Basel

Große Flächen fehlen. Von allen Schweizer Städten hat die Pharmaindustriestadt Basel mit leicht über zwei Prozent die geringste Leerstandsrate. Dieser Mangel entwickelt sich für Basel zusehends zum Standortnachteil.

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Große Flächen fehlen. Von allen Schweizer Städten hat die Pharmaindustriestadt Basel mit leicht über zwei Prozent die geringste Leerstandsrate. Dieser Mangel entwickelt sich für Basel zusehends zum Standortnachteil.

Potentielle Um- und Neuansiedelungen scheitern an der Verfügbarkeit von Büroflächen. Roche und Novartis projektieren eigene Bauvorhaben zur Deckung ihres Bedarfs. Aus diesem Grund plant die Stadt Basel in einem großen Gebiet im Bezirk Rosental die Schaffung von verfügbaren Büroflächen in den kommenden fünf bis zehn Jahren. Auch in anderen innerstädtischen Gebieten existiert Potential für Neuentwicklungen, der benötigte Zeitrahmen von über fünf Jahren bis zur Fertigstellung ist aber zu lange, um akute Nachfrage zu decken.

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Im Vergleich zu anderen Schweizer Städten und der Angebots- und Nachfragesituation sind die Mieten im Basler Raum immer noch moderat. Spitzenmieten von 370 Franken (338 Euro) und eine Durchschnittsmiete im Zentrum von 230 Franken (210 Euro) pro Quadratmeter und Jahr bei einer Bandbreite von 140 bis 355 Franken (128 bis 325 Euro) lassen auf leicht steigende Mieten in Zukunft schließen.

Keine Überraschung ist, dass auch in Basel die größte Nachfrage auf die Standortoptimierung der Unternehmen zurückzuführen ist. Im Vorjahr stellte überwiegend noch die Kostensenkung den Hauptnachfragegrund dar. Das Wachstum als Ursache der Nachfrage spielt mit sechs Prozent eine ähnlich unbedeutende Rolle wie im Vorjahr. Flächen bis 250 Quadratmeter sind weiterhin besonders gesucht. Jedoch werden auch größere Flächen über 3.000 Quadratmeter wieder vermehrt nachgefragt.

mietpreisniveau_basel-2Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Vermarktungsaktivität und die Anzahl der Vermietungsmandate ebenso erhöht wie die Preissensitivität der Nutzer. Hier deuten die Anzeichen zwar auf einen Mietermarkt hin, der Flächenbedarf scheint sich jedoch positiv zu entwickeln.

Bei rund 59 Prozent der Mietvertragsabschlüsse gewähren die Eigentümer mietfreie Zeit. Sie liegt in der Regel bei knapp über drei Monaten. Incentives machen bei einer Mietvertragslaufzeit von fünf Jahren gut fünf Prozent des Mietzinses aus.

Bei der Auslösung von kommerziell genutzten Projekten liegt die Vorvermietungsquote im Mittel bei 48 Prozent und damit etwas höher als in der Wirtschaftsregion Zürich mit 43 Prozent. Dem nächsten Jahr schauen die Experten in Basel nicht allzu pessimistisch entgegen. 56 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen zwar von einer eher abnehmenden Nachfrage aus, dagegen erwarten jedoch 17 Prozent eine leicht steigende Nachfrage auf dem Büromarkt. Im Hinblick auf die Leerstandsentwicklung im kommenden Jahr zeichnet sich eine klarere Position der Marktteilnehmer ab: 73 Prozent erwarten eher eine Zunahme des Leerstands auf dem Büroflächenmarkt. Knapp drei Viertel der Experten erwarten bei der Mietpreisentwicklung jedoch keine Veränderung. Knapp zwei Drittel der Befragten rechnen für das kommende Jahr mit einer weiteren Entwicklung zu Gunsten der Mieter. Immerhin gut ein Viertel erwarten eine neutrale Entwicklung weder zu Gunsten der Mieter noch der Vermieter.

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