Im Blickpunkt der Investoren

Dauerbrenner Retail. Neueröffnungen, Refurbishments und Übernahmeankündigungen beherrschen den Markt.

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Dauerbrenner Retail. Neueröffnungen, Refurbishments und Übernahmeankündigungen beherrschen den Markt.

Im vergangenen Jahr wurde das Angebot unter anderem durch die Mall in Split (62.000 Quadratmeter), die Shopping Gallery Samobor mit 8.500 Quadratmetern und den Retail Park Pula City mit 13.000 Quadratmetern erweitert. Mit beinahe 35 Prozent konzentriert sich das gesamte Shoppingcenter-Angebot in Kroatien auf Zagreb, gefolgt von Split mit 16 Prozent. Im vergangenen Jahr fielen 73 Prozent aller Neueröffnungen auf Shoppingcenter in Zagreb, Split und Pula. In Kroatien gibt es noch Bedarf an spezialisierten Einkaufszentren und Entwicklungspotential im High Street Bereich. Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Eröffnung solcher Zentren sind Bewirtung mit Fresh Food-Konzepten und modernem Design ebenso wie das Parkplatzangebot.

Nachfrageseitig sind es vor allem internationale Markenartikler, die auf den Markt drängen, konzentriert auf Zagreb und die Küstenstädte. Pepco, eine polnische Diskont-Shop-Kette mit günstigen Bekleidungs- und Haushaltsartikeln, kündigte den Markteintritt in Kroatien an und plant, in den kommenden drei Jahren 50 Shops im Land zu eröffnen. Der erste startet dieser Tage in Zagreb. IKEA kündigte für 2018 die Entwicklung eines Designer Outlet Shopping Komplexes mit 15.000 Quadratmetern in der ersten Bauphase an. Neben dem seit 2014 bestehenden Markt sollen in einer zweiten, späteren Bauphase weitere 10.000 Quadratmeter entstehen. In Pula beginnt der Bau des Max Stoja Centers mit 30.000 Quadratmetern, die Eröffnung ist für September 2018 geplant. Im zweiten Halbjahr dieses Jahres eröffnet in Imotski zwischen Split und Dubrovnik eine neue Mall mit einer Nutzfläche von 6.900 Quadratmetern.

Während in den Prime Shopping Malls die Leerstandsrate unter den strukturellen fünf Prozent liegt, variiert sie bei den weniger modernen Centern stärker. Die durchschnittliche Miete in den Primärzentren Zagrebs liegt derzeit bei 22 Euro pro Quadratmeter und Monat. Generell nähert sich der Shoppingcenter-Markt der Sättigung, für gut geführte Objekte lohnt sich dennoch die Expansion ebenso wie die Entwicklung kleiner und mittlerer Center in Agglomerationen abseits der größten Städte.

Neueröffnungen, Refurbishments und Übernahmeankündigungen beherrschen den Markt. Zu Jahresbeginn 2017 standen über 1,8 Millionen Quadratmeter Verkaufsflächen zur Verfügung. Bei stabiler Nachfrage wurde die Expansion von Marktteilnehmern beobachtet, hauptsächlich Supermärkte in Städten mit unter 20.000 Einwohnern. Neue Store-Konzepte wurden implementiert und an die Konsumgewohnheiten angepasst, so gesehen bei Lidl, Plodine, Pevec und anderen.

Die monatlichen Mieten blieben bei 9,50 Euro stabil, die Renditen betrugen zu Vorjahresende 8,15 Prozent. Das Überangebot an Lebensmittelmärkten in Kroatien bringt mit sich, dass nur wenige Anbieter expandieren und ihre Marktanteile erhöhen, hauptsächlich durch Übernahmen. SPAR übernimmt von Billa/Rewe, die sich aus Kroatien zurückziehen, alle 63 Märkte und das Logistikcenter in Sveta Helena. Müller übernimmt die Kozmo Drogeriemärkte von der angeschlagenen Agrokor Gruppe. IKEA will in Split eine 2.500 Quadratmeter Stadtfiliale eröffnen und Pevec übernahm den Baumax-Markt in Zadar.

Der Onlinehandel entwickelt sich in Kroatien nur langsam. 33 Prozent der Kroaten, die das Netz mehrheitlich nur zur Information nutzen, um dann später im Geschäft zu kaufen, erstanden 2016 etwas online, das sind nur zwei Prozent mehr als im Jahr davor.

Quelle: Fotolia