Wirtschaft Inflation lag im Jänner 2024 bei 4,5 %

Niedrigster Wert seit Ende 2021 - Preisentwicklung bei Strom ausschlaggebend für Rückgang

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Inflation lag im Jänner 2024 bei 4,5 %

Zu Jahresbeginn 2024 ist die Teuerung in Österreich auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2021 gefallen. Der Rückgang auf 4,5 % erklärt sich überwiegend durch die Verbilligung der Haushaltsenergie im Jahresvergleich. Besonders die Strompreise, die vor einem Jahr aufgrund massiv verteuerter Netzkosten deutlich angestiegen waren, wirkten im Jänner 2024 preisdämpfend. Zusätzlich sind in vielen anderen Bereichen, wie etwa bei Treibstoffen, die Preise nicht mehr so stark gestiegen wie in den Monaten davor. Deutliche Preissteigerungen gab es weiterhin bei Restaurants und Hotels“, erläutert Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Zu Jahresbeginn 2024 ist die Teuerung in Österreich auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2021 gefallen. Der Rückgang auf 4,5 % erklärt sich überwiegend durch die Verbilligung der Haushaltsenergie im Jahresvergleich. Besonders die Strompreise, die vor einem Jahr aufgrund massiv verteuerter Netzkosten deutlich angestiegen waren, wirkten im Jänner 2024 preisdämpfend. Zusätzlich sind in vielen anderen Bereichen,wie etwa bei Treibstoffen, die Preise nicht mehr so stark gestiegen wie in den Monaten davor. Deutliche Preissteigerungen gab es weiterhin bei Restaurants und Hotels“, erläutert Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Ohne Preissteigerungen von Restaurants und Hotels läge die Inflation bei 3,3 %

Die Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +9,1 %) beeinflussten die Inflationsrate mit +1,18 Prozentpunkten und waren damit wichtigster Treiber der Inflation im Jahresabstand. Die Teuerungen fielen etwas niedriger aus alsim Dezember (+9,5 %; Einfluss: +1,23 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war ein etwas geringerer Preisauftrieb für Bewirtungsdienstleistungen (Jänner: +9,2 %, Einfluss: +1,03 Prozentpunkte; Dezember: +9,4 %, Einfluss: +1,07 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 9,4 % (Einfluss: +0,15 Prozentpunkte; Dezember: +9,8 %, Einfluss: +0,16 Prozentpunkte).

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen durchschnittlich um 4,2 % (Einfluss: +0,83 Prozentpunkte) und damit weniger stark als noch im Dezember (+7,6 %; Einfluss: +1,43 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die sich deutlich verbilligten (−5,4 %; Einfluss: −0,24 Prozentpunkte), nachdem sie im Dezember noch im Plus gewesen waren (+7,3 %; Einfluss: +0,29 Prozentpunkte). Dazu trug vor allem die Preisentwicklung von Strom bei, insgesamt dämpfend wirkten hier weiterhin die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss für Haushalte mit mehr als drei Personen. Der temporäre Anstieg der Netzkosten im Jänner 2023 hatte das Strompreisniveau damals erhöht. Verglichen mit dem Preisniveau vom Jänner 2023ergab sich für Jänner 2024 somit eine deutliche Verbilligung (−4,5 %, Einfluss: −0,09 Prozentpunkte; Dezember: +12,8 %, Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Eine ähnliche Preisentwicklung zeigte sich bei der Fernwärme (Jänner −12,7 %, Einfluss: −0,11 Prozentpunkte; Dezember: +5,0 %, Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Gas (+12,8 %; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte) verteuerte sich deutlich weniger kräftig als im Dezember (+26,9 %, Einfluss: +0,19 Prozentpunkte). Annähernd gleichbleibend sanken die Preise für feste Brennstoffe (Jänner −23,6 %, Einfluss: −0,11 Prozentpunkte; Dezember: −23,9 %, Einfluss: −0,11 Prozentpunkte). Die Preise für Heizöl hingegen gingen etwas weniger stark zurück (−10,3 %, Einfluss: −0,04 Prozentpunkte; Dezember −11,6 %, Einfluss: −0,05 Prozentpunkte).

Die Verteuerung der Mieten (inkl. Neuvermietungen) blieb konstant (Jänner und Dezember jeweils +9,1 %; Einfluss: jeweils +0,49 Prozentpunkte). Bei der Instandhaltung von Wohnungen nahm der Preisdruck ab (Jänner: +5,4 %, Einfluss: +0,33 Prozentpunkte; Dezember: +6,4 %, Einfluss: +0,39 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Materialkosten (Jänner: +4,4 %, Einfluss: +0,19 Prozentpunkte; Dezember: +5,7 %, Einfluss: +0,23 Prozentpunkte).

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen durchschnittlich um 5,4 % (Einfluss: +0,61 Prozentpunkte), etwas weniger stark als im Dezember (+6,0 %; Einfluss: +0,68 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren teurere Nahrungsmittel (+4,7 %, Einfluss: +0,48 Prozentpunkte; Dezember: +5,4 %, Einfluss: +0,55 Prozentpunkte). Insbesondere die Preisentwicklung bei Brot und Getreideerzeugnissen trug zu dem Rückgang der Teuerungsrate gegenüber dem Vormonat bei (Jänner: +5,1 %, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte; Dezember: +6,6 %, Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Auch die Fleischpreise verteuerten sich weniger kräftig (Jänner: +4,0 %, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte; Dezember: +5,0 %, Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Gemüse hingegen blieb teuer (+10,6 %; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Für Obst stiegen die Preise wiederum nur um 2,7 %. Die Preise für Milch, Käse und Eier sanken um 0,5 % und jene für Öle und Fette um 3,3 % (darunter Butter: −17,1 %). Alkoholfreie Getränke kosteten jedoch um 11,0 % mehr (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte).

Die Teuerung für Freizeit und Kultur fiel mit durchschnittlich +5,3 % (Einfluss: +0,60 Prozentpunkte) viel weniger kräftig aus als im Dezember (+7,7 %; Einfluss: +0,85 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war ein nur mehr moderater Anstieg der Preise für Freizeit- und Kulturdienstleistungen (Jänner: +2,7 %, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte; Dezember: +7,0 %, Einfluss: +0,27 Prozentpunkte), wobei die Fernseh-Kombigebühr/ORF-Haushaltsabgabe den dämpfenden Ausschlag gab (Jänner: −33,1 %, Einfluss: −0,13 Prozentpunkte; Dezember: ±0,0 %, Einfluss: ±0,00 Prozentpunkte). Geringere Teuerungen zeigten auch Pauschalreisen (Jänner: +10,3 %, Einfluss: +0,22 Prozentpunkte; Dezember: +13,4 %, Einfluss: +0,29 Prozentpunkte).

Die Preise für Verkehr stiegen durchschnittlich um 0,3 % (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte), etwas weniger als im Dezember (+0,6 %; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Hier gab es weiterhin Verbilligungen bei Treibstoffen (Jänner −4,2 %, Einfluss: −0,11 Prozentpunkte; Dezember: −3,1 %, Einfluss: −0,10 Prozentpunkte), günstiger wurden auch Flugtickets (−5,9 %) und gebrauchte Kraftwagen (−4,7 %). Für Reparaturen privater Verkehrsmittel zahlte man hingegen um 7,9 % mehr (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte), neue Kraftwagen verteuerten sich um 3,4 %.

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