Office Inland Wachsender Bedarf an Büroflächen in Graz

Graz ist jene Landeshauptstadt (außer Wien) in Österreich, in der in den kommenden fünf Jahren die bürobasierte Arbeit am stärksten – um 5,7 Prozent - steigen wird. Direkt proportional mit dem Anstieg an bürobasierter Arbeit wird auch der Bedarf an Büroflächen steigen: rund 75.000 Quadratmeter moderne Büroflächen werden bis 2025 zusätzlich in Graz benötigt.

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Wachsender Bedarf an Büroflächen in Graz

Der national wie international führende Immobiliendienstleister CBRE hat nun erstmals eine Bestandserfassung und Analyse der bestehenden und zukünftigen Büroflächen in Graz erstellt.  

Der aktuelle Bestand an Büroflächen in Graz beläuft sich auf rund 460.000 Quadratmetern, aufgeteilt auf die vier Submärkte Innenstadt, „Upcoming“, Jakomini-Liebenau und Raaba-Grambach. In der Zählung berücksichtigt wurden Bürogebäude ab 3.000m² bzw. gemischt genutzte Immobilien mit einem Büroanteil von mindestens 2.500 Quadratmetern. Die Mieten für Büros in Graz bewegen sich zwischen EUR 9,50/m²/Monat und EUR 16,50/m²/Monat.  

Die größte Bürolage mit rund 148.500 Quadratmetern ist der Submarkt „Upcoming“ am rechten Murufer. Diesem Submarkt, in dem gerade mit der Smart City und den Reininghausgründen neue Stadtviertel entstehen, wird auch das größte Wachstumspotenzial zugeschrieben.

Einerseits könnten durch die Neukonfiguration von brachliegenden Industrieliegenschaften neue Gewerbeflächen entstehen, andererseits kann ein großer Teil des Bestandes durch Sanierungsmaßnahmen zu modernen Büroflächen umgewandelt werden, analysiert Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE Österreich.

In der Smart City, nördlich des Hauptbahnhofes, werden bis 2022 in drei Baukörpern rund 19.000 Quadratmetern Büroflächen fertiggestellt. Südlich des Hauptbahnhofes, auf den Reinigunghausgründen, entstehen einige interessante Projekte wie z.B. das Quartier Hoch Zwei mit rund 19.000 Quadratmetern Büroflächen. 

Die Innenstadt ist mit rund 115.000 Quadratmetern die zweitgrößte Bürolage in Graz. Größere Bürogebäude werden allerdings an diesem Standort primär von öffentlichen Institutionen genutzt.

Die Grazer Innenstadt ist vor allem durch eine Vielzahl von gemischt genutzten Objekten mit kleinteiligen Büroeinheiten geprägt. Hier wird auch wenig entwickelt und es werden in den kommenden Jahren kaum neue Büroflächen entstehen, so Schild.

Die Situation im Submarkt Jakomini-Liebenau – rund 95.000 Quadratmeter Büroflächen aktuell - ist etwas anders, da dort vor allem im Bereich der Messe in den letzten Jahren einige Büroprojekte entstanden sind. Diese werden allerdings von den Eigentümern genutzt und nicht dem Mietmarkt zugeführt.  

Außerhalb von Graz liegt im Südwesten der Submarkt Raaba-Grambach mit rund 102.000m² Büroflächen. Der Großteil der Flächen konzentriert sich auf das bisher einzige Bürocluster von Graz, den aus fünf Bauteilen bestehenden Technopark Raaba.

Zurzeit gehen wir davon aus, dass bis 2025 in Graz zusätzlich 75.000 Quadratmeter moderne Büroflächen benötigt werden. Allerdings ist dies eine konservative Prognose, da durch die Pandemie die Veränderungsprozesse in der Arbeitswelt nochmals beschleunigt wurden, moderne Büronutzungskonzepte sowie Activity-based-Working immer wichtiger werden und dadurch die Nachfrage nach modernen Bürogebäuden und -flächen zusätzlich steigen wird, so Schild.

Investoren schätzen Graz

Mit rund 1,4 Milliarden Euro Investment von 2016 bis 2020 hat die Steiermark, hinter Wien, das zweithöchste Transaktionsvolumen von institutionellen Investoren in Österreich verzeichnet. Im Rekordjahr 2019 wurden rund 370 MillionenEuro in steirische Immobilien investiert. Großvolumige Mietwohnungsprojekte sowie Logistikimmobilien sind bisher die beliebtesten Assetklassen von Investoren in Graz, allerdings gewinnen Büroimmobilien immer mehr an Attraktivität

Bisher wurden im Jahr 2020 rund 170 Millionen Euro in der Steiermark bzw. in Graz in Immobilien investiert, was angesichts der aktuellen Situation überdurchschnittlich ist. Die Nachfrage nach Büroimmobilien durch Investoren steigt, allerdings kommen durch die hohe Eigennutzerquote nur wenige Objekte in Graz auf den Markt, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich.

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