Wirtschaft Inflation im November weiter hoch bei 5,3 Prozent

Statistik Austria: Gastronomie und Hotellerie als Preistreiber, Treibstoffe als Preisdämpfer - Österreich hinkt im Vergleich hinterher: Eurozone liegt im Schnitt bei 2,4 Prozent

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Inflation im November weiter hoch bei 5,3 Prozent

Die Inflation ist laut Statistik Austria im November nur noch leicht auf 5,3 Prozent gesunken, nach 5,4 Prozent im Oktober. Der bisherige Trend sinkender Inflationsraten schwäche sich damit deutlich ab. Preistreiber waren erneut Gastronomie und Hotellerie sowie Wohnungsmieten, Treibstoffe erwiesen sich als Preisdämpfer. Im Vergleich zum Vormonat Oktober ergab sich eine Preissteigerung von 0,2 Prozent, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Die nach harmonisierter europäischen Methode berechnete Jahresrate (HVPI) für Österreich lag im November bei 4,9 Prozent. Die durchschnittliche Inflationsrate im Euroraum lag laut am Dienstag veröffentlichten Eurostat-Daten deutlich darunter, bei 2,4 Prozent. Im Vergleich mit anderen Eurozonen-Ländern liegt die heimische Inflationsrate damit weiter im oberen Mittelfeld.

"Aktuell beobachten wir sehr gegensätzliche Preisbewegungen", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung. "Einerseits verringerte sich der Preisauftrieb in vielen Bereichen, insbesondere bei Restaurants, und Treibstoffe waren weiterhin deutlich günstiger als im Vorjahresmonat. Andererseits wirkte die Haushaltsenergie weniger preisdämpfend als in den vergangenen Monaten und Pauschalreisen verteuerten sich stark."

Ohne Ausgaben für Restaurants und Hotels sowie für Wohnen läge die Inflation bei 2,9 Prozent, so die Statistik Austria. Mit einem Preisanstieg von durchschnittlich 10,7 Prozent waren Gastronomie und Hotellerie hierzulande erneut die Haupttreiber der Inflation im Jahresvergleich. Allerdings fiel die Teuerung etwas weniger stark aus als im Oktober, wo die Preise um 11 Prozent zugelegt hatten.

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen durchschnittlich um 5,5 Prozent und damit etwas stärker als im Vormonat. Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die sich weniger stark verbilligten (-2,1 Prozent) als im Oktober. Konstant verteuerten sich die Gaspreise, die im November und Oktober jeweils einen Preisanstieg von 24,0 Prozent verzeichneten. Die Mieten inklusive Neuvermietungen stiegen im Jahresvergleich um 9,3 Prozent, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 8,1 Prozent.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen durchschnittlich um 7,3 Prozent und damit ähnlich stark wie im Oktober. Gemüse kostete um 11,6 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 7,9 Prozent und Fleisch um 6,3 Prozent mehr. Zucker, Marmelade, Honig, Schokolade und Süßwaren verteuerten sich um 10,9 Prozent.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf abbildet und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Jahresabstand um 7,2 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um 3,0 Prozent. (apa)

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