Stadtentwicklung

Wien wächst. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis Wien wieder die 2-Millionen-Einwohner-Grenze knackt. Der ImmoFokus präsentiert einige interessante Projekte.

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Wien wächst. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis Wien wieder die 2-Millionen-Einwohner-Grenze knackt. Der ImmoFokus präsentiert einige interessante Projekte.

Bereits zum dritten Mal läuft, eingebettet in die Expo Real, die Sonderschau „intelligent urbanization“. Dieses Jahr lassen sich Wien und Stockholm bei der Zukunftsplanung in die Karten schauen. Zwei Städte mit grundverschiedenen Ausgangspositionen und einem hohen Maß an Lebensqualität als Gemeinsamkeit.

Wien stellt seine „Smart City Wien Rahmenstrategie“ vor, eine langfristige Dachstrategie bis 2050, die 2014 im Gemeinderat beschlossen wurde und durch Innovationen in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheitsversorgung, Bauen oder Kommunikation die Lebensqualität - bei gleichzeitiger Ressourcenschonung - weiter steigern soll. Umgesetzt werden soll dies mit zeitlich gestaffelten, konkreten Zielen, die einer permanenten Kontrolle unterliegen. Stockholm präsentiert ein Projekt im neuen Stadtteil Royal Seaport, bei dem 150 Familien in ein „Pilotquartier“ ziehen. In Sachen Energieeffizienz und intelligente Vernetzung sollen dort neue Maßstäbe für nachhaltiges Leben und smartes Wohnen geschaffen werden. Anhand verschiedener Parameter wird laufend evaluiert und optimiert: vom tageszeitabhängigen Energieverbrauch und den resultierenden Folgen für intelligente Netze über optimale Taktung des öffentlichen Verkehrs bis zur Kommunikation zwischen den technischen Einrichtungen und den Bewohnern.

Eines steht fest: Stadtquartiere werden in der Zukunft eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft spielen. Sie werden eine Schlüsselrolle einnehmen, da sie die einmalige Möglichkeit bieten, Energie-, Abfall- und Verkehrssysteme effizienter zu nutzen und den Energiebedarf zu senken. Stadtentwicklungsprojekte Wien

Seestadt Aspern

Bei einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas auf 240 Hektar Grundfläche, dem ehemaligen Asperner Flugfeld im 22. Wiener Bezirk, entstehen 2,6 Millionen Quadratmeter Bruttogeschoßfläche. Bis 2028 sollen dort 20.000 Bewohner leben und 20.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Seestadt soll auch ein lebendes Labor für innovative städtische Technologien werden. Die ersten Mieter sind eingezogen, bis 2016 sollen es 6.100 Bewohner in 2.600 Wohneinheiten sein. Ebenso 2016 soll der neue Firmensitz der HOERBIGER Holding AG, ein Campus für Forschung, Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Marketing und Verwaltung mit 600 Beschäftigten, den Betrieb aufnehmen.

Neues Hauptbahnhofviertel

In Verbindung mit der Errichtung des neuen Wiener Hauptbahnhofs auf 59 Hektar Fläche entsteht ein neues urbanes Viertel mit ungefähr 5.000 Wohnungen für 13.000 Bewohner, 550.000 Quadratmeter Büroflächen, plus Büros, Hotels, Geschäfte und Serviceeinrichtungen mit insgesamt 20.000 Arbeitsplätzen. Schulen und Kindergarten sowie ein 8 Hektar großer Park lassen dort eine Stadt in der Stadt entstehen. Neben dem im Herbst 2014 eröffneten Bahnhof mit integriertem Shoppingcenter, 90 Shops auf 20.000 Quadratmetern, wird diesen Dezember der neue Erste Campus der Erste Group auf einer Bruttogeschoßfläche von 117.000 Quadratmetern in Betrieb genommen. Statt auf 20 Standorte über die Stadt verteilt, werden rund 4.000 Mitarbeiter dort ihre Arbeitsplätze haben.

Lände 3

An der Erdberger Lände im dritten Wiener Bezirk wird auf einem bestehenden Areal von 5,5 Hektar Grundstücksfläche und rund 80.000 Quadratmetern vermietbarer Nutzfläche ein Revitalisierungsprojekt errichtet mit dem Ziel, einen zukunftsorientierten Nutzungsmix aus Büro, Wohnen, Hotel und Einzelhandel zu realisieren. Mit einer sehr guten Verkehrsanbindung zum Flugplatz und U-Bahn sowie direkter Lage am Donaukanal und Grünen Prater als Naherholungsgebiete punktet das Projekt zusätzlich.

Der Bürokomplex Silbermöve war das erste vollrenovierte Bürogebäude in Österreich mit einer ÖGNI Auszeichnung in Gold. Mit der Österreichischen Post, der Robert Bosch AG, EMS Lounge und Siemens Enterprise Communications haben sich bereits einige renommierte Mieter für das Lände 3 Quartier entschieden.

