Deutsche RAG-Stiftung steigerte Vermögen trotz Signa-Debakels

Stiftungschef Bernd Tönjes.: Nach Signa-Investment "um einige grundlegende Erfahrungen reicher"

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Deutsche RAG-Stiftung steigerte Vermögen trotz Signa-Debakels

Die deutsche RAG-Stiftung hat trotz fehlgeschlagener Investments in die Signa-Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko ihr Stiftungsvermögen in die Höhe geschraubt. Ende Mai 2024 habe die Kohle-Stiftung über rund 18 Mrd. Euro verfügt, Ende 2022 waren es 16,8 Mrd. Euro, teilte die RAG-Stiftung am Dienstag mit. Aus ihrer gesamten Kapitalanlage konnte die Stiftung 2023 knapp eine Milliarde Euro an Erträgen verbuchen, hieß es weiter.

Abzüglich von Aufwendungen in Höhe von 565 Mio. Euro ergab sich ein Plus von 394 (Vorjahr: 347) Mio. Euro - ungeachtet eines Schadens von rund 189 Mio. Euro aus den Signa-Investments.

Die im Jahr 2007 gegründete Stiftung steht mit ihrem Vermögen für die Folgeschäden des Steinkohlebergbaus gerade. Ihre größte Beteiligung ist der Chemiekonzern Evonik. An ihm hält sie noch rund 47 Prozent. Langfristziel bleibe es aber, den Anteil an Evonik weiter kursschonend zu reduzieren und ihn perspektivisch auf 25,1 Prozent zu bringen, sagte Stiftungschef Bernd Tönjes.

Die in der Immobilienbranche und im Einzelhandel aktive Signa war im vergangenen Jahr weitgehend Pleite gegangen. Die RAG-Stiftung war mit rund fünf Prozent an den europäischen Luxusimmobilien der insolventen Signa Prime AG beteiligt und mit etwa 3,5 Prozent an der ebenfalls insolventen Signa Development AG. 2017 hatte der damalige Stiftungsvorstand entschieden, bei Signa einzusteigen.

Inzwischen hat Signa milliardenschwere Schulden angehäuft und die größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte hingelegt. Die RAG-Stiftung hatte ihr gesamtes Signa-Investment abschreiben müssen. Die Stiftung sei "um einige grundlegende Erfahrungen reicher", sagte Stiftungschef Tönjes. (apa)