Vom Badehaus zum Wohn- und Kulturort

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Imperiale Dinnershows, kulinarische Gala, Wahlkampfauftaktveranstaltungen und vieles mehr – der Festsaal der Wiener Sofiensäle pulsiert wieder. Drumherum ist Wohn- und Lebensraum entstanden. Die Rettung des bei einem Brand im Jahr 2001 schwer beschädigten Kulturerbes ermöglichte das Bauherren­modell der Linzer ifa AG.

[caption id="attachment_1940" align="alignleft" width="300"]Sofiensäle Sofiensäle[/caption]

Nach dem verheerenden Brand der Wiener Sofiensäle am 16. August 2001 herrschte neun Jahre Stillstand. Nur noch die Grundmauern waren vom prächtigen Gebäude und Festsaal übrig geblieben, das seit mehr als 160 Jahren mit dem Leben in Wien verbunden war. Was soll geschehen mit dem bis auf die Grundmauern abgebrannten Erbe? Wie ist eine denkmalschutzgerechte Sanierung finanzierbar? Ursprünglich als noble Badeanstalt 1831 von Franz Morawetz beauftragt und genutzt, diente es von 1914 bis 1918 als Rekonvaleszenz-Ort für Verwundete des k.u.k. Infanterie-Regiments Hoch- und Deutschmeister Nummer 4. Zwischenzeitlich wurde es für nationalsozialistische Massenveranstaltungen genutzt und die vorwiegend jüdischen Besitzer enteignet. Nach dieser traurigen Phase in der Geschichte des Gebäudes wurde restauriert und eine neue Nutzung gefunden.

Hier tanzte Wien

Nach der Eröffnung des prachtvollen Festsaals am 13. November 1948 begann die Tanz- und Musikgeschichte der Sofiensäle. Hier tanzte Wien auf prachtvollen Bällen. Später nahmen die Wiener Philharmoniker hier unter der Leitung von Herbert von Karajan, Sir Georg Solti, Leonard Bernstein oder Karl Böhm Opern und Symphonien auf. In den wilden 70er-Jahren entdeckte die Rock-, Jazz- und Pop-Szene diesen Ort, sodass Falco, Dave Brubeck oder Randy

Newman hier auf der Bühne standen. Ab den 90er-Jahren zog die Clubbing und Eventszene hier ein. Reparaturarbeiten am Dach lösten das verheerende Feuer aus.

[caption id="attachment_1942" align="aligncenter" width="300"]Baustelle Sofiensäle Baustelle Sofiensäle[/caption]

Wien war unter Schock. Erst neun Jahre später erwarb das Institut für Anlagenberatung ifa AG das Gebäude und errichtete unter den strengen Auflagen des Denkmalschutzes die Sofiensäle neu. Die Arbeiten dauerten drei Jahre. Bei der feierlichen Eröffnung freute sich der Wiener Bürgermeister Michael Häupl über die gelungene Finanzierung: „Wien bekommt mit den neuen Sofiensälen eines seiner traditionsreichsten Baujuwelen zurück. Die neue ‚Sofie’ zeigt eindrucksvoll, wie es gelingen kann, historisches – und stark beschädigtes – Kulturgut zu neuem Leben zu erwecken.“

[caption id="attachment_1941" align="alignright" width="200"]Sofiensäle Sofiensäle[/caption]

Kultur- und Wohnraum

Auf 12.000 Quadratmetern wurde nicht nur der Festsaal wieder hergestellt, sondern auch Wohn- und Lebensraum geschaffen. 68 Wohnungen, ein Gastronomiebetrieb, ein Hotel sowie ein Fitnesscenter und 125 Plätze in der Tiefgarage wiederbelebten das Erbe. „Wir haben für die Sofiensäle in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Bundesdenkmalamt ein neues Konzept entwickelt, mit dem wir sowohl die historischen Räumlichkeiten zu neuem Leben erwecken konnten, als auch dringend benötigten Wohnraum für Wien geschaffen haben, eingebettet in hochwertige Infrastruktur-Angebote“, so Erwin Soravia, CEO der ifa AG und Initiator des Sanierungsprojektes. „Besonderer Dank gebührt dabei den 109 Investoren für das Projekt, ohne die diese Sanierung nicht realisierbar gewesen wäre. Wir freuen uns riesig darüber, dass es gelungen ist, hier in der,Sofie’ Wohnen, Kultur und Freizeit im Herzen der Stadt in einem attraktiven Umfeld zusammenzuführen.“

