Bestandspläne sind Grundlage jeder Sanierung

Die Erhaltung und Sanierung historischer Gebäude ist eine Herausforderung. Die digitale Vermessung, aber auch die regelmäßige Überwachung der Kulturgüter hilft, die passenden Schritte zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.

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Die Erhaltung und Sanierung historischer Gebäude ist eine Herausforderung. Die digitale Vermessung, aber auch die regelmäßige Überwachung der Kulturgüter hilft, die passenden Schritte zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.

Die Hochtechnologie hat in der Vermessung von Kulturgütern längst Einzug gehalten. Mittels Laser- und Streifenlichtscanner, Orthofotos, Visualisierungen, Drohnen und anderen technologischen Hilfsmitteln und Methoden wird Kirchen, Schlössern und Burgen, Palais, Brunnen oder auch nur einzelne Figuren auf den Zahn gefühlt. Sie werden fotografiert, vermessen und durchleuchtet, dass nichts verborgen bleibt. „Jede dieser Techniken steht für eine genaue und zuverlässige Art der Dokumentation“, sagt Stefan Linsinger, Geschäftsführer des gleichnamigen Ziviltechnikerbüros. Das Salzburger Unternehmen ist auf Kulturgutvermessung und Bauanalytik spezialisiert – und das seit Jahrzehnten.  Denn je detaillierter das Wissen um die Kulturgüter, desto besser können sie erhalten werden. „Bestandspläne sind die Grundlage jeder Sanierung“, sagt Linsinger, der das Unternehmen, das bereits mehr als 800 Großprojekte in diesem Spezialbereich abgewickelt hat, in zweiter Generation führt.

Welche Methoden beziehungsweise Technologien zum Einsatz kommen, hänge vom Zustand und der Größe des jeweiligen Objektes ab. „Bei Burgen mit hoch ausragenden Mauern verwenden wir für den Außenbereich Drohnen“, beschreibt Linsinger. Aber auch bei großen Innenräumen oder aus Sicherheitsgründen nicht zugänglichen Bereichen würden diese zum Einsatz kommen. Oft werden die historischen Gebäude damit das erste Mal umfassend digital vermessen und dokumentiert. Denn von vielen gibt es bisher nur Pläne aus dem vorigen Jahrhundert oder von noch früher – und die sind aus Papier.

Als größte Herausforderungen bezeichnet Linsinger die Zugänglichkeit der Gebäude oder einzelner Räume sowie die Tatsache, dass deren Mauern häufig nicht im rechten Winkel stehen würden. „Das macht das Vermessen schwierig“, sagt der Experte.

Einen weiteren wichtigen Punkt zur optimalen Erhaltung von Kulturgütern sieht er in deren Monitoring. Mit modernsten Technologien werden Fassaden, aber auch Gemälde wie der Klimtfries, überwacht, um bei Rissen oder Farbveränderungen Alarm schlagen zu können. Gleichzeitig kann auf Basis der hochauflösenden Fotos der Erneuerungs- und Instandhaltungsbedarf besser abgeschätzt werden.

Quelle: Fotolia