Investment Warimpex im ersten Quartal durch Abwertungen stärker in Verlustzone

Abschreibungen und Wertminderungen haben den auf Büros und Hotels spezialisierten Wiener Immo-Entwickler Warimpex im ersten Quartal stärker ins Minus gedrückt. Der Nettoverlust weitete sich auf 4,4 Mio. Euro aus, nach minus 0,5 Mio. Euro ein Jahr davor.

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Warimpex im ersten Quartal durch Abwertungen stärker in Verlustzone

Operativ steigerte man das EBITDA bis März auf 2,9 (1,6) Mio. Euro, es soll auch im Gesamtjahr positiv sein.

Belastend wirkten Bewertungsverluste russischer Immobilien und Verluste aus Wechselkursänderung des Rubel. Allein das Bewertungsergebnis von als Finanzinvestment gehaltenen Immobilien war diesmal mit -3,9 Mio. Euro negativ, nach einem Plus von 0,8 Mio. Euro ein Jahr davor. Andererseits habe sich das operative Geschäft positiv entwickelt: Vor allem die Performance der Hotels habe sich nach dem pandemiebedingt schwächeren Vorjahresquartal deutlich verbessert. Und auch die Umsatzerlöse im Bürobereich erhöhten sich deutlich, so das Unternehmen.

Offen sei die Entwicklung von Covid-19 im Herbst 2022 und der Fortgang der geopolitischen Lage.

"Der bewaffnete Konflikt in der Ukraine bringt nicht nur unsägliches Leid für die Menschen vor Ort mit sich, sondern hat Auswirkungen auf die ganze Welt und führt nicht zuletzt zu starken wirtschaftlichen Verwerfungen aufgrund der internationalen Sanktionen gegen Russland sowie der russischen Gegenreaktionen." CEO Franz Jurkowitsch

Warimpex beobachte sehr genau die wirtschaftlichen und rechtlichen Entwicklungen in Russland, um gegebenenfalls auf aktuelle Ereignisse rasch reagieren zu können. Auch wenn die Lage in Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine und den Investitionen in Russland für Warimpex eine schwierige Situation darstelle, sei man weiter gut für die aktuellen und kommenden Herausforderungen gerüstet, betont das börsennotierte Unternehmen.

Bis März stiegen die Umsatzerlöse aus der Büroimmo-Vermietung von 4,9 auf 6,5 Mio. Euro - wegen der Einbeziehung der Umsätze aus den Jupiter-Bürotürmen in der Airportcity St. Petersburg, die seit Ende 2021 vollkonsolidiert sind. Die Hotelumsätze wuchsen von 0,7 auf 1,2 Mio., der Gesamtumsatz von 6,1 auf 8,5 Mio. Euro. Der den Umsatzerlösen direkt zuordenbare Aufwand stieg von 2,5 auf 3,3 Mio., das Bruttoergebnis vom Umsatz wuchs von 3,5 auf 5,2 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis (samt Joint Ventures) wurde von -2,5 auf -2,9 Mio. Euro stärker ins Minus gedrückt - darin enthalten sind Währungsverluste von 1,4 Mio. Euro (nach 0,3 Mio. Gewinn im Vorjahr) sowie Gewinne aus der Bewertung von Zinssatzsicherungs-Derivaten von 0,8 Mio. Euro.

2022 liegt der operative Schwerpunkt neben der Bauvorbereitung und Erlangung von Baugenehmigungen bei den laufenden Bautätigkeiten. In Krakau schreitet der Bau des Mogilska 35 Office mit 12.000 m2 vermietbarer Bürofläche voran, die Fertigstellung ist für 2023 geplant. Baugenehmigungen erhielt man für das Krakauer Bürohaus Chopin mit 21.200 m2 und das Bürohaus MC 55 in Bialystok mit 38.500 m2. Beide Projekte will man bei genug Mieterinteresse starten. In Deutschland sei die Planung für das Bürohaus West Yard 29 in Darmstadt mit 13.800 m2 weit gediehen.

In der Airportcity St. Petersburg ist der Rohbau des Avior Tower 1 (für 16.900 m2) fertig. Jedoch wird vorübergehend die Stopp-Taste gedrückt: "Ursprünglich geplante Neuentwicklungen am Standort werden derzeit nicht weiterverfolgt", heißt es. Die Projekte in Russland seien aber mit lokalen Banken zum größten Teil in lokaler Währung finanziert, gut kapitalisiert und würden ihren Liquiditätsbedarf selbst decken. Die russischen Töchter könnten somit autonom und unabhängig von der Unterstützung der Mutter agieren. Derzeit könnten die operativen Tätigkeiten in Russland ohne wesentliche Einschränkungen fortgeführt werden. (apa)

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von Patrick Baldia 1 Minute Lesezeit