In der Hitze der Nacht

Der zunehmende Einsatz von Klimaanlagen in Haushalten und Büros auf der ganzen Welt wird in den nächsten drei Jahrzehnten einer der Haupttreiber der weltweiten Stromnachfrage

Schon heute entfallen rund 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs in Gebäuden auf Kühlung, morgen könnten es bis zu drei Mal so viel sein.

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In der Hitze der Nacht

Schon heute entfallen rund 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs in Gebäuden auf Kühlung, morgen könnten es bis zu drei Mal so viel sein.

Seit einigen Tagen plagt uns wieder einmal die große Hitze. Auch heute am Fenstertag wird es uns, die wir an den Schreibtischen im Büro sitzen, den Schweiß auf die Stirn treiben. Na ja. So schlimm wird es nicht werden, denn wir sitzen in der Regel in klimatisierten Büros – und tragen so das Unsere zur Klimaerwärmung bei. Bei der Klimatisierung wollen die Privathaushalte um Nichts nahestehen.

Jeder dritte Österreicher (37 Prozent) plant laut einer aktuellen Umfrage von Marketagent.com für die Energievergleichsplattform compera.at in den nächsten zwei Jahren den Kauf eines Klimagerätes. In Wien ist es sogar jeder Zweite.

Im Auto kühlt die Klimaanlage angenehm, im Büro auch, aber zu Hause schlägt einem angesichts eines Jahrhundertsommers nach dem nächsten die Hitze in voller Wucht entgegen. Dem möchte jeder dritte Österreicher und sogar jeder zweite Wiener spätestens in den kommenden zwei Jahren entgegenwirken und mit einem Klimagerät für angenehme Kühle im eigenen Heim sorgen. Auch beim Klimageräte-Wunsch gibt es ein Ost-West-Gefälle. In den Tiroler und Vorarlberger Bergen kühlt es offenbar über Nacht noch besser ab. Hier planen nur rund 25 Prozent eine baldige Ausstattung mit einem Klimagerät. Derzeit besitzen laut der aktuellen Umfrage von compera.at zwei Drittel der Österreicher (68 Prozent) noch kein Klimagerät. Es ist also ganz klar ein Wachstumsmarkt.

In Ländern wie den Vereinigten Staaten und Japan verfügen laut der zur OECD gehörenden International Energy Agency (IEA) über 90 Prozent der Haushalte über eine Klimaanlage. Die IEA prognostiziert ein steiles Wachstum des weltweiten Klimamarkts. Schon heute entfallen rund 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs in Gebäuden auf Kühlung, morgen könnten es bis zu drei Mal so viel sein, so die IEA in ihrer Studie „The Future of Cooling". Der Einsatz von Klimaanlagen und Ventilatoren zur Kühlung macht bereits heute rund ein Fünftel des gesamten in Gebäuden verbrauchten Stroms aus oder 10 Prozent des gesamten weltweiten Stromverbrauchs - Tendenz steigend. Der zunehmende Einsatz von Klimaanlagen in Haushalten und Büros auf der ganzen Welt wird in den nächsten drei Jahrzehnten einer der Haupttreiber der weltweiten Stromnachfrage sein, so die IEA.

Super. Da wird mit jetzt wirklich heiß. Aber Gott sei Dank. Meine Klimaanlage läuft schon …