Abschlussstark

"Anpacken und nach vorne schauen“, ist die Devise von Ex-Skirennläuferin Nadja Hafez, die über die ImmoFokus-Veranstaltung YoungTalents als Investmentmaklerin zu ADEQAT fand.

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Schnell entschlossen. "Anpacken und nach vorne schauen“, ist die Devise von Ex-Skirennläuferin Nadja Hafez, die über die ImmoFokus-Veranstaltung YoungTalents als Investmentmaklerin zu ADEQAT fand.

Wir haben einander bei den ImmoFokus Young Talents an der FH Wien kennengelernt und einige Wochen später auf der EXPO bei Ihrem neuen Arbeitgeber am Stand der ADEQAT wiedergetroffen. Wobei die Young Talents nicht ganz unschuldig an diesem Wechsel sind. Wieso haben sie die Young Talents besucht?

Nadja Hafez: Ich absolviere auf der TU den postgradualen Master „Immobilienmanagement und Bewertung“. Ein Rundmail einer unserer Professorinnen, Carmen Dilch, hat uns auf die Veranstaltung am FH Campus aufmerksam gemacht. Mich haben vor allem die Unternehmenspräsentationen interessiert. Da habe ich mir gedacht: Das klingt interessant, das schaue ich mir an. Bei diesen Präsentationen hat ADEQAT sein Investorenportal und das Sounding vorgestellt. Ich bin mit Herbert Logar ins Gespräch gekommen. Bei einem anschließenden Treffen, bei dem wir Details unserer Zusammenarbeit besprachen, fragte er mich am Ende für mich ganz überraschend: „Wie schaut es eigentlich jobmäßig aus? Wollen Sie sich verändern?" Ich wollte, habe mich verändert und bin nun Teil des ADEQAT-Teams.

Wie sind Sie mit der Immobilienbranche in Kontakt gekommen?

Ich habe Kommunikationswissenschaften und Slawistik mit Schwerpunkt Russisch und Polnisch studiert. Nach dem Studium ist mir ein Inserat für einen Job in einer Immobilienkanzlei aufgefallen. Ich habe die Ausbildung zur Maklerassistentin  absolviert und bei einer Salzburger Immobilienkanzlei meine ersten Schritte in die Immobilienwirtschaft gewagt. Am Anfang war es nicht leicht. Ich musste alle meine Objekte selbst akquirieren. Aber es hat sich ausgezahlt.

Das Internet hat mir zwei Dinge verraten: Sie haben das Skigymnasium in Stams besucht und waren bei den Olympischen Spielen in Sotschi dabei.

Ja, richtig. (lacht) Das stimmt. Nachdem ich Russisch studiert habe, habe ich mich initiativ beim Olympischen Komitee beworben. Ich wurde für Sotschi engagiert und war hauptsächlich als Übersetzerin und im Hospitality-Bereich im Einsatz. Ich habe übersetzt und bin mit Partnern und Sponsoren vom Austria House unterwegs gewesen. Habe geschaut, dass sie in den Hotels unterkommen, zu den Events hinfinden und dass sie immer jemand begleitet, der auch Russisch spricht. In Russland ist es nicht selbstverständlich, dass alle gut Englisch sprechen, behaupte ich mal. (lacht)

Ihr aktuelles Aufgabengebiet bei ADEQAT?

Investment. Ich bin Investmentmaklerin und betreue Assetklassen quer durch die Bank, sprich Wohnimmobilien sowie Gewerbeobjekte. Davon derzeit vor allem Hotels - auch in der Projektentwicklung. Dabei hilft mir, dass ich vor drei Jahren die Bauträgerkonzession gemacht habe. Generell bieten wir bei ADEQAT neben den klassischen Maklerleistungen auch Beratung hinsichtlich Projektentwicklungen, Finanzierung und Forward-Funding-Projekten. Unser Investorennetzwerk ist enorm, das hatte ich früher nicht.

Wie lange hat die Entscheidung gedauert, von Salzburg nach Wien zu wechseln?

Ich hatte schon länger im Hinterkopf, dass ich nach Wien und vor allem in den Investmentmarkt möchte. Wenn man sich das als Ziel setzt, dann kann man in Österreich nur nach Wien gehen – oder man geht ins Ausland. Das war für mich klar. Die Entscheidung ist schnell gefallen.

