Das Image des Maklers: vertrauensvoller Vermittler oder zeitraubender Zwischenhändler?

Ersetzbar oder nicht ersetzbar? Qualitativ bewertet oder zu billig/teuer verkauft?

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Ersetzbar oder nicht ersetzbar? Qualitativ bewertet oder zu billig/teuer verkauft?

Immer wieder erhitzen Diskussionen rund um die Vermittlung eines Objekts durch einen Makler die Immobilien-Gemüter. Dass dies die Hauptzielgruppe meiner Unternehmen IMMOunited und Imabis betrifft, hat mein Interesse geweckt, mich näher mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Aus einer Umfrage, die wir mit IMMOunited letzten Herbst durchgeführt haben, geht hervor, dass rund 54 Prozent der Immobilientransaktionen in Österreich durch die professionelle Unterstützung eines Maklers unter Dach und Fach gebracht worden sind, was jedoch gleichzeitig bedeutet, dass immer noch 46 Prozent der Immobilienverkäufe in Österreich ohne Makler abgewickelt werden. Auf der Suche nach der Begründung möchte ich mich an dieser Stelle auf eine repräsentative Studie von Neuberger Research berufen, in der vor kurzem diverse Komponenten rund um das Image der österreichischen Makler abgefragt worden sind.

Diese Untersuchung ergab, dass rund drei Viertel der befragten Österreicher/innen in den kommenden drei Jahren eher bis sehr unwahrscheinlich keine Makler-Dienstleistungen in Anspruch nehmen werden, was sich jedoch auf rund ein Viertel reduzieren würde, wäre eine Provision nur anbieterseitig durch Verkäufer/Vermieter zu tragen.

Immobilienmakler belegen laut einer jüngsten Studie der University of Cincinatti den 2. Platz der Burnout-gefährdetsten Berufe: 15,6 Prozent der Makler leiden an Depressionen – nicht zuletzt aufgrund des alltäglichen Umgangs mit unzufriedenen Kunden. Doch woher rührt dieser Unmut? In der Argumentation sind sich die Befragten der Neuberger-Studie einig, dass Immobilienmakler hauptsächlich auf Provision aus wären, und sie beklagen, dass die Immobilienexperten bei Begehungen hinsichtlich objektspezifischer Angaben meist nicht gut vorbereitet sind.

Im Großen und Ganzen wünschen sich Immobiliensuchende mehr Flexibilität und Engagement in der Beratung. Positiv wahrgenommen werden vor allem das Know-how am Immobilienmarkt sowie die Möglichkeit, über den Makler schneller an eine gewünschte Immobilie zu gelangen. Hier liegt also das Potenzial für diese Berufsgruppe: Qualität, Kompetenz und Professionalität des Immobilienmaklers werden sich in den nächsten Jahren noch weiter in den Fokus der Immobiliensuchenden stellen. Engagierten Immobilienprofis des Landes dürfte die dadurch noch mögliche Steigerung ihres Marktanteils gefallen.