Marktbericht Verbücherungen gingen 2022 um knapp 11 % zurück

Laut IMMOunited Grundbuchanalyse wurden 2022 um 17.500 weniger Immobilien verbüchert als noch 2021 - Besonders stark war der Rückgang bei Grundstücken und Bauträgerwohnungen

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Verbücherungen gingen 2022 um knapp 11 % zurück

Die Ereignisse der letzten Jahre - seien es Pandemie, Ukraine-Krieg oder auch Zinserhöhungen und neue Kreditvergabe-Richtlinien - wirken sich auf den Handel mit Immobilien aus. So wurden 2022 österreichweit knapp 11 Prozent weniger Objekte ins Grundbuch eingetragen als noch im Jahr davor. Das zeigt eine Auswertung der Kaufvertragsdaten von IMMOunited. Verglichen wurde die Anzahl an verbücherten Immobilien aus den Jahren 2021 und 2022. 

In der Regel zeichnen sich weltpolitische und wirtschaftliche Ereignisse nicht sofort, sondern immer mit etwas Verzögerung in den Immobilienkaufverträgen ab. So wurden im ersten Halbjahr 2022 insgesamt knapp fünf Prozent weniger Objekte verbüchert als im gleichen Zeitraum 2021. Das zweite Halbjahr 2022 zeigte schließlich ein Minus von 16 Prozent. Insgesamt ergab der Rückgang eine absolute Differenz von ca. 17.500 Objekten. Die aktuellsten Zahlen zeigen: Dieser Trend scheint sich fortzusetzen. Im Jänner 2023 gab es 18 Prozent weniger verbücherte Objekte als noch im Jänner 2022.

Am stärksten ging die Verbücherung von Grundstücken (-17 Prozent) zurück. Aber auch bei den Bauträgerwohnungen gab es ein Minus von 16 Prozent. Zum Vergleich: Der Rückgang bei den gebrauchten Wohnungen lag im Gegenzug dazu „nur“ bei sechs Prozent. Einen leichten Anstieg gab es hingegen u. a. bei Büros (6 Prozent). Der größte Zuwachs zeigte sich allerdings bei den Zinshäusern. 2022 wurden fast 76 Prozent mehr Zinshäuser verbüchert als noch im Jahr 2021. Waren es 2021 knapp 400 Objekte, betrug die Zahl 2022 knapp 700.

Nicht überall in Österreich war der Verbücherungs-Rückgang gleich stark. Während beispielsweise St. Pölten einen Zuwachs von rund 27 Prozent verzeichnete, ging in Salzburg und Graz die Anzahl der ins Grundbuch eingetragenen Objekte um ca. 16 Prozent zurück. In der Bundeshauptstadt Wien wurden 2022 fast zehn Prozent weniger Verbücherungen festgestellt als noch 2021. Ein vergleichsweise stabiler Trend zeigte sich in Bregenz, Eisenstadt und Linz. In allen drei Landeshauptstädten gab es nur geringfügige Veränderungen.

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von Patrick Baldia 2 Minuten Lesezeit