immobilie jetzt auf den Markt bringen", so RE/MAX.

Bei den geringeren Verbücherungen sei nicht nur die Gesamtzahl, sondern auch die Zusammensetzung relevant. So betreffe der Rückgang vor allem Grundstücke und Gebäude.

"Wenn die Grundstückshandelsmenge massiv einknickt, dann sind das die Einfamilienhäuser, die in den nächsten Jahren eben nicht gebaut werden. Wenn der Bürogebäudeumsatz trotz fast konstanter Menge um beinahe die Hälfte zurückgeht, dann sind darin auch Homeoffice-Auswirkungen und Downsizing-Maßnahmen als Ursache versteckt." Anton Nenning, RE/MAX-Austria-Experte

(apa/red)