„Die Hofburg hat viel Potenzial“

Alternative Finanzierungsformen. Thomas und Jürgen Staudinger feilen an einem Konzept, um die Wiener Hofburg möglichen Sponsoren schmackhaft zu machen.

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Alternative Finanzierungsformen. Thomas und Jürgen Staudinger feilen an einem Konzept, um die Wiener Hofburg möglichen Sponsoren schmackhaft zu machen.

Rund 600 Millionen Euro haben die Österreicher im Vorjahr gespendet – beliebteste Spendenziele waren Kinder, Tiere und die Katastrophenhilfe, heißt es dazu im Spendenbericht 2015 des Fundraising Verbandes Austria. Nur rund zehn bis 15 Millionen Euro des Spendenaufkommens sind an Kultureinrichtungen geflossen. „Fundraising für Projekte in historischen Gebäuden und Arealen gibt es bisher so gut wie gar nicht“, sagt Unternehmensberater Thomas Staudinger. Doch das soll sich ändern: gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen, Eigentümer des Marketingspezialisten Fun@Business entwickelt er für die Burghauptmannschaft Österreich ein Konzept, um Sponsoren auf die Wiener Hofburg aufmerksam zu machen.

Einer der Knackpunkte dabei sei, dass die Hofburg Wien kaum in ihrer Gesamtheit, sondern quasi nur in Bestandteilen von der Öffentlichkeit wahrgenommen werde. „Die meisten verbinden mit der Hofburg nur die Spanische Hofreitschule, das Konferenzzentrum und die Prunkräume“, bedauern die beiden. Dass aber auch die Nationalbibliothek, der Heldenplatz, das Palmenhaus und noch vieles mehr dazu gehöre, sei den wenigsten bewusst.

Ähnlich verhalte es sich mit der Nutzung: „Befragt man Leute dazu, nennen sie die Hofburg als Ballsaal und Konferenzzentrum und dann ist auch schon Schluss“, so Thomas Staudinger, der ein stimmiges Gesamtpaket „Hofburg Wien“ entwickeln und so das Bewusstsein für das gesamte Areal und die darin verborgenen Nutzungsmöglichkeiten wecken möchte.

Denn genau in diesen Nutzungsmöglichkeiten läge der Anreiz für Unternehmen, sich als Sponsor am Erhalt der Hofburg zu beteiligen. Daher gehe bei der Konzeptionierung besonders darum, jene Möglichkeiten, die die Hofburg potenziellen Geldgebern bieten könnte, aufzuzeigen. Jürgen Staudinger: „Wir überlegen uns, wie man beispielsweise die vielen Stiegen in der Hofburg zur Erzielung von Einnahmen nutzen könnte“, z.B. für Fotoshootings. Eines ist den beiden Beratern auf alle Fälle klar: „Die Hofburg hat viel Potenzial“.

[caption id="attachment_9526" align="aligncenter" width="590"] © Fotolia[/caption]

According to the Fundraising Verband Austria, most of the 600 million Euros donations in 2015 were targeted towards children, animals and disaster relief and only 10 to 15 million Euros supported cultural institutions. “Fundraising for projects in the field of historical buildings and sites is practically non-existent,” explains Thomas Staudinger. The marketing expert, who together with Jürgen, his brother and partner of Fun@Business, is working on a plan to raise public awareness of the Vienna Hofburg.

One of the key issues here is that the Vienna Hofburg is not perceived by the public in its entirety.  Unfortunately most people associate the Hofburg with the Conference Center or the Staterooms and are not aware that the Spanish Riding School, the National Library, the Palm House and the Heldenplatz belong to it as well. Furthermore most people questioned do not realize all the potential uses of the complex. Therefore, Staudinger is working on arousing more interest, because that is exactly where the incentive lies for businesse s to invest in the upkeep of the Hofburg.

It is important to show all that the Hofburg has to offer. “We are debating how one could use the numerous staircases to ensure more income – for photo shootings, for instance,” suggests Staudinger. One thing is clear to both experts, “the Hofburg has great potential.”

Quelle: Fotolia
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