Forschung international

Immobilienwirtschaft, Immobilienmanagement sind sehr praxisbezogene Tätigkeitsbereiche. Man kann sich kaum vorstellen, dass auch auf diesem Gebiet rege und auf hohem wissenschaftlichem Niveau geforscht wird und dass es darüber hinaus Auseinandersetzungen mit allgemeinen gesellschaftspolitischen Fragestellungen gibt.

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 Immobilienwirtschaft, Immobilienmanagement sind sehr praxisbezogene Tätigkeitsbereiche. Man kann sich kaum vorstellen, dass auch auf diesem Gebiet rege und auf hohem wissenschaftlichem Niveau geforscht wird und dass es darüber hinaus Auseinandersetzungen mit allgemeinen gesellschaftspolitischen Fragestellungen gibt. Auf Universitäten und insbesondere auf Fachhochschulen setzen sich Studenten in Ihren Bachelor- oder Masterarbeiten sowie in ihren Dissertationen mit den unterschiedlichsten Themen auseinander.

„Die Problematiken in Zusammenhang mit der Beendigung des Baurechtes bei Wohnimmobilien, die sich im Baurechtswohnungseigentum befinden“, „Möglichkeiten der Baulandmobilisierung“, „Die organisatorische Ausgestaltung des Risikomanagements in einem Bauträgerunternehmen“. Das sind nur einige wenige Beispiele der vielen Arbeiten , die allein mir in meiner Tätigkeit an einer Fachhochschule untergekommen sind.

Viele und interessante Projekte und wissenschaftliche Diskussionen findet man überdies beim Blick über die nationalen Grenzen hinaus. Die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. setzt sich auf hohem Niveau, aber nie ohne praktische Bedeutung und Anwendernutzen außer Acht zu lassen, mit den unterschiedlichsten Fragestellungen auseinander: Welche Auswirkungen wird die Zunahme von Startup-Unternehmen auf den Immobilienmarkt haben (unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Brexit)? Welche Auswirkungen wird die Industrialisierung 4.0 in der Immobilienwirtschaft haben? Was ist „Bezahlbares Wohnen“? Was sind die Auswirkungen des Anlagedruckes von Investoren auf etablierte Strategien bei der Akquisition von Immobilien?

Alle diese die Zukunft unserer Branche , aber auch darüber hinaus die Zukunft der Gesellschaft im Allgemeinen betreffenden Fragen werden hier abseits vom Tagesgeschäft und doch, wie bereits erwähnt, gleichsam immer auf das reale Immobiliengeschehen schielend erörtert und – zumindest versuchsweise – beantwortet.

Nicht übersehen darf ich bei diesen Ausflügen in die Theorie die Auseinandersetzung „meiner“ Organisation, der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS), mit wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Mit der Verbreitung der International Construction Measurement Standards (ICMS) sollen weltweit in der Bau- und Immobilienbranche die Beständigkeit verbessert und die Risken minimiert werden.

RICS wendet sich auch intensiv den Themen „Diversität und Inklusion“ zu. Starke weibliche Role Models werden dazu beitragen, mehr Vielfalt in die Branche zu bringen. Je mehr der individuelle Erfolg gefeiert wird, umso eher werden Barrieren überwindbar. Letztendlich – so ist es auf der RICS Homepage nachzulesen – sind, unabhängig davon, ob man ein Mann oder eine Frau ist, für den persönlichen Erfolg folgende Faktoren maßgebend:

Streben nach Weiterbildung, die Lust, etwas Neues zu lernen, die Fähigkeit und der Wille, Verantwortung zu übernehmen und das Ernstnehmen des gesprochenen Wortes. Nach Meinung der RICS Public Relations Managerin für Europa Laura Lindberg kann nur durch Anhebung des Frauenanteiles in der Erwerbsarbeit das Ziel für Europa, eine Gesamtbeschäftigungsquote von mindestens 75 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erreichen, verwirklicht werden.