Endspurt

Informationen aus erster Hand. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Mitte 2017 sollen die ersten Mieter in den ORBI Tower einziehen. Ein Rundgang mit den Bauherren Ernst Machart und Matthias Waibel.

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Informationen aus erster Hand. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Mitte 2017 sollen die ersten Mieter in den ORBI Tower einziehen. Ein Rundgang mit den Bauherren Ernst Machart und Matthias Waibel.

Aus dem versprochenen grandiosen Ausblick wird heute nichts. Wien ist im Hochnebel gefangen. Leichtes Nieseln begleitet uns vom STRABAG-Baubüro in der Schnirchgasse, wo wir mit speziellen Schuhen und Arbeitshelmen ausgestattet wurden, zum ORBI Tower. Unsere Fotografin stolpert uns hinterher. „Baustellenschuhe in Größe 36 sind Mangelware – so muss sie in Stiefeln Größe 40 Ernst Machart und Matthias Waibel vom Projekt TownTown und mir folgen. „Man geht wie mit Schwimmflossen“, ihr knapper Kommentar.

Mit dem Bauaufzug geht es nach oben. Unser Ziel ist das 24. Stockwerk. Hier befindet sich der ORBI Tower noch im „Rohzustand“. Bemerkenswert: Man glaubt kaum, sich in einer Baustelle zu bewegen. „Das ist unter anderem dem LEAN Management geschuldet, das die STRABAG hier zum ersten Mal in Österreich erfolgreich einsetzt“, erklärt Bauherr Waibel. „LEAN Management bedeutet, dass alle Aktivitäten auf der Baustelle optimal aufeinander abgestimmt werden, um Kollisionen zwischen unterschiedlichen Gewerken, Bauschäden und somit unnötige Kosten zu vermeiden.“

Herzstück sind „Taktinformations-Tafeln“, die direkt auf der Baustelle aufliegen. Jedes Gewerk ist exakt eingetaktet. Alles wird penibel definiert und dokumentiert: Wer, wann und wo zum Einsatz kommt – vor allem aber, wann er fertig sein muss und Platz machen muss. Dieser Mehraufwand in der Vorbereitung hat sichtbare Folgen. Die Baustelle wirkt schon auf den ersten Blick sauber und geordnet. „Durch die verbesserte Terminplanung und Kontrolle, kann der Zeitplan problemlos eingehalten werden“, betont Waibel. Damit wird auch verhindert, dass zwei Bautrupps einander im Weg stehen – weil die einen noch nicht fertig sind oder die anderen schon früher anfangen wollen. „Es sind Zahnräder, die ineinander greifen“, so Machart. Am ORBI Tower wird fast rund um die Uhr gearbeitet. Tagsüber werden die Rohbau- und Ausbauarbeiten umgesetzt, während in der Nacht die Fassadenelemente montiert werden.

[caption id="attachment_10339" align="alignleft" width="335"]© cityfoto © cityfoto[/caption]

Man sieht Machart und Waibel an, dass sie ihr Projekt gerne herzeigen. „Es ist einfach schön zuzusehen, wie sich der ORBI Tower Stock um Stock langsam in die Höhe schiebt.“ Alle Projektpartner sind restlos begeistert – diese Begeisterung spürt man. In den Stockwerken über uns sind die Eisenbieger und Betonierer am Werk. Sehen kann man diese von außen nicht. Die Holzverschalung ist aber kein Sichtschutz, sondern dient der Arbeitssicherheit. „Wir sind hier in rund 100 Meter über Wiener Null. Da kann der Wind schon einmal kräftig blasen. Außerdem kann nichts und niemand hinunterfallen.“ Gleich dreimal auf Holz geklopft: „Bis heute sind wir von schweren Unfällen verschont geblieben“, freut sich Machart. In den Stockwerken unter uns werden Fassadenelemente eingebaut, ein paar Stockwerke weiter unten wurde bereits mit dem Innenausbau begonnen, der wiederum ein paar Stockwerke drunter beinahe vollendet ist. Waibel: „Wenn Sie wollen, könnten Sie hier in drei Wochen einziehen.“ Man liege trotz anfänglichen Bauverzugs in der Gründungsphase mittlerweile wieder voll im Zeitplan, lobt Waibel die Zusammenarbeit mit dem GU.

