Rundblick

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Eisbärenwelt Schönbrunn

Nur noch rund 25.000 Eisbären leben laut neuesten Schätzungen in den Polargebieten, Tendenz sinkend. Durch die Eisschmelze verlieren die Eisbären ihren Lebensraum, finden nur unzureichend Nahrung und ziehen weniger Nachwuchs auf. Um ein wichtiges Zeichen für den Artenschutz zu setzen, ist die Eisbärenanlage im Tiergarten Schönbrunn zur neuen Eisbärenwelt Schönbrunn „Franz Josef Land“ umgebaut worden.

fz86183Die neue, 1700 Quadratmeter große Anlage soll durch vielfältige Standorte Aufschlüsse über Unterwasserbereiche und die Außenanlage bieten, verglasungslose Einblicke und die Raumtemperaturabsenkung im polaren Zentrum binden die Besucher mitten ins Geschehen ein. Der „Polardom“ dient als interaktives Info-Zentrum und gleichzeitig als Ausgangspunkt für den Besuchertunnel quer durch die Außenanlagen. In der „Besucherhöhle“ können die Eisbären durch tiersichere Verglasungen beobachtet werden.

Die Außenanlage kann über mobile „Klappbrücken“ in zwei etwa gleich große Bereiche unterteilt werden, um so die stressfreie Haltung vom Muttertier und ihrem Nachwuchs - getrennt vom Vater - über einen längeren Zeitraum zu ermöglichen. Auch haustechnischen Anforderungen ist ein besonderes Augenmerk zugekommen: Die getrennte Wasseraufbereitung für Salz- und Süßwasser (Brunnenwasser) soll Korrosionsprobleme minimieren, die diversen Pumpensysteme werden durch eine 7kWp Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Polardom-Zentrums mit Energie versorgt. Die PV-Elemente dienen auch der Beschattung des Lichtdaches über dem Polardom, um einer Überhitzung dessen vorzubeugen.

Die ersten Bewohner der neuen Eisbärenwelt „Franz Josef Land“ im Tiergarten Schönbrunn werden das Weibchen Lynn und das Männchen Ranzo sein, die im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) gemeinsam aufwachsen sollen.


Polar bear enclosure Schönbrunn

Only 25.000 polar bears remain in the wild. To take a stance on species protection, Schönbrunn zoo has created the new polar bear enclosure „Franz Josef Land“.

Covering 1700 square meters, the new facility illustrates life under water and in the open while viewing areas without glass and a lower temperature in the polar centre create an authentic experience for visitors. A tunnel leads to the outside which can be split into two areas to enable mothers to raise their young separated from the father.


Generalsanierung Bundesministerium für Finanzen

Das Finanzministerium befindet sich seit 1848 im ehemaligen Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen, in der Wiener Himmelpfortgasse. Gemeinsam mit dem Palais Questenberg-Kaunitz in der Johannesgasse und den Gebäuden in der Himmelpfortgasse 6 und 8b bildet sich ein bauhistorisch bedeutender, denkmalgeschützter Gebäudekomplex heraus. 2001 ist ein EU-weiter Wettbewerb zur Generalsanierung von der Burghauptmannschaft Österreich ausgeschrieben worden, den der Architekt Strixner ZT GmbH 2002 für sich entscheiden konnte.

BMF_0089Das Bauvorhaben ist von 2007 bis 2013 abgewickelt und im Februar 2013 an den Bauherrn übergeben worden. Im Zuge der Generalsanierung, die neue Elemente mit modernen, zeitgemäßen Materialien gestalten sollte, ist der „Galgenhof“ zu einer zentralen Erschließungsfläche umgewandelt worden, der vertikale Erschließungsknoten verbindet über eine freilaufende Stiegenanlage mit zwei Aufzügen alle Ebenen. Die „Neue Feststiege“ und der angrenzende Multifunktionsbereich werden mit einer Glas-Stahl-Konstruktion umschlossen, eine Verbreiterung des bestehenden Hofes führt zu lichtdurchflutetem Lebensraum.

Auch die Büroflächen sind gemäß der Innovation des Architekten, eine moderne Arbeits- und Kommunikationswelt zu schaffen, zu neuen Bürostrukturen umgestaltet worden, die Rückzugsmöglichkeiten - „Denkerboxen“ - und abgetrennte Raumbereiche für Besprechungen gleichzeitig bieten. Historische Raumfigurationen, wie etwa die Rückführung der Sala Terrena im Winterpalais, sind wiederhergestellt worden, um so zukunftsorientierten Arbeitsraum mit denkmalgeschützter Bausubstanz kombinieren und für die nächste Generation bewahren zu können.


General refurbishment of the Ministry of Finance

After an EU-wide tender, architects Strixner ZT GmbH wre charged with revitalisation of the Ministry of Finance. Construction took place from 2007-2013 and included revitalisation of the central courtyard, new staircases and elevators, the enclosure of the grand staircase with steel and glass and the creation of office spaces that reflect modern usage - „thinking boxes“ as well dividable rooms for meetings. Historic statues and other furniture combines with modern design to preserve the unique building for coming generations.


