Positionen & Meinungen Wohnen während und nach der Pandemie

Ein Kommentar von Karina Schunker

Wie sich Wünsche der Wohnungssuchenden zukünftig ändern werden, hängt stark von der Dauer der Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Wirtschaft ab.

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Wohnen während und nach der Pandemie

Durch die aktuelle Pandemie stehen wir inmitten einer besonderen Zeit, die durchaus Veränderungen, auf beruflicher als auch privater Ebene, mit sich bringt. Einige Betriebe stellen – wenn möglich – auf Home-Office-Tätigkeiten um, wodurch das Zuhause vieler Menschen zum Arbeitsplatz umfunktioniert und damit nicht mehr nur als persönlicher Rückzugsort genutzt wird. Je nach Wohnungsgröße und familiärer Lebenssituation findet sich gegebenenfalls ein Platz für eine Arbeitsnische oder sogar ein eigenes Arbeitszimmer, wodurch eine gute Arbeits- und Wohnkombination möglich ist. Ist jedoch die Wohnung für ganz andere Bedürfnisse ausgelegt, könnte es in den eigenen vier Wänden, gerade zur kälteren Jahreszeit, recht eng werden. In diesem Fall sind Ausweichmöglichkeiten notwendig, um auch weiterhin möglichst ohne Einschränkungen der beruflichen Tätigkeit nachkommen zu können. Dazu angeboten werden beispielsweise Hotelzimmer, die anderenfalls aufgrund des ausbleibenden Tourismus leerstehend und ungenutzt bleiben würden, oder Besprechungsräume, die auch vor COVID-19 bereits stundenweise angemietet werden konnten.

Freiflächen gewinnen an Bedeutung

Aber nicht nur das Arbeiten im Home-Office ist derzeit ein großes Thema, sondern auch das Bedürfnis nach Frei- und Grünflächen. Denn gerade in Zeiten, wo das Leben aufgrund von Ausgangsbeschränkungen hauptsächlich in der Wohnung stattfindet, sind Spaziergänge oder Momente an der frischen Luft, zur körperlichen sowie psychischen Regeneration und Erholung, unabdingbar. Daher gewinnen wohnungsgekuppelte Freiflächen wie beispielsweise Balkone, Terrassen und Gärten stark an Bedeutung. Auch Naherholungsgebiete, Parkanlagen oder begrünte Innenhöfe werden intensiver genutzt und wertgeschätzt. Demnach erfreuen sich neue Wohnquartiere mit extensiver Anlagenbegrünung und großzügigen Parklandschaften großer Beliebtheit. Diese Flächen stehen meist zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung und sind mit Kinderspielplätzen, Sitzbänken, Radfahrwegen oder auch Outdoor-Fitnessgeräten weitläufig gestaltet.

Bürokonzepte verändern sich

Wie sich Wünsche der Wohnungssuchenden zukünftig ändern werden, hängt stark von der Dauer der Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Wirtschaft ab. Arbeitsprozessumstellungen und veränderte Bürokonzepte machen gegebenenfalls einen Ort für einen Arbeitsschreibtisch in der eigenen Wohnung notwendig, was einen erhöhten Platzbedarf mit sich bringt. Aus vielen Kundengesprächen konnten wir eine deutlich verstärkte Nachfrage bei Wohnungen mit Freiflächen erkennen.

Karina Schunker ist seit über acht Jahren im Bereich Wohnungsvermittlung der EHL tätig. Seit 2019 leitet sie den Geschäftsbereich Eigentumswohnungen der EHL Wohnen.

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