Auf der Erfolgswelle

Achtung. Viel Geld sucht Veranlagung - die Investoren nehmen wieder mehr Risiko - vielleicht sogar zu viel.

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Achtung. Viel Geld sucht Veranlagung - die Investoren nehmen wieder mehr Risiko - vielleicht sogar zu viel.

Seit Jahren schwimmt die Immobilienbranche auf einem Hoch. Die Zinsen sind im Keller. Die Investoren können zusehen, wie ihr Geld auf den Bankkonten immer weniger wert wird – oder sie investieren. Mangels alternativer Investments in Immobilien. Ob das à la longue der Branche guttut, wird sich weisen. Langsam mehren sich die Stimmen, die zur Vorsicht mahnen. Man möge es nicht übertreiben. Es sollte aber zu denken geben, wenn auf einmal die Immobilien-Gazetten voll sind von Berichten über Investments in Micro-Micro-Wohnungen, Garagen, Serviced-Apartments und – selbst in Österreich – Logistikimmobilien. Diese Spezial-Assetklassen hatten immer schon ihre Käufer. Es ist aber so viel (billiges) Geld im Markt, dass verzweifelt nach Anlage sucht. Selbst dann, wenn das Risiko höher wird.

Das billige Geld heizt den Immobilienmarkt so richtig an. Die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen des Quantative Easing (QE) sind in der Eurozone im Vergleich zu den USA bisher bescheiden ausgefallen. Wissen Sie, wieviel Geld die EZB bisher auf den Markt geworfen hat? Bis Ende März 2017 wird sie unter Führung von Mario Draghi Hypothekenpapiere, Pfandbriefe, Regional- und Firmenbonds im Wert von insgesamt 1,7 Billionen Euro gekauft haben.

Jetzt geht es einmal zur Expo Real nach München. Ein Pflichttermin für die Immobilienbranche. Keine Frage: Der BREXIT – kommt er/oder kommt er doch nicht? – wird wohl eines der unvermeidlichen Hauptgesprächsthemen beim Smalltalk an den vielen Ständen sein. Alle stellen sich die Frage: „Wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht? Aber wie sieht die Zukunft Europas bei einer nationalen Abschottung aus? Denn nicht nur die Briten stehen der Europäischen Union mit einer immer größer werdenden Skepsis gegenüber. Mit Spannung dürfen daher die Ausführungen von Top-Gast US-Ökonom Nouriel Roubini erwartet werden. Der Wirtschaftsexperte sagte als einer der wenigen das Platzen der Immobilienblase 2007 vorher. Für heiße Diskussionen wird auch Murray Cox, Gründer der Website „Inside Airbnb“, sorgen. Er analysiert die neuen Social-Portale im Wettbewerb um Hospitality- und Wohnungsmarkt.

Auch wir vom ImmoFokus haben unsere Hausaufgaben gemacht und heimische Immobilienmanager nach ihrer Einschätzung der Auswirkungen des BREXIT auf die heimische Immobilienwirtschaft befragt. Das Ergebnis: „Das Glas ist halb leer – wir werden nicht profitieren“ und „Das Gals ist halbvoll – wir werden vom BREXIT nicht in Mitleidenschaft gezogen werden“. Also — suchen Sie sich ihre passende Antwort aus.

Keine Antwort habe ich auf die Frage, ob die Regierung es in dieser Legislaturperiode noch schaffen wird, ein neues Mietrecht auf den Weg zu bringen. Ehrlich gesagt. Ich glaube nicht daran.

[caption id="attachment_7010" align="alignright" width="300"]Michael Neubauer Chefredakteur Michael Neubauer
Chefredakteur[/caption]