Haben Sie Ihre Traumimmobilie in Wien bereits gefunden?

Die Lage ist nicht schlecht, die Traumimmobilie ist es noch nicht. (lacht) Wohnen am Wasser stelle ich mir schön vor. Wenn ich im Laufschritt an der alten Donau oder am Kaiserwasser unterwegs bin – da gibt es ansprechende Objekte, die gut angebunden sind. Kurze Wege in die Stadt und trotzdem im Grünen – das wäre es in Wien.

Zurück zum Skisport …

Ich war Skiläuferin bis 2009. Ich habe das Skigymnasium in Stams absolviert. Das werde ich deshalb nie vergessen, weil es einfach eine einmalige Lebenserfahrung ist. Da lernt man, was Disziplin ist, was man alles an einem Tag unter den Hut bringen kann – und das schon in jungen Jahren. Ich glaube, das ist viel wert. Der Leistungssport, unabhängig vom Skigymnasium, ist generell sehr lehrreich.

Waren Sie immer schon ehrgeizig? Oder kam der Ehrgeiz mit dem Sport?

Ich war immer schon ehrgeizig. Schon von klein auf. Mit vier im Schwimmunterricht oder im Skikurs. Beim Schwimmen habe ich, so meine Mutter, immer Extrabahnen gezogen. (lacht) Ich selbst kann mich daran nicht mehr genau erinnern. Oder beim Skifahren: Hat es minus 20 Grad gehabt, haben alle anderen Kinder gejammert: „Wir wollen reingehen.“ Ich wollte immer weiterfahren.

Welche Disziplinen sind Sie gefahren?

Alle. In den schnelleren Disziplinen war ich am besten – speziell in der Abfahrt. Mein Kindheitstraum war, Weltmeisterin oder Olympiasiegerin zu werden. Daraus wurde nichts. Es haben sich dann einige Verletzungen aneinandergereiht. Ich habe aber weitergemacht. Das System macht Druck – aber man setzt sich auch selbst unter Druck. Aber ich bereue auf keinen Fall, dass ich den Schritt dann gesetzt habe und gesagt habe: Ich beende meine Karriere. Denn man investiert wirklich alles, das ganze Leben ist darauf ausgerichtet.

Würden Sie jetzt etwas anders machen, wenn Sie noch einmal bei Null anfangen könnten?

Nein. Ich würde es nicht anders machen. Es war schon eine gute Lebensschule.

Karriere als Trainerin – keine Option?

Nein. Alles andere – nur nicht irgendetwas mit Sport. Auch wenn mir viele zu einem Sportstudium geraten haben.

Können – besser gefragt – wollen Sie überhaupt noch Skifahren? Oder haben Sie genug? Hat Sport nach wie vor einen hohen Stellenwert für Sie?

Auf jeden Fall. Ich laufe gerne an der frischen Luft. CrossFit taugt mir und tut mir gut. Im Sommer mache ich mal Radtouren, gehe Bergwandern. Skifahren ist nach wie vor meine große Leidenschaft. Bis vergangene Saison war ich auch noch als Privatskilehrerin am Arlberg. Da war ich mit vielen interessanten Persönlichkeiten unterwegs.

Was haben Sie vom Sport ins Berufsleben mitgenommen? Disziplin, Ausdauer?

Belastbarkeit und einen gewissen Ehrgeiz. Ich will Ziele erreichen. Wir alle arbeiten, um Geld zu verdienen, das ist ja kein Geheimnis. Deshalb macht jeder seinen Job. Ich habe den gewissen Ehrgeiz, meinen Job besser als andere zu machen, das coolere Objekt an Land zu ziehen.

Meine Erfahrungen aus dem Sport helfen mir sicher, mit Belastungen besser umgehen zu können. Wenn man mit 130 eine Abfahrt hinunterfahren muss und am Start steht, das ist Stress pur. Mit diesem Stress umgehen zu können.  Oder einfach auch mit Niederlagen umgehen können. Es ist ja im Berufsleben genauso, dass nicht immer alles wie am Schnürchen läuft. Da muss man dann einfach sagen: Passt. Anpacken und nach vorne schauen.