Nordbahnhof

Auf dem Gelände des ehemaligen Nordbahnhofes entsteht seit 2007 bis 2025 ein 65 Hektar großer neuer Stadtteil mit einem Nutzungsmix aus Wohnungen, Büros, Betrieben und Bildungseinrichtungen für ca. 1.500 0-14- jährige Kinder. Die Hälfte der Fläche wurde bereits durch 20 verschiedene Projektentwickler bebaut und 4.000 Wohnungen für 10.000 Bewohner sind entstanden. Die UniCreditBank errichtet dort seit 2014 ihre neue österreichische Konzernzentrale für 7.000 Mitarbeiter. Bis zum Ende der Projektzeit 2025 sind auf dem Gebiet noch weitere Projekte angedacht, sodass nach Fertigstellung 20.000 Bewohner in 10.000 Wohnungen dort leben und 10.000 Menschen dort arbeiten werden.

LifeScience Vienna Muthgasse

Einer der größten Biotechnologie-Cluster Europas entsteht auf dem Areal zwischen der Gunoldstraße und der Muthgasse im 19. Bezirk. Auf einem ehemaligen Gebiet der ÖBB im Bereich des Bahnhofs Heiligenstadt entstand 2007 bis 2010 ein neuer Forschungskomplex, BOKU BioTech I, in dem sich sowohl Forschungs- und Lehreinrichtungen der Universität für Bodenkultur als auch internationale Unternehmen wie Novartis oder das AIT Austrian Institute of Technology und kleinere Spin-offs angesiedelt haben. Das Gebäude Bio Tech II erweitert den Komplex. In weiterer Folge soll am Standort noch das Gebäude WHITE SPACE entstehen. Alle Bauten gemeinsam werden über eine Mietfläche von 75.000 Quadratmetern verfügen.

Nordwestbahnhof

Bis 2025 soll auf dem Areal eine Fläche von 44 Hektar bebaut und ein 10 Hektar großer Park angelegt werden. Die Umnutzung des Güterbahnhofes bietet die historische Gelegenheit, die beiden getrennten Hälften der Brigittenau zu verbinden und den Bezirk zu einen. Wohnungen für 12.000 Menschen, Büros mit 5.000 Arbeitsplätzen sollen geschaffen werden. Neben Schulen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen soll der große Park das Zentrum des neuen Stadtviertels bilden.

Neu-Leopoldau

Auf dem ehemaligen Gaswerk Leopoldau, wo früher die Gasversorgung für weite Teile Wiens sichergestellt wurde, soll künftig gewohnt und gearbeitet werden. 13,5 Hektar Land und 17 denkmalgeschützte Bauten mit viel Freiraum bergen das Potential für einen neuen, aufregenden Stadtteil in Floridsdorf. Ab 2016 werden dort 1.400 Wohnungen und 70.000 Quadratmeter für gewerbliche Nutzung unter Federführung der WSE Wiener Standortentwicklungs GmbH und der Liegenschaftseigentümerin WIENER NETZE GmbH entstehen.

VIERTEL ZWEI PLUS

Unter VIERTEL ZWEI PLUS werden Projekte im zweiten Bezirk entlang der U2-Trasse zwischen der neuen Wirtschaftsuniversität und der Station Stadion durch die IC ProjektentwicklungsGmbH entwickelt. Zu den bis heute am Standort dominierenden Bürostrukturen sollen bis 2017 200 Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 50 und 150 Quadratmetern und 92 sogenannte Microapartments mit 31 Quadratmetern Wohnfläche entstehen, sodass am Ende die Balance zwischen Arbeiten und Wohnen ausgeglichen ist. Hochwertige Ausstattung und Grünlage für alle Bauteile zeugen von Nachhaltigkeit als zentraler Bedeutung für das Projekt, das bereits vielfach ausgezeichnet wurde.

Forum Donaustadt

An der U-Bahnlinie U1 am Standort Kagran entstehen zwischen Eishalle und International School auf 20.000 Quadratmetern Bruttobauland 6 Gebäude mit 107.000 Quadratmetern Geschoßfläche und einem Nutzungsmix aus 200 Wohnungen, 20.000 Quadratmetern Büroflächen für 3.000 Mitarbeiter und 180 Hotelzimmer der 3-4 Sterne Kategorie. Der Forum Tower - mit 45.000 Quadratmetern Geschoßfläche und 145 Metern Höhe das höchste Bauwerk - wird Büros beheimaten. Das bereits nach ÖGNI / DGNB vorzertifizierte Projekt wird derzeit von der Vienna Business Agency und der STC-Swiss Town Consult AG nach neuesten internationalen Trends der Stadtentwicklung entwickelt.

Laxenburger Straße/Landgutgasse

Im Zuge der großflächigen Umgestaltung des Areals um den neuen Wiener Hauptbahnhof wird eine ehemalige Bahnfläche von 9 Hektar im Bereich Laxenburger Straße / Landgutgasse für die Stadtentwicklung frei. Etappenweise sollen ab heuer 1.000 Wohnungen und 50.000 Quadratmeter Büro sowie Handels- und Dienstleistungsbetriebe entstehen. Mit nur 2,5 Kilometern Luftlinie Entfernung vom Stadtzentrum und optimaler Verkehrsanbindung, einem Schulcampus und Kindergarten, großzügigen, möglichst autofrei gehaltenen Freiräumen und innovativen Wohnkonzepten soll sich ein lebenswertes Stadtviertel etablieren.