Das Konzept „New World of Work“ überzeugt. „Der Vermietungsgrad beträgt bereits rund 50 Prozent Prozent.“ Die Ausrichtung auf New World of Work habe sich als goldrichtig erwiesen. „Wir zählen auf diesem Gebiet sicherlich zu den Pionieren.“ Arbeitsweisen verändern sich seit 15 Jahren besonders deutlich und grundlegend. Einer der Haupttreiber ist die wachsende und inzwischen bereits fast sprunghafte Digitalisierung der Arbeitswelten. Die Digitalisierung verändert Arbeitsweisen inzwischen so grundsätzlich, dass es zu einer ebenso deutlichen Verschiebung der Anforderungen an die Gestaltung und Funktionalität von Büroumgebungen und Bürogebäuden kommt. „Mit dem ORBI Tower reagieren wir auf diese Strömungen.“ Schon seine DNA trägt die Handschrift der Neuen Arbeitswelt. Entworfen und geplant von der Zechner & Zechner ZT GmbH, basiert der Turm auf der ORBIform. Er gewährleistet optimale Raumnutzung und höchste Energieeffizienz und ist der einzige Office Tower Österreichs, der gemäß den neuesten Forschungsergebnissen an die zahlreichen Anforderungen der „New World of Work“ angepasst und realisiert wird.

 „Die technische Basisausstattung ist perfekt auf die Implementierung der New World of Work ausgerichtet. Inklusive redundantem High-Speed-Internet, Mobilfunkverstärkung und High-End-Kühlungs- und Lüftungssystem im gesamten Gebäude“, zählt Machart die Vorteile auf. Individuell regelbare Heizkörper, permanente Luftzufuhr, zu öffnende Fenster und niedere Luftgeschwindigkeit sollen dabei ein optimales Raumklima garantieren. Der ORBI Tower beweist auf eindrucksvolle Weise, wieviel Einsparungspotenzial in innovativen Energiewirtschafts- und Klimakonzepten steckt. Eine optimierte Fassadenkonstruktion, die mittels thermischer Simulation feinjustiert wurde, ermöglicht durch den richtigen Anteil an transparenten Fassadenelementen einen erhöhten Wärmeschutz und eine hohe Luftdichtheit. Dadurch wird der Energieeintrag im Sommer minimiert und die erforderliche Kühlleistung gesenkt. Damit sinken auch die Betriebskosten: „Wir konnten die Primärenergiekos- ten um 60 Prozent senken.“ Mittlerweile sind wir in einem bereits nahezu fertigen Stockwerk angekommen. „Die geometrische Form des ORBI Tower verbindet drei Ansprüche: Sie hat eine gefällige Ästhetik, sie sorgt für eine optimale Nutzung des verfügbaren Raums und ist Grundlage für die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes. Wie Sie sehen, das ganze Stockwerk kommt ohne Zwischenstützen aus.“ Für größtmöglichen Komfort beim Arbeiten sorgt die optimale Nutzung von Tageslicht: Die Bürotiefe und die optimierten transparenten Fassadenflächen sorgen für beste Belichtungsvoraussetzungen mit Tageslicht. Darüber hinaus verfügen die Büros über einen regelbaren, außenliegenden Sonnenschutz mit Lamellen zur Lichtumlenkung. Damit ist eine maximale Verfügbarkeit von Tageslicht garantiert. Übrigens: Die großen Bemühungen um Nachhaltigkeit zeigen Früchte. Der ORBI Tower wurde bereits von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit dem ÖGNI-Vorzertifikat in Gold ausgezeichnet. „Wir streben allerdings das ÖGNI Zertifikat in Platin an“, so Waibel.

Mittlerweile haben wir die Sockelzone erreicht. Dort, wo aktuell zwei große Löcher gähnen, werden bereits in einigen Wochen Drehtüren montiert sein.


ORBI Tower - Key Facts

Höhe (ab Piazza): ...........102,5 Meter Stockwerke (ab Piazza):................26 Bruttogeschoßfläche (ab Piazza):.......28.000m2 Mietfläche Regelgeschoß:.....800m2 Mietfläche gesamt:...........21.600m2 Fahrradstellplätze:..................ca. 60 Kfz-Stellplätze:....13 (direkt im Haus), 650 in der TownTown Garage Bezugsfertig:....................Mitte 2017

Ein Projekt der Wiener Stadtwerke Holding AG und der STC - Swiss Town Consult AG.


Matthias Waibel

STC-Swiss Town Consult Development GmbH

[caption id="attachment_10336" align="alignright" width="342"]© cityfoto © cityfoto[/caption]

Der gebürtiger Vorarlberger war von 2003 bis 2012 bei ILF Consulting Engineers (größtes Planungsbüro Österreichs) anfangs mit

Schwerpunkt Projektmanagement (Tunnelbau, erneuerbare Energien, Hochbau) beschäftigt. Seit 2012 bei STC-Swiss Town Consult Development GmbH (Prokurist) tätig, fokussiert er sich auf den großvolumigen gewerblichen Hochbau im In- und Ausland mit Schwerpunkt Wien.


Ernst Machart

ist ausgebildeter Jurist, Unternehmensberater und Vermögensberater.

Er war 20 Jahre in Österreich und international für Banken tätig. Seit 2008 ist er selbständiger Unternehmensberater und Manager auf Zeit. In dieser Funktion ist er seit 2012 als Vorstandsvorsitzender der IWS TownTown AG tätig und übt darüber hinaus mehrere Aufsichtsratsmandate aus.