Freiheit und was davon bleibt!

Wollen wir wirklich alles regeln - und immer mehr die Folgen von Handlungen konsequenzlos machen? Sie werden sich fragen, was ich damit meine: Ein überzogener Konsumentenschutz führt dazu, dass unterschrieben oder bestellt werden kann, was immer man möchte.

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Wollen wir wirklich alles regeln - und immer mehr die Folgen von Handlungen konsequenzlos machen? Sie werden sich fragen, was ich damit meine: Ein überzogener Konsumentenschutz führt dazu, dass unterschrieben oder bestellt werden kann, was immer man möchte. Gefällt es nicht oder kann man es sich nicht leisten, gibt man es zurück bzw. löst den Vertrag auf. Die Konsequenzen trägt meist das Unternehmen. Ein gutes Beispiel für überzogenen Konsumentenschutz sind die Erhaltungspflichten im neuen WGG. Diese besagen, dass  für Schäden, die ein einzelner Mieter verursacht, die  Mietergemeinschaft aufzukommen hat. Oder: Wenn es keine Gebühren für den Verlust und die Neubestellung z.B. einer Kreditkarte gibt, dann werden die Kosten alle Kreditkartenbesitzer gemeinsam bezahlen müssen. Sie kennen sicher selbst viele weitere Beispiele, bei denen das Verursacherprinzip nicht mehr gilt.

Bei Handlungen, deren Folgen manchmal mit Unannehmlichkeiten, Zeitverlust, Verletzungen oder Schlimmerem  verbunden sind, ist immer die erste Frage: Wer haftet dafür? Wenn wir das weiterhin übertreiben und sich immer wieder Politiker oder Interessensvertreter finden, die meinen, dass alles geregelt werden sollte, fürchte ich, dass wir eines Tages die Alpen sperren werden: Denn wenn keiner hinaufgeht, ist sichergestellt, dass keiner runterfällt. Was ich befürchte, ist der gänzliche Verlust der persönlichen Freiheit.

Die Bemühungen der Obrigkeit, zu wissen und vorzuschreiben, was gesund ist und wie man zu leben hat, sind rund um uns. Eine aktuelle Quelle an Vorschriften sind die neuen Zigarettenpackungen. Ich bin gespannt, wie es mit Bier, Wein und Schweinsbraten weitergeht, deren Beitrag zur Gesundheit auch umstritten ist. Hinweise und Kennzeichnungspflichten sind sicher zu begrüßen, aber es bleibt immer die Frage, wann die Übertreibung beginnt und vom Alltag Besitz ergreift.

Zum Verlust der persönlichen Freiheit kommt die Tatsache, dass wir uns das alles eigentlich gar nicht leisten können. Der Staat, der 44% unserer Wirtschaftsleistung erhält und disponiert, kommt mit seinem Geld bei weitem nicht aus. Nun ist er aber mit Abstand größter Unternehmer, von dem immer mehr Menschen und Unternehmen abhängig sind. Der Einfluss der öffentlichen Hand ist bereits so groß, dass alle politischen Bemühungen dem Machterhalt gelten und Eigeninteressen über Gemeinschaftsinteressen gestellt werden.

Auch international sieht es nicht anders aus. Die Notenbanken finanzieren durch Aufkauf der Staatsanleihen immer stärker die Staaten. Gleichzeitig kaufen die Notenbanken mittlerweile auch Unternehmensanleihen und Aktien. So ist die japanische Notenbank bereits bei einigen Unternehmen der größte Einzelaktionär. Der Vorwurf, dass Großkonzerne zu mächtig sind, gilt dadurch auch für einzelne Staaten. Früher nannte man Systeme, bei denen die ganze Macht beim Staat liegt, Kommunismus.

Die Frage, wieviel Staat notwendig ist, ist rasch beantwortet: Weniger Regulierung und wieder mehr Verantwortung für alle Bürgerinnen und Bürger! Werte wie Leistung, Ethik, Eigentum, persönliche Freiheit, aber auch die Bereitschaft, die Konsequenzen seiner Handlungen zu tragen und dafür einzustehen, würden so wieder zentrale Bedeutung erlangen. Beginnen wir jetzt!