Wohnen Steigende Nachfrage nach Wohnraum im Waldviertel

Corona hat der Nachfrage nach Wohnen auf dem Land einen kräftigen Schub verliehen. Davon profitiert der Immobilienmarkt im Waldviertel überproportional. Gleichzeitig wird das Angebot an Objekten dadurch knapper.

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Steigende Nachfrage nach Wohnraum im Waldviertel

Jährlich sind es im Durchschnitt rund 4.900 Personen, die in der Region ihren Hauptwohnsitz gründen. Davon kommen etwa 1.350 aus Wien. Dann folgen das Wiener Umland, der Raum St. Pölten und beispielsweise auch Räume wie Linz-Wels.

Die größte Gruppe, die ins Waldviertel zieht, ist zwischen 20 und 34 Jahre alt, viele von ihnen haben Kinder. Hauptmotiv für den Zuzug ist neben dem sicheren Aufwachsen der eigenen Kinder die relativ gute Leistbarkeit von Immobilien im Waldviertel.

Die sehr starke Nachfrage nach Immobilien im Zuge der Corona-Pandemie gibt dem Waldviertler Immobilienmarkt überproportional starken Auftrieb. Insgesamt wurden 2021 in den Waldviertler Bezirken Gmünd, Horn, Krems Land, Waidhofen/Thaya und Zwettl 2.431 Wohnimmobilien im Wert von 192 Millionen Euro veräußert. Bei den Preisen für Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen setzte ein Aufholprozess ein, sie sind im Waldviertel 2021 überdurchschnittlich stark gestiegen. Das zeigt eine Analyse von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, seit über 30 Jahren das führende Immobilienmaklerbüro im Waldviertel.

Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für ein Einfamilienhaus im Waldviertel legten demnach von 2020 auf 2021 um 34 Prozent von 1.914 auf 2.577 Euro zu, Eigentumswohnungen verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 28 Prozent auf € 2.335/m2. Zum Vergleich: Im NÖ-Durchschnitt betrugen die Preissteigerungen bei Einfamilienhäusern nur 10 Prozent, bei Eigentumswohnungen 7 Prozent. Grundstücke sind im Waldviertel – da ausreichend vorhanden – immer noch günstig: Hier lag der Preiszuwachs 2021 bei nur 10 Prozent (von € 19,7 auf € 21,7 je m2), verglichen mit 14 Prozent im NÖ-Schnitt. Allerdings zeigte sich gerade bei Grundstücken im ersten Quartal 2022 ein neuerlicher starker Preisschub auf € 33,8/m2 - womit man aber vom Landesschnitt in dieser Objektkategorie (€ 90,9/m2) immer noch weit entfernt ist.

Der Immobilienboom im Waldviertel hat jedoch - vor allem bei gebrauchten Immobilien – zu einer deutlichen Verknappung des Angebots geführt.

„Der Markt ist ausgetrocknet, gebrauchte Immobilien in gutem Zustand sind nur schwer zu bekommen. Und wenn, dann sind sie nicht lange auf dem Markt.“ Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland

Für die Zukunft rechnen die Experten von Raiffeisen Immobilien für das Waldviertel mit einer weiterhin positiven Entwicklung, wenngleich die Preissteigerungsraten sich mittelfristig auf niedrigerem Niveau einpendeln sollten. 

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