Der Berg ruft

Anstieg. Noch ist der Gipfel des Immobilienzyklus nicht erreicht. Noch geht es mit voller Kraft dem Himmel entgegen.

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Anstieg. Noch ist der Gipfel des Immobilienzyklus nicht erreicht. Noch geht es mit voller Kraft dem Himmel entgegen.

Immobilien stoßen bei Investoren weiterhin auf ein hohes Interesse. Die Immobilienwirtschaft boomt. Die niedrigen Zinsen befeuern diese Entwicklung in ganz Europa. Verstärkt wird der Effekt, weil die Europäische Zentralbank immer noch viel Geld in den Markt pumpt. Nach knapp drei Jahren Quantitative Easing wird die EZB ca. 2,5 Billionen Euro – das sind 2.500.000.000.000 Euro – an Anleihen halten. Wie die EZB die angekauften Anleihen wieder loswerden will, steht in den Sternen. Wie sich Europa durch den BREXIT und die US-Politik verändert, auch.

In den vergangenen Jahren haben sich auch die Assetklassen, die im Fokus der Investoren stehen, deutlich verändert. Es scheint so, als dürften Investments in Wohnen, Betreutes Wohnen, Temporäres Wohnen und Logistik den bisher klassischen Investments in Büroimmobilien den Rang ablaufen. Dass das Thema Wohnen weiterhin so dominant wird, ist verständlich und völlig nachvollziehbar: 2050 wird rund jeder Dritte in einer Metropole leben. Die nachhaltige städtebauliche Entwicklung von Ballungsräumen bietet attraktive Chancen für die Immobilienwirtschaft – aber auch immense Herausforderungen. Wie lassen sich vorhandene Flächen optimal nutzen? Welche Mobilitätskonzepte brauchen urbane Ballungsräume? Was fördert Wohlbefinden, Lebensqualität und Sicherheit ihrer Bewohner? Eine entscheidende Frage: Hat die Immobilienwirtschaft Antworten auf die vielen (sozialen) Fragen und Herausforderungen, die auf uns zukommen? Während die einen über die Mietpreisbremsen und/oder Maximalmieten regulierend eingreifen wollen, beklagen andere vor allem die hohen Grundstückspreise und staatlichen Bauvorschriften als die eigentlichen Preistreiber. Wie aber können angesichts steigender Immobilienpreise Wohnungen für Otto-Normalverbraucher geschaffen werden? Das birgt sozialen Sprengstoff. Allein die Mieten zu deckeln, wird das Problem nicht lösen können.

… und auch wenn Europa als Insel der Seligen gilt. Europa kann sich nicht von der Weltwirtschaft abkoppeln. Die weltpolitischen Krisenherde nehmen zu. Die Europäische Union ringt um ihre Einheit und künftige Ausrichtung. Der mögliche BREXIT, aber auch die Folgen der protektionistischen Tendenzen der US-Politik sind schwer abschätzbar. Und die Konsequenzen bleiben offen.

Schwer abschätzbar ist auch, wie es mit dem Mietrecht in Österreich weitergehen wird. Knapp vor der Wahl wollte Bundeskanzler Christian Kern noch rasch eine unerwartete Gesetzesnovelle durch das Parlament peitschen. Gott sei Dank sind seine Pläne gescheitert. Sie wären wohl ein teures Wahlkampfzuckerl geworden, das uns im Hals stecken geblieben wäre. Zum Glück ist die Wahl bald geschlagen und wir können alle wieder in Ruhe arbeiten.

Wir wünschen viel Spaß beim Reinlesen, Ihr …

[caption id="attachment_7008" align="alignleft" width="273"] Philipp Kaufmann
Herausgeber[/caption] [caption id="attachment_7010" align="alignright" width="176"] Michael Neubauer
Chefredakteur[/caption]