Hausaufgaben

Der März bringt uns bekanntlich den Frühling. Dieses Jahr kommt die anstehende EU-Taxonomie zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen hinzu. Doch hört man sich in der Immobilienbranche um, so hat sich erst ein kleiner Teil mit diesem Thema auseinandergesetzt.

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Hausaufgaben

Aber Achtung, ab dem 10.03.2021 müssen Finanzinvestoren ihre Anlagen gemäß ESG reporten und klassifizieren. ESG steht für Environment, Social, Governance und wird zu einer umfassenden Neubewertung zahlreicher Immobilien am europäischen Markt führen. Wer sich also bis jetzt um Themen der Nachhaltigkeit herumgewunden hat, dem sei jetzt nachgelegt, diese ins Visier zu nehmen. Unternehmen, die sich frühzeitig strategisch positionieren, werden langfristig profitieren. Vorab sind jedoch einige Fragen zu klären, damit es nicht zu einem Schnellschuss, sondern auch tatsächlich zu einer Strategie kommt. So gilt es als erstes, sein Geschäftsmodell zu analysieren und dann auf ökologische, soziale und Governance-bezogene Anforderungen auszurichten. Und dann die gute alte Bewertungsfrage: Wie lassen sich Immobilien und Gebäude unter den Aspekten Risiko, Transparenz und Licence to Operate bewerten? Natürlich muss auch die andere Seite beleuchtet werden, denn Nachhaltigkeit ist nach wie vor ein beliebtes Mittel zur Imagepolitur. So muss man sich auch den Erwartungen von Stakeholdern wie Kunden, Investoren, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit stellen. Bei all diesen Fragestellungen darf man sein Kerngeschäft nicht aus den Augen verlieren und stets Kosten und Effizienz zu optimieren und möglichst wirtschaftlich zu bleiben, trotz ESG und Nachhaltigkeit, oder gerade deswegen.

Sanfter Zwang zur Nachhaltigkeit

Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien wird allerdings auch schon neben den zentralen Kenngrößen Rendite und Risiko als dritte Säule bei der Bewertung von Immobilieninvestitionen gehandelt. Manch einer geht sogar schon so weit, nicht nachhaltige Immobilienprodukte als Auslaufmodell zu klassifizieren. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Immobilienbranche ohnehin keine Wahl hat. Aufgrund der Gesetzgebung kann sie lediglich im Einklang mit den Kapitalmärkten im Strom mitfließen. Da Nachhaltigkeit nicht nur Trend, sondern Notwendigkeit ist und von den Käufern und Mieter vermehrt nachgefragt wird, ist das Thema ESG ein zentraler Bestandteil der Zukunftsfähigkeit der Immobilienbranche und die Umsetzung ein Muss. Wie auch immer man dazu steht, die Verordnung zur EU Taxonomie konkretisiert die Inhalte von Nachhaltigkeit und setzt Maßstäbe hierfür fest. Damit werden Investoren auf dem Kapitalmarkt gezwungen das Anlageziel Nachhaltigkeit stärker zu berücksichtigen.