Wohnen Mietwohnungen werden vor allem in NÖ und OÖ rar

Während sich der Kaufmarkt frühestens ab der zweiten Jahreshälfte stabilisieren wird, bereitet sich die IMMOcontract auf eine hohe Nachfrage nach Mietobjekten, auch in den ländlichen Regionen Niederösterreichs und Oberösterreichs, vor.

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Mietwohnungen werden vor allem in NÖ und OÖ rar

Das Zusammenspiel aus verschärften Kreditvergaberichtlinien und steigenden Zinsen wird 2023 spürbare Auswirkungen auf den heimischen Immobilienmarkt haben. Besonders für private Kaufinteressierte herrschen aktuell erschwerte Rahmenbedingungen, um Wohneigentum zu schaffen. Dies zeigt sich deutlich in einer abwartenden Haltung vieler potentieller Käufer: Vermehrt beobachtet die IMMOcontract derzeit, dass auch bonitätsstarke Interessenten eher Mietobjekte, etwa als Zwischenlösung bis zum Kauf, nachfragen.

Mit einer Beruhigung des Zins- und Inflationsgeschehens, und damit auch einer Stabilisierung des Kaufmarktes, ist aus Sicht der IMMOcontract-Experten frühestens im zweiten Halbjahr zu rechnen. Gleichzeitig wächst aber das Angebot an Kaufobjekten – in den Städten bedingt durch eine noch relativ hohe Fertigstellungsquote, in den ländlichen Regionen durch eine hohe Abgabebereitschaft bei Gebrauchtobjekten.

„Am Land ist der Wunsch nach einem Einfamilienhaus ungebrochen, der Hausbau ist aufgrund hoher Baukosten und der aktuellen Finanzierungspolitik aber für viele nicht mehr leistbar. In einigen Regionen Niederösterreichs und Oberösterreichs bietet der Markt aber attraktive Bestandsobjekte, deren Werte mitsamt Grundstücken als Neubauten heute nicht mehr realisierbar sind. Im Bereich der Einfamilienhäuser rechnen wir daher auch 2023 mit einer ungebrochen hohen Nachfrage.“ Sascha Haimovici, Geschäftsführender Gesellschafter der IMMOcontract

Den derzeit viel prognostizierten Preisabfall bei Wohnimmobilien hält Sascha Haimovici für eine nur kurzweilige Reaktion auf die Turbulenzen des vergangenen Jahres:

„Aktuell ist der Markt von einer gewissen Zögerlichkeit geprägt, die auf das starke Inflationsgeschehen zurückzuführen ist. Doch gerade in solch unsicheren Zeiten sind Immobilien eine der stabilsten Anlageformen. Mit einem gröberen und langfristigen Preiseinbruch ist derzeit – auch in Hinblick auf die hohen Baukosten im Neubau – nicht zu rechnen.“ Sascha Haimovici

Neue Dynamik am Mietmarkt: Hohe Nachfrage auch in ländlichen Regionen 

Die IMMOcontract rechnet 2023 mit einer starken Nachfrage nach Mietwohnungen sowohl in den Städten als auch in ländlichen Regionen. Derzeit liegt die Neuvermietungsquote des Unternehmens laut eigenen Angaben bereits bei 98 Prozent.

Während Kaufen für viele derzeit nicht leistbar ist, wird Mieten 2023 einen enormen Boom erleben, so die Trendprognose der IMMOcontract. Junge Familien aber auch andere bisher typische Käufergruppen werden nach Einschätzung der IMMOcontract künftig eher mieten. In Folge ist im neuen Jahr mit einer verstärkten Nachfrage vor allem nach größeren Wohnungstypen ab zumindest 60 oder 70 Quadratmeter sowie mit mehr als zwei Zimmern zu rechnen – eine Objektklasse die ohnehin vielerorts rar ist.

„Bis dato existierte historisch betrachtet in den ländlichen Gegenden kein echter Mietmarkt. Abseits der städtischen Zentren und einzelner Hotspot-Regionen in Niederösterreich und Oberösterreich werden wir 2023 eine starke Knappheit an Mietwohnungen erleben, was wiederum die Mietpreise nach oben treiben wird.“ Michael Mack, Geschäftsführer der IMMOcontract

Einerseits bedingt durch die hohe Nachfrage nach Mietobjekten aber allein schon aufgrund der Indexierung werden die Mieten in Stadt und Land in den kommenden Jahren steigen. Die IMMOcontract prognostiziert aus heutiger Sicht eine Mietkostensteigerung um rund 5 bis 10 Prozent ab 2024. 

Weitere Trends identifizieren die IMMOcontract-Experten in der zunehmenden Befristung von Mietverträgen wie auch im steigenden Angebot an Kurzzeitmietobjekten.

Auf die Herausforderungen durch das Bestellerprinzip, das mit Mitte des Jahres eingeführt wird, möchte die IMMOcontrat mit einer Intensivierung der Serviceleistungen für Vermieter reagieren und dabei verstärkt digitale Tools einsetzen. 

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