Investment & Finance International US-Notenbank erhöht Leitzins um 25 Prozentpunkte

Inflation zwingt zu strafferem Kurs - 1,9 Prozent bis Ende 2022 prognostiert

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US-Notenbank erhöht Leitzins um 25 Prozentpunkte

Die hohe Inflation hat in den USA die Zinswende eingeläutet: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erhöht erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Leitzins wieder. Der wichtige Zinssatz für die weltgrößte Volkswirtschaft steigt um 0,25 Prozentpunkte und liegt damit nun in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent, wie die Zentralbank am Mittwoch mitteilte. Die Kehrtwende der Geldpolitik war wegen der seit Monaten anhaltend sehr hohen Inflationsrate erwartet worden.

Die Notenbank gehe davon aus, dass "anhaltende Erhöhungen des Leitzinses angemessen sein werden", hieß es. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die USA seien "sehr unsicher", heißt es in der Mitteilung der Fed. Kurzfristig dürften sie einen Aufwärtsdruck auf die Inflation erzeugen. Gleichzeitig sollte das Wirtschaftswachstum belastet werden.

Notenbankchef Jerome Powell betonte, die Zentralbank habe eine "Verpflichtung", den Anstieg der Preise zu bekämpfen. "Wir haben die Werkzeuge, die wir brauchen, und wir werden sie nutzen", sagte er. Es gebe einen klaren Plan, den Leitzins "im Laufe des Jahres stetig zu erhöhen", so Powell. Voraussichtlich schon bei der nächsten Sitzung im Mai solle zudem ein Plan bekanntgegeben werden, die durch Corona-Hilfsprogramme angeschwollene Bilanz der Fed zu reduzieren, sagte er. Dadurch würde dem Markt weiter Liquidität entzogen, was in der Wirkung etwa einem weiteren Zinsschritt entspräche. Falls die Inflationsentwicklung noch schnelleres Handeln verlangen sollte, "dann tun wir es", sagte er.

Einer neuen Fed-Prognose zufolge ist in diesem Jahr mit mehreren Zinserhöhungen zu rechnen. Im Dezember waren die Entscheider der Fed im Durchschnitt noch davon ausgegangen, dass der Leitzins im Laufe des Jahres auf 0,9 Prozent steigen würde - nun gehen sie von 1,9 Prozent bis Ende dieses Jahres und sogar 2,8 Prozent im kommenden Jahr aus.

Powell erklärte, Wirtschaft und Arbeitsmarkt seien derzeit so stark, dass sie die höheren Zinsen verkraften würden. "Das Beste, was wir für einen starken Arbeitsmarkt tun können, ist es, für einen langen Aufschwung zu sorgen - und das ist nur möglich in einem Umfeld von Preisstabilität", sagte Powell nach der Zinsentscheidung vor Journalisten. Mittelfristig strebt die Zentralbank eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 Prozent an. (apa)

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