Die Linz AG investiert 95 Mio. Euro in Fernkälte-Ausbau

Tunnel in 28 Metern Tiefe verbindet Kältezentrale mit Innenstadt

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Die Linz AG investiert 95 Mio. Euro in Fernkälte-Ausbau

Die Linz AG investiert 95 Mio. Euro in den Ausbau der Fernkälte. Im Kraftwerkspark in der Industriezeile wird eine Kältezentrale errichtet. Über einen Tunnel in 28 Metern Tiefe wird das kalte Wasser zu den Kunden im Stadtzentrum transportiert und soll dezentrale Klimaanlagen ersetzen. Das Projekt wurde in einer Pressekonferenz am Mittwoch vorgestellt.

Die 95 Mio. Euro werden in einem Zeitraum von ca. 4 Jahren investiert, so Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Luger (SPÖ). Derzeit ist man in der Planungsphase, das Unternehmen rechnet damit, dass die Bauarbeiten 2025 beginnen. Die Erzeugungsleistung soll im ersten Schritt 20 Megawatt betragen, später ist eine Erweiterung auf bis zu 28 Megawatt geplant. Es gebe auch schon "jede Menge Interessenten und Vorverträge" wie Krankenhäuser oder Geschäfte, so Linz-AG-Generaldirektor Erich Haider.

Mit dieser "zentralen Klimaanlage für Linz" beschreite man neue Wege, sagte Haider, das System "holt die Wärme aus den Räumen heraus". Konkret wird 5 bis 7 Grad kaltes Wasser durch die Rohre in den Gebäuden gepumpt. Es erwärmt sich dabei auf 14 bis 15 Grad und läuft wieder in die Kältezentrale zurück. Dort wird es neuerlich abgekühlt und wieder durch die Häuser geleitet. Es handelt sich um ein geschlossenes System, damit gebe es keinen Eingriff in die Wasserökologie, betonte die Linz AG.

Das Projekt besteht aus einer Fernkältezentrale beim Kraftwerk Linz-Mitte. Von dort wird das kalte Wasser über einen "Klimatunnel" zwischen Prinz-Eugen-Straße und Volksgarten ins Stadtzentrum geführt. Von dieser Hauptversorgungsachse aus gibt es Übergabepunkte an die potenziellen Kundenanlagen. In dem Kältetunnel können auch andere Leitungen wie etwa Glasfaser oder Strom geführt werden.

Durch die zentrale Kälteversorgung werde langfristig auch der Strombedarf gesenkt. "Ohne dieses Fernkältenetz hätten wir ein bis zwei zusätzliche Umspannwerke in den nächsten zehn Jahren benötigt", so Luger, wegen der vielen Klimaanlagen. Beim Bau des Tunnels bedient man sich der Technologie des "Microtunnelings", betonte der Bürgermeister. Dieses ermögliche, den Tunnel über Schächte zu bauen und man müsse nicht großräumig aufgraben, die Baustellenbelastung bleibt also geringer.