Ein Hauch von Mittelalter

Die goldene Stadt. Prag zählt neben Berlin und Wien zu den einzigen Städten die in Europa und damit weltweit, einen teilweise sehr geschlossenen Altbaubestand mit Zinshäusern aufweisen. Dabei ist der Prager Markt noch nicht so entwickelt, wie der in den anderen beiden Hauptstädten – aber äußerst interessant.

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Die goldene Stadt. Prag zählt neben Berlin und Wien zu den einzigen Städten die in Europa und damit weltweit, einen teilweise sehr geschlossenen Altbaubestand mit Zinshäusern aufweisen. Dabei ist der Prager Markt noch nicht so entwickelt, wie der in den anderen beiden Hauptstädten – aber äußerst interessant.

Was den Prager Immobilienmarkt so besonders macht, dass sich auf Grund der Historie die Stadt in großen Teilen noch ihre mittelalterliche Struktur bewahrt hat. Wien begann erst nach 1850 zu wachsen und Berlin wuchs ab 1900 in kürzester Zeit. In der goldenen Stadt sind daher noch unglaubliche alte Originale vorhanden, allerdings sind die Liegenschaften auf Grund der sehr alten Häuser kleiner. Das gilt auch für den Markt wie Markus Arnold, Geschäftsführer von Arnold Immobilien erklärt: „Der Prager Immobilienmarkt ist um rund ein Drittel kleiner, aber wesentlich internationaler als der Wiener und hat sich aufgrund der vielen Verbesserungen der politischen Rahmenbedingungen zu einem attraktiven Marktplatz entwickelt.“

2008 haben sich in Folge der Finanzkrise viele Investoren aus Tschechien zurückgezogen. Dadurch sind die Preise – auch in Prag –  um rund 35 Prozent gefallen und haben sich erst 2013 langsam wieder erholt. Dieser Umstand macht die Region Prag besonders beliebt. „Unsere ursprüngliche Motivation nach Prag zu expandieren war, den österreichischen Kunden neue, attraktive Zinshausinvestments im umliegenden Ausland zu bieten. Mittlerweile zählen aber auch Investoren aus Italien, Russland und Irland oder auch wohlhabende Tschechen zu unserem Kundenkreis“, so Arnold.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden, anders als in anderen Staaten des ehemaligen Ostblocks, Wohnungen nicht an die Mieter verschenkt. Daher befinden sich die rund 15.000 Prager Zinshäuser noch immer mehrheitlich im 100%-Eigentum. Neben Zinshäusern, die in Prag eine ähnliche Bausubstanz wie die Wiener aufweisen, sind auch Gewerbeimmobilien für Investoren interessant und Arnold sieht die rechtlichen Sicherheiten als enorm wichtigen Faktor: „Grundvoraussetzung, in einen neuen Markt zu expandieren, ist die absolute Rechtssicherheit und dazu gehört natürlich ganz besonders ein gut gewartetes Grundbuch. Und das gibt es erfreulicherweise in der Tschechischen Republik seit Maria Theresia.“

Mit Anfang 2014 hat Tschechien sein Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) stark an die westlichen Rechtssysteme angepasst. Besonders positiv davon betroffen sind das Vertrags- und Immobilienrecht. Diese neuen Gesetze machen den tschechischen Markt transparenter und somit für ausländische Investoren noch attraktiver. Das Vorgehen zeigt seine Wirkung und der tschechische Immobilieninvestmentmarkt verzeichnete laut CBRE im ersten Halbjahr 2015 einen Anstieg von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – 1,258 Milliarden Euro wurden 2015 bis Ende Juni bereits investiert.


ZINSHAUSMARKT PRAG

Anzahl Zinshäuser: ca. 18.000 Bausubstanz: Biedermeier / Jahrhundertwende Investitionsvolumen: ab ca. € 1.000.000,-- Preise Prag 1 (vergleichbar mit 1. Bezirk in Wien): € 4.000,- bis € 4.500,- / m2 (Rendite: ab 3%) Durchschnittliche Renditen: in guten Lagen rund 4 % bis 6 % Quelle: Arnold Immobilen
Quelle: FotoHiero pixelio.de