Das erste PropTech-Ranking

Kaum ein Branchenevent, bei dem das Thema PropTechs nicht diskutiert wird. Für viele steht fest: Die Immobilienwirtschaft erwartet für die Zukunft erheblichen Anpassungsbedarf. Wie der jedoch genau aussieht, darauf hatte bisher niemand eine Antwort.

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Premiere. Kaum ein Branchenevent, bei dem das Thema PropTechs nicht diskutiert wird. Für viele steht fest: Die Immobilienwirtschaft erwartet für die Zukunft erheblichen Anpassungsbedarf. Wie der jedoch genau aussieht, darauf hatte bisher niemand eine Antwort. Damit das nicht so bleibt, hat das Institut für Immobilienwirtschaft IFI gemeinsam mit CMS Reich-Rohrwig Hainz Rechtsanwälte die befragt, die es eigentlich wissen müssten: heimische Immobilienprofis. Aus der Online-Umfrage ergaben sich erstmalig neue, erfrischende Ansätze rund um die Chancen und Risiken von PropTechs und das erste PropTech-Ranking in Österreich.

Ziel der Studie war es, die Bekanntheit & Nutzung von PropTechs unter Immobilienspezialisten aufzuzeigen, Erwartungshaltungen und den Einsatz zukunftsweisender digitaler Technologien und Geschäftsmodelle zu analysieren und ausführlich darzustellen.

Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 10.5.2017 bis 22.5.2017 online bei Immobilienspezialisten in ganz Österreich durchgeführt und brachte außergewöhnliche und interessante Ergebnisse.

Unter anderem wurde nachgefragt, welche Assetklassen von digitalen Technologien in den folgenden Jahren stark betroffen sein werden, welche PropTechs hinsichtlich Markennamen und Leistungsspektrums bereits bekannt sind und welchen dieser PropTechs zugetraut wird, die Immobilienwirtschaft heute und morgen umzukrempeln. Laut der Studie hat gerade noch jeder mit guten Ideen auch die Chance, sich am Markt durchzusetzen. Konkrete Gewinner gibt es unter den PropTech-Geschäftsmodellen nämlich bisher nicht. So oder so – bedroht fühlen sich die Immobilienspezialisten aktuell kaum.

Die umfassende Bekanntheit der PropTechs überrascht. Selbst absolute Nischenanbieter haben in der Immobilienbranche bereits einen Namen.

Die 4 Top-Positionen werden von Immobilienvermittlungs-Plattformen besetzt. Auf Platz 5 folgt mit IMMOunited ein auf Immobiliendatenbanken und damit verbundene Services spezialisiertes Unternehmen. Doch es gibt noch viel zu tun. Mehr als die Hälfte (60 Prozent) der vorgestellten PropTechs sind bei unter zehn Prozent der Befragten bekannt– „Ich kenne den Namen“. Das bedeutet, dass hier noch viel Raum für die Weiterentwicklung der Positionierung besteht.

An der Spitze der PropTechs, welche die Immobilienwirtschaft stark verändern werden, steht airbnb. Dieses Unternehmen dürfte vor allem Urlaubern ein Begriff sein. Dicht gefolgt wird airbnb von den Unternehmen/Marken der Roland Schmid Gruppe. Auch wenn eine vertiefte Analyse der noch weniger bekannten PropTechs aufgrund der geringen Fallzahlen bezüglich der Bekanntheit von deren Leistungsspektren noch nicht möglich ist, so wird ihnen jedoch bereits heute vereinzelt zugetraut, die Immobilienbranche umzuwälzen oder stark zu beeinflussen.

Spannend: Kein PropTech-Geschäftsmodell setzt sich klar gegenüber anderen ab. Zwar gibt es etwas häufigeres, positives Feedback zu den virtuellen Immobilienrundgängen, jedoch hat (noch) jedes Geschäftsmodell das Potential, die Immobilienbranche aufzumischen und nachhaltig zu verändern. Erklären lässt sich das zum einen durch die Bandbreite an Aktivitäten der Immobilienspezialisten, was zu einem ähnlichen Bewertungsbild für alle unterschiedlichen Ansätze führen kann. Ein anderer Erklärungsansatz wäre die allgemeine Unsicherheit der Branche darüber, ob PropTech-Geschäftsmodelle überhaupt marktverändernd wirken können.

Angst machen lassen sich die Immobilienprofis durch PropTechs nicht. Das eigene Geschäft sehen sie nur sehr selten bedroht. Ganz im Gegenteil werden PropTech-Geschäftsmodelle eher als günstige Chance für die Geschäftstätigkeit gesehen. „Das wird sich doch sowieso nicht durchsetzen!“ – diese Ansicht könnte die positive Haltung gegenüber den neuen Geschäftsmodellen in Worte fassen. Vielleicht sind es aber auch Zweckoptimismus und mangelnde Kenntnis der Geschäftsstrategien der PropTechs, die die Immobilienspezialisten in gute Stimmung versetzen.