Generalsanierung Hofkammerarchiv, Grillparzerhaus, LiteraturmuseumHofkammerarchiv 150213 039

Der österreichische Dramatiker Franz Grillparzer, der bis 1856 als Direktor des k.k. Hofkammerarchivs amtierte, dient seit 2015 als Namensgeber für das „Grillparzerhaus“, das im denkmalgeschützten, ehemaligen k.k. Hofkammerarchiv nahe dem Winterpalais des Prinzen Eugen entstanden ist. Das k.k. Hofkammerarchiv ist 1843/44 nach Plänen von Paul Sprenger errichtet worden und bis 2006 vom Österreichischen Staatsarchiv genutzt worden.

Nach längerem Leerstand sollte durch die ARGE Wehdorn step in Abstimmung mit der Burghauptmannschaft Österreich und dem Bundesdenkmalamt ein zeitgemäßes Literaturmuseum geschaffen werden. Das Erdgeschoß ist für Veranstaltungszwecke, Vorträge und Lesungen im Rahmen von maximal 100 Personen konzipiert worden, die erforderlichen Nebenräume sind im ersten Untergeschoß untergebracht worden.

Die beiden Wände der historischen Einfahrt sind in Pfeilerstellungen in Glasportalen aufgelöst worden, der alte Lift im Stiegenauge der historischen Wendeltreppe ist aufgelassen und durch eine neue Aufzugsanlage in einem Seitenraum ersetzt worden. Das vierte Obergeschoß besticht durch eine neue Bürostruktur. Das neue Literaturmuseum stellt auf zwei Ebenen österreichische Literatur vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart aus, die dritte Ebene steht für Wechselausstellungen zur Verfügung.

Das Museum ist von der Wiener Arbeitsgemeinschaft BWM Architekten und PLANET ARCHITECTS gestaltet worden, die ausgestellten Objekte stammen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek und anderen Institutionen. Das Arbeitszimmer von Franz Grillparzer ist bis heute übrigens im Originalzustand erhalten und ein wichtiger Bestandteil des Hauses.


General refurbishment court archives, Grillparzerhaus, Literary Museum

Austrian dramatist Franz Grillparzer lent his name to the new court archive, which was constructed in 2015 and also includes a literary museum. The ground floor features premises for events, such as lectures and readings, with ancillary rooms in the basement. The museum houses exhibitions on two floors, while offices occupy the 4th floor. The museum was designed by BWM Architekten & PLANET ARCHITECTS and Franz Grillparzer‘s original study presents the centre piece of the building.


Das neue Besucher- und Informationsforum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen soll die Erinnerung an jene Periode der österreichischen Geschichte, in der mehr als 200.000 Personen aus ganz Europa im KZ Mauthausen inhaftiert und etwa die Hälfte jener Menschen dort ermordet worden sind, wachhalten und deren Opfer gedenken. Seit 2004 wird die Gedenkstätte Mauthausen von der BHÖ in einzelnen Bauphasen unter größtmöglicher Schonung der Bausubstanz und pietätvoller Rücksichtnahme saniert.

BDK_0520Das neue Besucher- und Informationsforum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen soll das Lager als Gedächtnisort mit notwendigen funktionellen Einrichtungen für Besucher bzw. wissenschaftlich Interessierte verknüpfen. Das zweigeschossige Besucherforum liegt außerhalb der eigentlichen KZ-Gedenkstätte und ist durch seine unterirdische Lage, die klare Gebäudeform und die Verwendungen von einfachen und schmucklosen Materialien bewusst als neutrale, historisch bedeutungsfreie Einrichtung inszeniert worden. Von Häftlingen bearbeitete Granitsteine sowie Reste einer Stützmauer sollen sichtbare Erinnerungsspuren entlang der Fassade zum Parkplatz aufzeigen.

Dem wachsenden Interesse an der Geschichte des Ortes wird mit neuen Einrichtungen wie Archiv, Bibliothek und Medienraum, Besuchervorbereitung, Filmvorführ- und Seminarräumen sowie Ausstellungsflächen entsprochen. Das Gebäude ist behindertengerecht ausgestattet und bietet neben den erforderlichen Sanitärbereichen auch einen Bookshop und eine einfache gastronomische Einrichtung. Die Verwaltung der Gedenkstätte befindet sich nun ebenfalls in den neuen Räumlichkeiten, die das Gedenken und Erinnern an die Opfer des KZs Mauthausen mit der Wissensvermittlung und Wissensvertiefung durch Forschung verbinden sollen.


New visitor‘s centre at the concentration camp memorial Mauthausen

The memorial at Mauthausen serves as reminder for a period in Austrian history that saw 200.000 people form all over Europe incarcerated at the concentration camp. 100.00 were killed. Since 2004, a new visitor‘s centre has been built by BHÖ. It is located outside the actual memorial area to stress its neutral viewpoint and offers an archive, library and media room, screening- and seminar facilities as well as exhibition areas. The building is fully accessible and features a bookshop, toilets and gastronomy.