Die richtige Nutzung macht’s

Anfang Oktober trafen einander Experten aus ganz Europa in der Wiener Hofburg, um Lösungsansätze für den Erhalt und die wirtchaftliche Führung historisch bedeutender Gebäude zu diskutieren.

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Anfang Oktober trafen einander Experten aus ganz Europa in der Wiener Hofburg, um Lösungsansätze für den Erhalt und die wirtchaftliche Führung historisch bedeutender Gebäude zu diskutieren.

Im Rahmen des Kongresses „Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude“, der von der Burghauptmannschaft Österreich und der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) veranstaltet wurde und 2015 bereits zum 4. Mal stattfand, wurde eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungskonzepten vorgestellt. Der britische und der slowakische National Trust waren genauso vertreten wie die Manager von Gebäuden wie dem Friedenspalast Den Haag, der Reitschule Lissabon (Presidency Portugal) oder des Archäologieparks Carnuntum. Erstmalig wurde auch privatwirtschaftlichen Initiativen großer Raum gewidmet. So wurden beispielsweise die Sofiensäle der ifa und deren Nutzungskonzept präsentiert wie auch das Palais Schwab in der Wiener Weihburggasse, ein detailgetreu von der ÖRAG renoviertes Palais in der Wiener Innenstadt. Mehr als 200 Teilnehmer hatten die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Die Bilanz fiel positiv aus. Burghauptmann Reinhold Sahl zeigte sich sehr zufrieden: „Wir können alle voneinander lernen. Auf Grundlage der Vielfalt an Kulturerbestätten in Europa konnten wir ein hochkarätiges Programm zusammenstellen, von dem alle profitieren. Die Hofburg fungiert damit als europaweite Drehscheibe des Wissensaustausches - darauf können wir durchaus stolz sein.“ Philipp Kaufmann, Gründungspräsident der ÖGNI, ergänzte: „Die Partnerschaft mit der Burghauptmannschaft Österreich und der Kongress sind Meilensteine für die nachhaltige Gestaltung unserer Lebensräume. Gerade die präsentierten Konzepte sind herausragende Beispiele für gelebte Nachhaltigkeit bei historischen Gebäuden. Denn wir dürfen nicht vergessen: Ohne die richtige Nutzung sind historische Gebäude kaum zu erhalten und gerade deswegen gilt es, die richtige Nutzung zu finden.“

Hofburg Kongress 2015 © cityfoto _ 099

Der für Programm und organisatorische Umsetzung verantwortliche Gerald Wagenhofer (UBW GmbH) meinte zum Abschluss: „Für den Kongress 2016 wird es wieder neue Schwerpunkte geben. Zusätzlich arbeiten wir an einem Weiterbildungsprogramm für Personen, die in diesem Segment arbeiten (EU-Projekt MODI-FY). Damit gibt es einen weiteren Baustein für die verstärkte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft.“ Schon heuer nutzten Unternehmen wie ifa, Esterhazy, Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), CC Real oder ÖRAG die Gelegenheit des Erfahrungsaustausches und der Vernetzung. „Beim 5. Kongress wollen wir erneut dem von Burghauptmann Sahl definierten Anspruch gerecht werden, die Wiener Hofburg als DIE Drehscheibe für europäischen Erfahrungsaustausch über historische Gebäude zu positionieren“, so Wagenhofer.
Über die Burghauptmannschaft Österreich Nach einer umfassenden Umstrukturierung und Ausgliederung der ehemaligen Bundesgebäudeverwaltung im Jahr 2001 verblieben lediglich die Bundesimmobilienverwaltung und die Burghauptmannschaft als Dienststellen des ehemaligen Bundeshochbaues. Der Burghauptmannschaft wurden jene Gebäude und Liegenschaften in ganz Österreich übertragen, die zum kulturellen Erbe der Republik Österreichs zählen. Das sind neben der Hofburg in Wien und dem Kunst- und Naturhistorischen Museum auch das Bundeskanzleramt, das Regierungsgebäude am Stubenring, die Festung Hohensalzburg, die Hofburg zu Innsbruck und das Schloss Ambras sowie das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen. Die Aufgaben der Burghauptmannschaft Österreich sind in § 22 Bundesimmobiliengesetz festgehalten. Derzeit beschäftigt die Dienststelle ca. 170 Mitarbeiter. Die Dienststelle wird von Burghauptmann Hofrat Mag. Reinhold Sahl geleitet.
Quelle: cityfoto
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