Graumann-Viertel gewinnt den Erdreich-Preis

Die Auszeichnung „ERDREICH“ des Klimaschutzministeriums würdigt den besonders bewussten Umgang mit Boden und der Erhaltung dieser Ressource in ausreichender Qualität und Quantität.

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Graumann-Viertel gewinnt den Erdreich-Preis

Das Graumann-Viertel im Zentrum von Traun in Oberösterreich, das von 2015-2023 errichtet wurde, ist für seine Verwandlung einer ehemaligen Industrieliegenschaft in eine autofreie, grüne Parkanlage inmitten der Stadt ein Musterbeispiel dafür, wie sinnvolle, nachhaltige Lebensqualität und neuer Lebensraum auf Brachflächen geschaffen werden kann.

Hannes Horvath, der mit seiner Firma HAND und als Geschäftsführer der Projektgesellschaften das Graumann-Viertel konzipiert, entwickelt und realisiert hat: „Bei der Entwicklung des Graumann-Viertels sind wir – nicht zuletzt durch die Komplexität des Projekts - völlig neue Wege gegangen, indem wir etablierte Projektentwicklungsprozesse und Denkweisen dekonstruiert haben. „How will we live together?“ war die zentrale Frage, mit der wir uns in allen Detailbereichen beschäftigt haben. So entstand mit dem Graumann-Viertel ein tatsächlich auf zahlreichen Ebenen nachhaltiges und gesellschaftlich sinnvolles Projekt. Durch die Aufwertung des Stadtzentrums soll der Zersiedelung und dem Bodenverbrauch im Umland entgegengewirkt und Mobilität vermieden werden.“

Auf dem ehemaligen Industrieareal der Firma Graumann wurden rund 20.000 m2 entsiegelt. Die geschaffenen Baumassen würden rd. 40.000 m2 Bodenversiegelung am Stadtrand entsprechen. Im Zentrum befindet sich heute eine autofreie, öffentlich zugängliche Grünanlage. Die qualitativen Wohnungen in drei Stadthäusern werden durch die nutzungsoffenen Graumann-Lofts ergänzt, die Selbstständigen, Kreativen und Gewerbetreibenden lokale, kostengünstige Arbeitsplätze bieten. Schlussendlich werden im Graumann-Viertel 300 Menschen leben und 150 vor Ort arbeiten. Damit leistet der neue Stadtteil einen wesentlichen Beitrag zur Wiederbelebung der Innenstadt von Traun.

Lucia Schramm-Kaineder, Community Managerin Graumann-Lofts, die gemeinsam mit Hannes Horvath den Preis entgegennahm: „In der gemangten Community der Lofts gibt es neben zahlreichen Aktivitäten für die Mieter, aber auch für alle anderen Interessierten in der Stadt, beispielsweise auch Co-Working für wiedereinsteigende Mütter und Väter mit angeschlossener Kinderbetreuung. Das Graumann-Viertel liefert so wichtige soziale, gesellschaftliche und infrastrukturelle Impulse für die Stadt und über den Standort hinaus und stößt weitere positive Entwicklungen in Traun an.“

„Die Auszeichnung mit dem Erdreich-Preis beweist, dass sich zeitlos sinnvolle Investitionen in die Zukunft, ehrlich realisierte Nachhaltigkeit sowie Konzentration auf menschliche Bedürfnisse und gesellschaftliche Mehrwerte auszahlen. Ein Projekt wie das Graumann-Viertel ist ein komplexes Unternehmen auf Zeit und ist nur durch das hohe Engagement vieler Menschen möglich“, so Hannes Horvath weiter.

Horvath sieht den Preis somit auch als Anerkennung an das gesamte Projektteam und als Bestätigung der gemeinsamen Leistungen der letzten 8 Jahre. Allen voran stehen der Grundstückseigentümer Tassilo Lang, sein Berater Gabor Wild und Michael Steffek, der als Projektmanager der Firma HAND unter anderem die Zufriedenheit der künftigen Bewohner über all die Jahre immer in den Vordergrund gestellt hat und dafür auch das Klimaticket des Ministeriums erhielt.