Gold_AltMehrwert für Stadt und Anrainer

Dem internationalen Trend folgend, wurden in der Marxergasse 17 private Veranstaltungen die Auslastung der traditionellen und nun mit allen technischen Finessen einer hochmodernen Kunst- und Kulturort im Herzen von Wien ausgestatteten Sofiensäle erhöhen. Der neue Festsaal bietet dabei die Möglichkeit für Galadiners bis zu 400 Personen. Darüber hinaus können auch das historische Foyer sowie der Salon im 3. Obergeschoß, mit prachtvollem Ausblick auf den Festsaal, für unvergessliche Abende genutzt werden. Der Ausbau der Sofiensäle als vielseitige Kulturinstitution wurde von der Stadt Wien mit rund zwei Millionen Euro aus der Kulturförderung unterstützt. Mit dem Restaurant „The Room“, einem John Harris Fitness-Studio und einem Hotel der neuen Ruby Hotelkette entstand neue städtische Infrastruktur, die auch den Anrainern zur Verfügung steht.

Einzigartiges Bauherrenmodell

Das Bauherrenmodell, ein Spezialbereich der in Linz ansässigen ifa AG, hat die Revitalisierung der Sofiensäle erst möglich gemacht: Es investierten rund 109 Investoren in das Projekt, welches von der ifa AG entwickelt wurde. Die ifa AG ist Pionier im Bereich Bauherrenmodelle und seit mehr als 35 Jahren der Spezialist für Sachwertanlagen. Seither wurden rund 400 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro realisiert. Seit 2008 ist die ifa AG eine 100-prozentige Tochter der Soravia Group.


FACTSHEET ZU DEN SOFIENSÄLEN

Investor: Miteigentümergemeinschaft Sofiensäle vertreten durch ifa AG Institut für Anlagenberatung, ein Unternehmen der Soravia Group Investitionsvolumen: rund 50 Millionen Euro (durch ifa AG)

Nutzfläche gesamt: 12.000 m2 Nutzfläche Festsaal: 700 m2 Nutzfläche „Bar“: 150 m2 Nutzfläche „Salon“: 170 m2 Wohnungen: 68 Stück auf insgesamt 5.250m2 (davon 47 gefördert und 21 frei finanziert). Die Wohnungen werden ab September bezogen. Garagenplätze: 125 Stellplätze auf zwei Tiefgeschoßen Infrastruktur: Neben den Veranstaltungsräumlichkeiten und Wohnungen wird ein Restaurant, ein Fitnesscenter (John Harris) und ein Hotel (Ruby) errichtet. Lage: Marxergasse 17, 1030 Wien Verkehrsanbindung: U3, U4, S-Bahn, City Airport Train sowie zahlreiche Bus- und Straßenbahnlinien Neueröffnung: November 2013

AN DER REVITALISIERUNG BETEILIGTE UNTERNEHMEN

Architekt außen: Albert Wimmer ZT GmbH

Architekt Saal: Söhne & Partner Architekten ZT GmbH Generalplaner: L-Bau-Engineering GmbH Abbruch und Erdaushub: Fa. Koller GmbH Generalunternehmer: ARGE: STRABAG AG – DYWIDAG GmbH –ÖSTU-STETTIN GmbH Restaurationsarbeiten: ARGE: Fa. Denkmalpflege GmbH – Hollnbuchner GmbH – Radic Bau GmbH

Following the devastating fire on 16 August 2001 the Vienna Sofiensäle went into hibernation for nine years. Only the foundation walls were left of the splendid building and banqueting hall which had been linked to life in Vienna for over 160 years.

Originally built in 1831 as noble bathing facility it was used during World War I as reconvalescence centre for soldiers. Later it was appropriated by the Nazis.

This is where Vienna danced

After the war and renovations it was re-opened with a splendid banqueting hall on 13 November 1948. This is where Vienna danced. Later the Vienna Philharmonic Orchestra recorded operas and symphonies together with famous conductors.

In the 70s rock jazz and pop moved in and in the 90s parties and events were held here. Repair works on the roof caused the fire. Vienna was shocked. Nine years later the investment advisors ifa AG bought the building and reconstructed the Sofiensäle following the strict guidelines of preservation. The work took three years. At the opening Vienna’s mayor Michael Häupl was glad about the successful financing: “The new ‘Sofie’ is an example how historic cultural heritage can be revived.”

Culture and living space

On 12,000 sqm the banqueting hall was reconstructed and living space was created. 68 flats, one restaurant, a hotel and a fitness centre as well as 125 parking spaces underground revived the heritage. “Special thanks goes to the 109 investors of the project,” says Erwin Soravia, CEO of ifa AG and initiator of the renovation project. The company is a pioneer in participation models. Since 2008 it is a 100% daughter of the Soravia Group.

Following the international trend private events will increase the utilisation of the traditional Sofiensäle. The new hall also offers space for gala dinners with up to 400 people. Additionally, the historic foyer as well as the salon on the third floor – with a splendid view onto the banqueting hall – can be rented.