Betreutes Wohnen – Asset-Klasse der Zukunft?

Büro-, Hotel-, Retail- und Logistikimmobilien sind die Lieblings-Asset-Klassen der Investoren. Da wird zu Höchstpreisen gekauft, obwohl die Renditen bröckeln. Die Asset-Klasse Betreutes Wohnen führt derzeit noch ein stiefmütterliches Dasein und wartet darauf wachgeküsst zu werden.

von 0 Minuten Lesezeit

Büro-, Hotel-, Retail- und Logistikimmobilien sind die Lieblings-Asset-Klassen der Investoren. Da wird zu Höchstpreisen gekauft, obwohl die Renditen bröckeln. Die Asset-Klasse Betreutes Wohnen führt derzeit noch ein stiefmütterliches Dasein und wartet darauf wachgeküsst zu werden. Die zu erzielenden Renditen rechtfertigen dies allemal. Private Einzelinvestoren, die eine Vorsorgewohnung mit der Nutzung „Betreutes Wohnen“ erwerben, können etwas höhere Renditen erwarten, als bei vergleichbaren „normalen“ Vorsorgewohnungen. Das liegt daran, dass die Nutzer bereit sind, für den Mehrwert eines „Betreuten Wohnmodells“ ca. 10 bis 15 Prozent höhere Mieten zu bezahlen. Der private Einzelinvestor kann derzeit in guten Lagen zwischen 3,5 und 4 Prozent Anfangsrendite erwarten. Institutionelle Investoren wie Stiftungen, Fonds oder Versicherungen die ganze „Betreute Wohnanlagen“ erwerben, können mit Renditen zwischen 4 Prozent und 5 Prozent kalkulieren. Dass den Investoren die Mieter ausgehen könnten, erscheint bei einem Blick auf die demographischen Zahlen, unwahrscheinlich.  Zwei Millionen Österreicher sind über 60 Jahre alt. In 20 Jahren werden es drei Millionen sein. Auch wenn in den letzten zwölf Monaten vor allem auf dem Investmentmarkt, aber auch im Mietsegment für betreute Wohnimmobilien und Seniorenresidenzen eine sehr hohe Dynamik zu erkennen war, das Angebot ist überschaubar. Die jährliche Bauleistung betreuter Wohnungen liegt bei rund 1.300 Einheiten. Die ersten Stiftungen und Family Offices beginnen sich bereits näher mit dieser jungen Asset-Klasse zu beschäftigen. Eines ist klar: Betreutes Wohnen ist eine Betreiber-Immobilie und nur mit Partnerorganisationen wie zum Beispiel der Caritas umsetzbar. Daher ist ein Investment in Betreutes Wohnen deutlich komplexer, als ein Investment in zB eine klassische Vorsorgewohnung. Ob sich daraus ein Boom entwickeln wird? Eine spannende Frage.
Quelle: Fotolia