Investment Wohnen International Catella: Neubewertungsphase an europäischen Wohnmärkten hat begonnen

Mit dem Ende der Nullzinspolitik der EZB gerät der Preissteigerungs- und Renditesenkungs-Mechanismus der letzten Jahre unter Druck, heißt es in einer Analyse des Immobilienspezialisten

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Catella: Neubewertungsphase an europäischen Wohnmärkten hat begonnen

Wie aus einer aktuellen Catella-Analyse des Wohnimmobilienmarkts von 63 Städten in 20 Ländern hervorgeht, steigt die Nachfrage in den europäischen Metropolen weiter – bei gleichzeitig stagnierenden Kaufpreisen. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung (alle Baujahre) in Europa beträgt derzeit 5.309 Euro pro Quadratmeter. Die Preise reichen von 1.850 Euro in Riga und Vilnius bis 15.430 pro Quadratmeter in Genf.

Die durchschnittliche Wohnungsmiete (alle Baujahre) liegt aktuell wiederum bei 16,83 Euro pro Quadratmeter. Mit den höchsten Preisen sind Mietwohnungsinteressenten in London (32,25 Euro pro Quadratmeter), Genf (31,00 Euro) und Luxemburg (30,00 Euro) konfrontiert. Nur Paris, Zürich, Dublin, Oslo und Amsterdam erreichen noch die Marke von mindestens 25,00 Euro pro Quadratmeter.

Die durchschnittliche europäische Spitzenrendite für Mehrfamilienhäuser liegt derzeit bei 3,60 Prozent und damit noch niedriger als bei Büroimmobilien. Im Vergleich zur letzten Analyse im ersten Quartal 2022 stieg die durchschnittliche Spitzenrendite in sechs Monaten somit um 20 Basispunkte. Die niedrigste Rendite aller europäischen Wohnungsmärkte ist in Stockholm mit 1,35 Prozent zu finden, gefolgt von Zürich mit 1,40 Prozent, die attraktivsten in Vilnius (5,40 %), Riga (5,35 %) und Tallin (5,20 %). „Wir erwarten, dass bis zum Ende des Jahres die Renditen in allen betrachteten Städten um mehr als 10 Basispunkte ansteigen“, so die Catella-Analysten.

Aus Investorensicht biete der europäische Wohnungsmarkt weiterhin ein interessantes Diversifikationspotenzial mit einem ausgewogenen Risiko-/Renditeprofil, jedoch sollte auch bewusst sein, dass die Neubewertung noch einige Monate dauern werde, heißt es in der Studie weiter. Gleichzeitig sollten Anleger auch auf weitere regulatorische Marktinterventionen von Regierungen oder Behörden vorbereitet sein.

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